Das Thema der nun folgenden Darlegungen soll der literarische Einfluss
der Brüder Grimm in ihren Kinder- und Hausmärchen sein. Es stellt sich die
Frage, welcher Titel ihnen am ehesten gerecht wird, da sie sich selbst ausdrücklich
als Sammler bezeichneten. Die moderne Märchenforschung aber
zeigt, dass die Grimms die Märchen nicht nur nacherzählt haben, sondern
dass man ihnen eine weitaus größere dichterische Bedeutung zusprechen
muss.
Im Verlauf der Ausführungen soll versucht werden die stileigenen Merkmale
der Grimms herauszuarbeiten und zu analysieren, ob ihnen der literarische
Rang eines Autoren gebührt.
Unser Vorhaben ist es nun, den Anteil der Grimms an den 1812 erstmals
veröffentlichten Märchen im historischen, sprachlichen und literaturwissenschaftlichen
Kontext zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie der Autorschaft
- Sigmund Freud
- Jan Mukařovský
- Martha Woodmansee
- Die Brüder Grimm und ihre Märchen
- Anfänge der Sammlung
- Die Gewährspersonen
- Kinder- oder Hausmärchen?
- „Treue“ und „Wahrheit“
- Dornröschen in der Form der Gebrüder Grimm
- Individual- und Kollektivdichtung bei den Grimmschen Märchen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem literarischen Einfluss der Brüder Grimm in ihren Kinder- und Hausmärchen. Ziel ist es, zu untersuchen, ob den Brüdern der Titel „Autor“ zusteht, da sie sich selbst als Sammler bezeichneten. Die moderne Märchenforschung hingegen argumentiert, dass die Grimms den Märchen eine größere dichterische Bedeutung verleihen. Die Analyse soll die stilistischen Eigenheiten der Grimms herausarbeiten und deren literarischen Rang beleuchten. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung des Anteils der Grimms an den 1812 erstmals veröffentlichten Märchen im historischen, sprachlichen und literaturwissenschaftlichen Kontext.
- Die Rolle der Brüder Grimm als Sammler und Dichter
- Die Entstehung der Grimmschen Märchen und ihre literarische Bedeutung
- Die stilistischen Eigenheiten der Grimmschen Märchen
- Der Einfluss der Grimmschen Märchen auf die deutsche Literatur
- Die Frage nach der Autorschaft im Kontext der Grimmschen Märchen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit dar und führt in das Thema ein. Das erste Kapitel analysiert verschiedene Theorien der Autorschaft und ihre Relevanz für die Untersuchung der Grimmschen Märchen. Sigmund Freud beleuchtet die Entstehung von Fantasien aus Kindheitserlebnissen und ihre Rolle in der Dichtung. Jan Mukařovský untersucht das Verhältnis zwischen Autor und Leser und die Verschwimmen der Grenzen zwischen beiden. Martha Woodmansee zeigt die Entwicklung des Autorenbegriffs im Laufe der Zeit und die Veränderung der kollektiven Schreibweise im 13. Jahrhundert bis hin zum modernen Autorbegriff. Das zweite Kapitel widmet sich den Grimmschen Märchen und beleuchtet die Anfänge ihrer Sammlung, die Rolle der Gewährspersonen, die Unterscheidung zwischen Kinder- und Hausmärchen sowie die Themen „Treue“ und „Wahrheit“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Autorschaft, Märchenforschung, Brüder Grimm, Kinder- und Hausmärchen, Kollektivdichtung, Stilistik, Literaturwissenschaft, historische Kontext, Sprachwissenschaft, Grimmsche Märchen, Sammlung, Gewährspersonen, „Treue“, „Wahrheit“.
- Quote paper
- Daniela Rabe (Author), Lydia Fuchs (Author), 2002, Sind die Gebrüder Grimm Autoren?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32727