Versandhandel ist ein Kauf auf Distanz, bei dem die Präsentation des Warenbzw. Dienstleistungsangebots durch Direktwerbung erfolgt. Dies geschieht z.B. mittels Katalogen oder Vertretern. Die räumliche Trennung zwischen Besteller und Versender wird mittels schriftlichen, telefonischen oder elektronischen Auftrags überwunden. Die Waren stellen entweder die Deutsche Post AG, private Paketdienste oder versandhauseigene Zustell-Unternehmen dem Kunden zu. Bei der Bezahlung kann der Kunde zumeist zwischen Nachnahme, Kauf auf Rechnung
und Ratenzahlung wählen. 1
Am einfachsten kann man die Versandhandelsunternehmen nach Art und Umfang des Sortiments klassifizieren. Neben den Universal- oder Sortimentsversendern mit ihrem breiten, warenhausähnlichen Angebot existieren noch sog. Spezialver-sender, die sich auf ein schmales, tief gegliedertes Sortiment konzentrieren. 2 Von den 21,0 Mrd. Euro Umsatz, die die Versandhandelsbranche 2003 in Deutschland
erzielte 3 , entfielen ca. zwei Drittel auf die sieben am Markt aktiven Sortimentsversender und ein Drittel auf die Spezialversender.
Nach wie vor ist der Katalog das Hauptwerbemittel der Versandhandelsbranche. In Deutschland werden schätzungsweise 500 Millionen Kataloge pro Jahr an die
Kunden verschickt. 4 Auch durch andere Printwerbemittel, wie Mailings, Postwurfsendungen oder Couponanzeigen in Zeitschriften treten die Versender mit ihren Kunden in Kontakt. Mit der kommerziellen Nutzung des Internets seit Mitte der 90er Jahre trat eine neue, flexiblere Angebotsform hinzu. Mittlerweile erreicht der Umsatz über dieses Medium mit ca. 4,5 Mrd. Euro einen Anteil von ungefähr 22 Prozent des gesamten Versandhandelsumsatzes. Daneben erfreut sich auch das TV-Shopping in Deutschland immer größerer Beliebtheit. So erzielte dieser Ver-
triebsweg 2003 einen Umsatz von ca. 800 Mio. Euro. 5 Diese Arbeit behandelt vorrangig die Zukunftsaussichten der deutschen Universalversender, deren Kerngeschäft, mit den halbjährig gültigen Hauptkatalogen mit sehr breitem Sortiment, auf dem Prüfstand steht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundlagen des Versandhandels
- 2. Situation des (Universal-) Versandhandels in Deutschland
- 3. Wesentliche Vorteile des Versandhandels gegenüber dem stationären Einzelhandel aus Kundensicht
- 4. Strategien zur Wettbewerbsfähigkeit
- 4.1. Internationalisierung
- 4.2. Neue Vertriebsformen
- 4.3. Ausrichtung an Kundenbedürfnissen
- 5. Ausgewählte operative Maßnahmen im Marketing-Mix
- 5.1. Preispolitik
- 5.2. Produktpolitik
- 5.3. Distributionspolitik
- 5.4. Kommunikationspolitik
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit beschäftigt sich mit der Analyse der Entwicklungs- und Wachstumschancen der Vertriebsform Universalversandhandel in Deutschland. Sie untersucht die aktuelle Situation der Branche im Kontext der sich wandelnden Handelslandschaft und identifiziert die wichtigsten Herausforderungen und Chancen, die sich für Universalversender im 21. Jahrhundert stellen.
- Die Veränderungen der Einzelhandelsstrukturen
- Das veränderte Konsumentenverhalten
- Die wirtschaftliche Lage in Deutschland
- Strategien zur Wettbewerbsfähigkeit im Versandhandel
- Operative Maßnahmen im Marketing-Mix
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Grundlagen des Versandhandels
Dieses Kapitel definiert den Versandhandel und erläutert die verschiedenen Arten von Versandhandelsunternehmen. Es werden wichtige Kennzahlen und Entwicklungen im Bereich des Versandhandels vorgestellt, darunter die Bedeutung des Katalogs als Werbemittel und die zunehmende Bedeutung des Online-Handels. - Kapitel 2: Situation des (Universal-) Versandhandels in Deutschland
Dieses Kapitel beschreibt die schwierige Situation des Versandhandels in Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Es analysiert die Gründe für den Umsatzrückgang der Universalversender und stellt den wachsenden Wettbewerb durch neue Betriebsformen und die zunehmende Bedeutung des Direktvertriebs durch Herstellerunternehmen heraus. - Kapitel 3: Wesentliche Vorteile des Versandhandels gegenüber dem stationären Einzelhandel aus Kundensicht
Dieses Kapitel befasst sich mit den Vorteilen, die der Versandhandel für Kunden bietet. Es analysiert, welche Faktoren die Kunden beim Versandhandel schätzen und wie sich diese Vorteile gegenüber dem stationären Einzelhandel abheben. - Kapitel 4: Strategien zur Wettbewerbsfähigkeit
Dieses Kapitel untersucht verschiedene Strategien, die Versandhandelsunternehmen zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit einsetzen können. Es behandelt Themen wie Internationalisierung, neue Vertriebsformen und die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden. - Kapitel 5: Ausgewählte operative Maßnahmen im Marketing-Mix
Dieses Kapitel befasst sich mit der praktischen Umsetzung der Marketingstrategien im Versandhandel. Es analysiert verschiedene operative Maßnahmen in den Bereichen Preispolitik, Produktpolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung und die Wachstumschancen des Universalversandhandels in Deutschland. Sie fokussiert sich auf die Herausforderungen und Chancen, die sich durch Veränderungen im Einzelhandel, im Konsumentenverhalten und in der wirtschaftlichen Lage ergeben. Die wichtigsten Schlüsselbegriffe umfassen: Universalversandhandel, Online-Handel, Katalog, Direktvertrieb, Strategien zur Wettbewerbsfähigkeit, Marketing-Mix, Preispolitik, Produktpolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik.
- Quote paper
- Christoph Hosseus (Author), 2004, Entwicklungs- und Wachstumschancen der Vertriebsform Universalversandhandel in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32687