„Mit Motivation kann jeder eine Fremdsprache lernen“ 1 . Dieses Zitat von Scott Corder macht deutlich, wie wichtig Motivation für den Fremdspracherwerb ist. Motivation kann andere, weniger willkommene, Einflüsse ausgleichen.
Für Motivation gibt es eine Vielzahl von Gründen. Die Lernaktivität selbst oder die Situation in der Klasse kann als positiv empfunden werden und somit Auslöser für die Motivation sein.
Erfährt der Lerner einen Misserfolg in seinem Lernprozess, wird er entmutigt und sein Motivation verschwindet. Ohne Motivation stellt sich die Hartnäckigkeit des Lerners nicht ein und der Erfolg des Spracherwerbs bleibt weiterhin aus. Hieraus ergibt sich, dass Motivation die Konsequenz des Erfolges und nicht ausschließlich dessen Grund ist. Einflüsse auf die Motivation eines Sprachenlerners können, neben dem Erfolg, auch die individuelle Rolle innerhalb der Lerngruppe, das verwendete Lernmaterial, die Unterrichtsgestaltung und Lerninhalte sein.
John Atkinson und David McClelland (1953) entwarfen zur Rolle der Motivation die „Need Achievement Theory“. Diese Theorie beantwortet die Frage, weshalb ein Mensch eine Tätigkeit aussucht und nicht eine andere. Die Furcht zu versagen, hilft dem Menschen, gewisse Tätigkeiten, die er nicht beherrscht, zu umgehen, um einen Misserfolg zu vermeiden. Eine Tätigkeit, die ein Individuum hingegen beherrscht, macht es mit viel Elan und Freude. Im Fremdsprachunterricht gilt es, den Konflikt, der bei der Motivation ein Ziel zu erreichen entstehen könnte, zu vermeiden. Die Theorie von Atkinson und McClelland wurde zur Attributionstheorie ergänzt. Die se gibt vier Erklärungen für den erfolgreichen Fremdspracherwerb: Begabung, Bemühung, Glück sowie den Schwierigkeitsgrad der gestellten Aufgaben. Ein Individuum wird demnach immer wieder die Aktionen ausüben, die in seinem Begabungsbereich liegen. Wichtig ist, dass zunächst die individuelle Begabung erkannt wird. Bei der Attributionstheorie stellt sich nicht mehr die Frage warum, sondern wie etwas erreicht wurde. Gardener u nd Lambert (1972) unterschieden in ihrer Motivationstheorie zwischen instrumentellen und integrativen Einstellungen eine Sprache zu erwerben. Die instrumentellen Gründe bestanden beispielsweise darin, dass man durch eine Fremdsprache seinen Job besser ausüben kann. Die integrativen Ausrichtungen dagegen beinhalteten das Interesse an fremden Kulturen und die Verständigung mit Menschen aus dem Land der Fremdsprache.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Strategien zum Lernen
- Sprachbegabung
- Einflüsse auf den Fremdspracherwerb
- Erklärungen für Lernschwächen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Ursachen für Lernschwächen im Fremdsprachunterricht. Basierend auf Peter Skehans Buch „Individual Differences in Second-Language Learning“ werden die wichtigsten Einflussfaktoren auf den erfolgreichen Fremdspracherwerb beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Rolle von Motivation, Lernstrategien und Sprachbegabung sowie deren Auswirkungen auf den Spracherwerbsprozess.
- Motivation als Schlüsselfaktor im Fremdspracherwerb
- Analyse verschiedener Lernstrategien und deren Einfluss auf den Lernerfolg
- Bedeutung der Sprachbegabung im Kontext des Fremdspracherwerbs
- Einflussfaktoren auf den Fremdspracherwerb
- Erklärungen für Lernschwächen im Fremdsprachunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Peter Skehans Buch „Individual Differences in Second-Language Learning“ und dessen zentrale These vor, dass Motivation, Lernstrategien und Einstellung des Lerners entscheidende Faktoren für den erfolgreichen Fremdspracherwerb sind. Die Arbeit beleuchtet auch die Herausforderungen bei der Messung dieser Faktoren in der Forschung.
- Motivation: Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Motivation für den Fremdspracherwerb. Es werden verschiedene Theorien zur Rolle der Motivation im Lernprozess vorgestellt, darunter die Need Achievement Theory von Atkinson und McClelland sowie die Attributionstheorie. Außerdem werden die instrumentellen und integrativen Einstellungen zum Fremdspracherwerb nach Gardener und Lambert analysiert.
- Strategien zum Lernen: Das Kapitel behandelt verschiedene Lernstrategien und deren Einfluss auf den Lernerfolg. Es werden die Wong-Filmore Studie sowie die Good Language Learner Forschung vorgestellt, die sich mit sozialen und kognitiven Lernstrategien befassen. Die Arbeit betrachtet auch die Erkenntnisse von Naiman und Joan Rubin über effektive Lernstrategien.
- Sprachbegabung: Das Kapitel befasst sich mit dem Einfluss der Sprachbegabung auf den Fremdspracherwerb. Es werden verschiedene Versuche zur Konstruktion von Sprachbegabungstests sowie das Bristol Projekt vorgestellt. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Sprachbegabung im Kontext des Erstspracherwerbs und die Herausforderungen bei der Interpretation von Testergebnissen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Faktoren, die den Fremdspracherwerb beeinflussen. Wichtige Schlüsselwörter sind Motivation, Lernstrategien, Sprachbegabung, Individual Differences, Second-Language Learning, Need Achievement Theory, Attributionstheorie, Good Language Learner Forschung, Bristol Projekt, und Lernschwächen im Fremdsprachunterricht. Die Arbeit analysiert die Ergebnisse von Forschungsstudien zu diesen Themen und beleuchtet die Rolle dieser Faktoren für den Erfolg im Fremdspracherwerb.
- Arbeit zitieren
- Lenka Eiermann (Autor:in), 2004, Ursachen für Lernschwächen im Fremdsprachunterricht nach Peter Skehan, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32879