Die liberale Demokratie der westlichen Welt unterliegt längst keiner Bestandsgarantie mehr.
Vor allem der Transformationsprozess der postsozialistischen Regime in Osteuropa und die
fortschreitende Globalisierung regten die Debatte um den Bestand und die Zukunft der
Demokratie an. Es stellte und stellt sich die Frage, ob die gegenwärtigen Ausprägungen der
liberalen Demokratien angesichts der Herausforderungen und Zwänge der modernen Welt
noch in der Lage sind, ihren eigenen Prämissen zu genügen. Die Welt, in der heute Politik
gemacht wird, unterscheidet sich immens von der des 17. und 18. Jahrhunderts, in welcher die
liberale Demokratie ihre ersten Schritte machte. Dennoch hat sich die Demokratie als
vorherrschende und überzeugendste Regierungsform, vor allem in den westlichen Staaten
durchgesetzt und ihr Siegeszug in der Welt ist noch nicht beendet.
Vor 7 Jahren fand an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein Symposium unter
der Überschrift „Zwischen Triumph und Krise“ statt, welches sich der Frage nach der Zukunft
der liberalen Demokratie nach dem Zusammenbruch der Diktaturen in Osteuropa widmete.
Namhafte Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen wie Politikwissenschaft,
Rechtswissenschaft, Geschichte und Soziologie sowie politische Praktiker fanden sich
zusammen, um Beobachtungen, Ansichten, Meinungen und Prognosen zur Demokratie
auszutauschen. Im Anschluss an das Symposium wurde ein Buchband veröffentlicht, in dem
alle Beiträge und Diskussionen zusammengetragen wurden und welcher die Hauptquelle für
diese Hausarbeit darstellt 1. In Bezug auf dieses Buch und komplementäre Quellen soll
herausgestellt werden, welchen Herausforderungen und Gefahren die liberale Demokratie
heute ausgesetzt ist – innerlich sowie äußerlich. Außerdem soll plausibel dargestellt werden,
welches Gefährdungspotential diese in sich bergen. Letztlich soll in dieser Arbeit der Versuch
unternommen werden, einige Bedingungen zusammenzutragen, die erforderlich sind, damit
die liberale Demokratie den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besser gerüstet
entgegentreten kann und diese entkräften kann. Diese Aufgabe ist sicherlich nicht einfach und
ihr Ergebnis erhebt auch keinen absoluten Geltungsanspruch. [...]
1 Gunnar Berg/Richard Saage (Hrsg.), Zwischen Triumph und Krise. Zum Zustand der liberalen Demokratie
nach dem Zusammenbruch der Diktaturen in Osteuropa. Leske + Budrich, Opladen 1998.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Liberale Demokratie
- 3. Herausforderungen, Probleme, Gefahren der liberalen Demokratie des 21. Jahrhunderts
- 3.1 Herausforderungen
- 4. Gefährdungspotential der liberalen Demokratie
- 5. Bedingungen für das Bestehen der liberalen Demokratie
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Herausforderungen und Gefahren für die liberale Demokratie im 21. Jahrhundert. Sie analysiert das Gefährdungspotential und erörtert Bedingungen für das Fortbestehen der liberalen Demokratie. Die Arbeit basiert auf einem Buchband, der die Beiträge eines Symposiums zur Zukunft der liberalen Demokratie zusammenfasst.
- Bestandsgarantie der liberalen Demokratie
- Herausforderungen und Gefahren für die liberale Demokratie
- Gefährdungspotential der liberalen Demokratie
- Bedingungen für das Überleben der liberalen Demokratie
- Spannungsverhältnis zwischen Liberalismus und Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die angespannte Situation der liberalen Demokratie im 21. Jahrhundert, ausgelöst durch den Transformationsprozess postsozialistischer Regime und die Globalisierung. Sie stellt die zentrale Frage nach der Fähigkeit heutiger liberaler Demokratien, ihren eigenen Prämissen angesichts moderner Herausforderungen gerecht zu werden. Die Arbeit stützt sich auf ein Buchband, der die Beiträge eines Symposiums an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zusammenfasst und die Diskussion um Triumph und Krise der liberalen Demokratie nach dem Fall der osteuropäischen Diktaturen reflektiert. Die Arbeit untersucht interne und externe Herausforderungen, das Gefährdungspotential und notwendige Bedingungen für das Bestehen der liberalen Demokratie im 21. Jahrhundert. Sie bezieht sich auf gegensätzliche Meinungen über die Zukunftsaussichten der liberalen Demokratie, beispielsweise die optimistische Sicht von Manfred G. Schmidt und die pessimistische Einschätzung von Burkhard Wehner, wobei Churchills Zitat über die Demokratie als Kontext dient.
2. Liberale Demokratie: Dieses Kapitel definiert die Kernelemente und Ziele der liberalen Demokratie, ohne eine umfassende Definition zu liefern. Es betont die zentrale Beziehung zwischen Liberalismus und Demokratie, die durch das Spannungsverhältnis von Freiheit und Gleichheit geprägt ist. Es wird argumentiert, dass liberale Demokratie keine Maximierung von Freiheit und Gleichheit anstrebt, sondern eine Balance zwischen beiden im Dienste der Ziele individueller Freiheit, Gleichheit trotz Pluralität und Sicherung der Gemeinschaft. Die Rolle des Liberalismus wird auf die politische Seite, die des Demokratismus auf soziale Belange gelegt. Das Kapitel diskutiert das Spannungsverhältnis zwischen individueller Freiheit und Gleichheit, die Herausforderung der Demokratie, die Pluralität in eine vereinigende Gemeinschaft zu integrieren, und die Unmöglichkeit, von einer "Wahrheit" des Volkswillens in der modernen, differenzierten Gesellschaft auszugehen.
Schlüsselwörter
Liberale Demokratie, Herausforderungen, Gefahren, Gefährdungspotential, Globalisierung, Postsozialismus, Freiheit, Gleichheit, Volkswille, Massendemokratie, Anpassungsfähigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Herausforderungen und Gefahren für die liberale Demokratie im 21. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Herausforderungen und Gefahren für die liberale Demokratie im 21. Jahrhundert. Sie untersucht das Gefährdungspotential und erörtert die Bedingungen für das Fortbestehen der liberalen Demokratie. Die Arbeit basiert auf einem Buchband, der die Beiträge eines Symposiums zur Zukunft der liberalen Demokratie zusammenfasst.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Bestandsgarantie der liberalen Demokratie, ihre Herausforderungen und Gefahren, das Gefährdungspotential, die Bedingungen für ihr Überleben und das Spannungsverhältnis zwischen Liberalismus und Demokratie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Die Einleitung beleuchtet die angespannte Situation der liberalen Demokratie im 21. Jahrhundert im Kontext von Postsozialismus und Globalisierung und stellt die zentrale Frage nach ihrer Zukunftsfähigkeit. Das Kapitel Liberale Demokratie definiert die Kernelemente und Ziele der liberalen Demokratie und diskutiert das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Gleichheit. Weitere Kapitel befassen sich mit den Herausforderungen, Problemen und Gefahren, dem Gefährdungspotential und den Bedingungen für das Bestehen der liberalen Demokratie. Ein abschließendes Fazit rundet die Arbeit ab.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf einen Buchband, der die Beiträge eines Symposiums an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zusammenfasst. Dieser Buchband reflektiert die Diskussion um Triumph und Krise der liberalen Demokratie nach dem Fall der osteuropäischen Diktaturen.
Welche zentralen Fragen werden gestellt?
Die zentrale Frage der Arbeit ist, ob heutige liberale Demokratien ihren eigenen Prämissen angesichts moderner Herausforderungen gerecht werden können. Die Arbeit untersucht interne und externe Herausforderungen, das Gefährdungspotential und notwendige Bedingungen für das Bestehen der liberalen Demokratie im 21. Jahrhundert.
Welche Perspektiven werden eingenommen?
Die Arbeit bezieht sich auf gegensätzliche Meinungen über die Zukunftsaussichten der liberalen Demokratie, beispielsweise die optimistische Sicht von Manfred G. Schmidt und die pessimistische Einschätzung von Burkhard Wehner.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Liberale Demokratie, Herausforderungen, Gefahren, Gefährdungspotential, Globalisierung, Postsozialismus, Freiheit, Gleichheit, Volkswille, Massendemokratie, Anpassungsfähigkeit.
- Arbeit zitieren
- Julia Schubert (Autor:in), 2004, Herausforderungen der liberalen Demokratie im 21. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32630