In der heutigen Konsumgesellschaft erweist sich das Thema „Müllvermeidung“ als ein wichtiger Punkt bei der Entwicklung von nachhaltigen Umweltschutzkonzepten, da die Produkt- und Verpackungsflut die Müllberge auf eine unabsehbare Größe anwachsen lässt. Verpackungen haben nicht nur die Aufgabe ein Produkt zu schützen oder zusammenzuhalten, sie sind vielmehr auch Träger von auffälligen Werbeinformationen und sollen durch ihre Aufmachung zum Kauf verführen. Dadurch bedingt kommen unterschiedliche Materialverbunde im Hausmüll zusammen und es entsteht neben dem hohen Müllaufkommen das Problem der Beseitigung oder Wiederverwertung. Es ist ersichtlich, dass das Verhalten jedes Einzelnen von Belang ist, dem zu hohen Müllaufkommen entgegenzuwirken. Die Fähigkeit und Bereitschaft, das eigene Verhalten im alltäglichen Leben hinsichtlich umweltschonender Alternativen zu überdenken und sich eventuell neu zu orientieren, ist eine wichtige Voraussetzung für die Verringerung des Abfalls. Jedoch werden oft erst durch gesetzliche Maßnahmen die erwünschten Verhaltenskonsequenzen erzielt. Durch das Inkraftreten der Verpackungsverordnung seit Anfang der 90er Jahre und dem damit eingeführten Dualen System Deutschland GmbH sahen sich viele Bürger gezwungen, die vom Gesetzgeber geforderten Sortierquoten einzuhalten. Es stellt sich hierbei natürlich die Frage, warum ein sichtlich geringeres Müllaufkommen erst durch gesetzliche Reglementierung bewirkt werden kann und ob die Mitwirkungsbereitschaft der Konsumenten zum umweltbewussten Verhalten auch auf anderem Wege zu erzielen ist? Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Thema des Umweltbewusstseins und -verhaltens bezüglich der Müllproblematik auseinander. Die Behandlung dieser Thematik erscheint mir als wichtig, da die Entwicklung der Umweltkrise bedrohliche Ausmaße angenommen hat, die sich nicht allein durch technologische Strategien lösen lassen, sondern insbesondere einen Werte- und Einstellungswandel in der Gesellschaft voraussetzen, damit sich ein bewussteres Abfallverhalten etablieren kann. Die Zielsetzung der Arbeit besteht darin, einen Überblick der psychologischen Zusammenhänge des Umweltbewusstseins und -verhaltens im Hinblick auf die Problemstellung des zu hohen Abfallaufkommens zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung der Beeinflussung des Abfallbewusstseins und -verhaltens durch psychologische Faktoren
- Motive als Prädikatoren für Abfallbewusstsein und -verhalten
- Motive für abfallbewusstes Verhalten
- Die Motive für umweltschädigendes Abfallverhalten
- Normen und ihre Wirkung hinsichtlich der Abfallproblematik
- Die „Theory of Reasoned Action“ in Bezug auf die Abfallproblematik
- Erklärung der Wirkung von Normen auf das Abfallbewusstsein bzw. -verhalten anhand der Normentheorie von Schwartz
- Weitere Ergebnisse zu dem Einfluss von Normen auf das Abfallverhalten
- Werte prägen das Abfallbewusstsein
- Einstellungen beeinflussen das Abfallverhalten
- Untersuchung des Zusammenhangs von Einstellungen und Abfallverhalten mittels des „Drei-Komponenten Modell der Einstellung“
- Weitere Ergebnisse bezüglich der Einstellungen und dem Abfallverhalten
- Die Wirkung von Umweltwissen auf das Abfallbewusstsein bzw. -verhalten
- Der Einfluss von soziodemographischen Variablen auf das Abfallverhalten
- Die Diskrepanz zwischen Abfallbewusstsein und -verhalten
- Die Schwierigkeit der Umsetzung einer umweltbewussten Haltung
- Erklärung von umweltschädigenden Abfallverhalten durch die Low-Cost-These und die „Allmende-Klemme“
- Welche Bedingungen begünstigen umweltschädigendes Abfallverhalten?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Umweltbewusstsein und -verhalten im Zusammenhang mit der Müllproblematik. Ziel ist es, einen Überblick über die psychologischen Faktoren zu geben, die das Abfallbewusstsein und -verhalten beeinflussen. Die Arbeit untersucht verschiedene Aspekte, darunter die Rolle von Motiven, Normen, Werten und Einstellungen, sowie den Einfluss von Umweltwissen und soziodemographischen Variablen.
- Psychologische Faktoren, die das Abfallbewusstsein und -verhalten beeinflussen
- Diskrepanz zwischen Abfallbewusstsein und -verhalten
- Erklärung von umweltschädigenden Abfallverhalten durch die Low-Cost-These und die "Allmende-Klemme"
- Bedingungen, die umweltschädigendes Abfallverhalten begünstigen
- Mögliche Handlungsoptionen zur Förderung umweltbewussten Verhaltens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Müllproblematik und deren Bedeutung für nachhaltige Umweltschutzkonzepte ein. Es wird die Rolle von Verpackungen, das hohe Müllaufkommen und die Notwendigkeit des individuellen Verhaltenswandels angesprochen. Die Einleitung beleuchtet zudem die Wirkung von gesetzlichen Maßnahmen auf das Abfallverhalten und stellt die Fragestellung nach alternativen Möglichkeiten zur Förderung eines umweltbewussten Verhaltens.
Darstellung der Beeinflussung des Abfallbewusstseins und -verhaltens durch psychologische Faktoren
Dieses Kapitel befasst sich mit den psychologischen Faktoren, die das Abfallbewusstsein und -verhalten beeinflussen. Dabei werden die Motive, Normen, Werte, Einstellungen, Umweltwissen und soziodemographische Variablen als relevante Einflussfaktoren beleuchtet. Die Analyse stützt sich auf aktuelle Forschungsstudien und Konzepte, die die argumentative Grundlage für die verschiedenen Themenpunkte liefern.
Die Diskrepanz zwischen Abfallbewusstsein und -verhalten
Dieses Kapitel untersucht die Gründe, warum sich ein proökologisches Abfallbewusstsein nicht immer im Verhalten niederschlägt. Es wird die Diskrepanz zwischen der Einsicht in die Relevanz des Müllproblems und dem tatsächlichen Verhalten thematisiert und mithilfe psychologischer Konzepte erklärt. Die Low-Cost-These und das Konzept der "Allmende-Klemme" werden als geeignete Mittel präsentiert, um das umweltschädigendes Abfallverhalten zu erklären. Zudem werden die Bedingungen und Voraussetzungen für die Umsetzung eines umweltbewussten Verhaltens untersucht, insbesondere im Hinblick auf Handlungsoptionen, die das umweltschädigende Verhalten begünstigen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Umweltbewusstsein und -verhalten, Abfallproblematik, Müllvermeidung, psychologische Faktoren, Motive, Normen, Werte, Einstellungen, Umweltwissen, soziodemographische Variablen, Diskrepanz zwischen Bewusstsein und Verhalten, Low-Cost-These, Allmende-Klemme, Handlungsbedingungen, umweltschädigendes Verhalten.
- Quote paper
- Birgit Brenncke (Author), 2003, Umweltbewusstsein und Umweltverhalten im Hinblick auf die Müllproblematik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32592