Vielen Unternehmen ist das betriebliche Gesundheitsförderungskonzept zwar bekannt, wenige setzen es jedoch aktiv in der Praxis um. Peter F. Drucker beschreibt dieses Phänomen wie folgt: „Heute behaupten alle Unternehmen routinemäßig: „Unsere Mitarbeiter sind unser großes Kapital.“ Doch nur wenige praktizieren, was sie propagieren – geschweige denn, dass sie wirklich daran glauben“ (Drucker, 2001, VIII).
Dabei gilt es als erwiesen, dass der finanzielle Nutzen von Investitionen in die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter, deutlich über den jährlichen Ausgaben dafür liegt (vgl. Harwerth, 2003, S. 7). Damit das Konzept der betrieblichen Gesundheitsförderung eine höhere Akzeptanz und Verbreitung erfährt, ist es notwendig die Erfolge und Vorteile, die sich sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Unternehmen erzielen lassen, hervorzuheben.
Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, die verschiedenen Nutzeneffekte zu analysieren und den Zusammenhang zwischen Gesundheit, betrieblichen Maßnahmen und deren betriebswirtschaftliche Erfolge herauszustellen.
Neben fehlenden Informationen über die positiven Effekte von Gesundheitsförderungsmaßnahmen, führt auch ein Mangel an Beweisen über ihre Wirkungsweisen und Wirtschaftlichkeit zu einer eher zurückhaltenden Haltung der betrieblichen Entscheidungsträger. Anliegen der Arbeit ist es daher auch, Verfahren zur Bewertung und Erfolgsmessung vorzustellen und zu beurteilen.
Die Ausarbeitung umfasst insgesamt sechs Kapitel.
Nach der Einleitung gibt das 2. Kapitel Aufschluss über die Wechselwirkung von Gesundheit und Arbeit. Dabei wird auch auf das heutige Gesundheitsverständnis eingegangen. In Kapitel 3 werden die Ursachen und Gründe aufgezeigt, die zur Entstehung der betrieblichen Gesundheitsförderung geführt haben.
Im Anschluss daran werden die Merkmale und Besonderheiten des neuen Ansatzes herausgearbeitet. Den Hauptteil stellen Kapitel 4 und 5 dar. In Kapitel 4 wird der materielle und immaterielle Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung sowohl für die Beschäftigten als auch für die Unternehmen aufgezeigt.
Außerdem werden Faktoren vorgestellt, welche die Einflussmöglichkeiten und Erfolge der betrieblichen Gesundheitspolitik begrenzen bzw. erschweren können. Kapitel 5 setzt sich mit Instrumenten auseinander, die zur Erfolgsmessung und Wirkungskontrolle von betrieblichen Gesundheitsprogrammen zur Verfügung stehen. Diese werden anschaulich vorgestellt und hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Aufbau der Arbeit
- Gesundheit und Arbeit
- Gesundheitsbegriff / -verständnis
- Positive Aspekte der Arbeit
- Belastungen und Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz
- Körperliche Arbeitsbelastungen
- Psychische Arbeitsbelastungen
- Entstehung und Merkmale betrieblicher Gesundheitsförderung
- Traditioneller Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Gründe für eine Neuorientierung
- Ansätze und Initiativen betrieblicher Gesundheitsförderung
- Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung
- Nutzen aus Mitarbeitersicht
- Immaterielle Vorteile
- Verbesserung des Gesundheitszustandes
- Steigerung des Wohlbefindens
- Erhöhung von Motivation und Leistungsfähigkeit
- Bewältigung steigender (Arbeits-) Anforderungen
- Intensivierung sozialer Kontakte und Beziehungen
- Aufbau von Gesundheitskompetenz
- Materielle Vorteile
- Einsparungspotenzial bei Kosten der medizinischen Versorgung
- Verbesserte Verdienst- und Karrierechancen
- Nutzen aus Unternehmenssicht
- Materielle Vorteile
- Verringerung von Fehlzeiten
- Abnahme von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
- Einsparungen bei Sozialversicherungsbeiträgen
- Abwendung von Rechtsansprüchen
- Produktivitätssteigerung
- Senkung der Fluktuationsrate
- Immaterielle Vorteile
- Mitarbeiterzufriedenheit und Betriebsklima
- Imageverbesserung des Unternehmens
- Grenzen der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Begrenzte Einflussmöglichkeiten
- Geringes Interesse seitens der Beschäftigten
- Mangelnde Ressourcen und Kapazitäten
- Interessenskonflikte
- Gesundheitsförderung kein Heilmittel
- Fehlende Erfolgskontrollen
- Evaluation betrieblicher Gesundheitsförderung
- Quantitative Datenanalyse
- Betriebliche Informationsquellen
- Fehlzeitenanalyse
- Krankenstandstatistiken
- Betrieblicher Gesundheitsbericht
- Arbeitsunfähigkeitsanalysen der Krankenkassen
- Gefährdungsbeurteilungen
- Arbeitsmedizinische Untersuchungen / Gesundheits-Checks
- Qualitative Datenanalyse
- Mitarbeiter- / Teilnehmerbefragung
- Planung und Durchführung einer Mitarbeiterbefragung
- Praxisbeispiele
- Bewertung
- Experteninterview
- Ökonomische Evaluation
- Kosten-Nutzen-Analyse (KNA)
- Kostenwirksamkeitsanalysen (KWA)
- Beurteilung und Empfehlung
- Vor- und Nachteile der Kosten- Nutzen-Analyse
- Vor- und Nachteile der Kosten-Wirksamkeits-Analyse
- Allgemeine Kritikpunkte
- Auswahl eines geeigneten Verfahrens
- Fazit und Ausblick
- Gesundheitsbegriff und Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz
- Ansätze und Initiativen betrieblicher Gesundheitsförderung
- Nutzen von Gesundheitsförderung für Mitarbeiter und Unternehmen
- Grenzen der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Evaluation und Erfolgskontrolle von Gesundheitsförderungsmaßnahmen
- Kapitel 1: Einleitung - Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und erläutert die Problemstellung und Zielsetzung. Der Aufbau der Arbeit wird vorgestellt.
- Kapitel 2: Gesundheit und Arbeit - Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Gesundheitsbegriff und -verständnis, den positiven Aspekten der Arbeit sowie den Belastungen und Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz. Es werden sowohl körperliche als auch psychische Belastungen untersucht.
- Kapitel 3: Entstehung und Merkmale betrieblicher Gesundheitsförderung - In diesem Kapitel wird die Entwicklung und die unterschiedlichen Ansätze und Initiativen der betrieblichen Gesundheitsförderung beleuchtet. Es werden die Gründe für eine Neuorientierung im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung aufgezeigt.
- Kapitel 4: Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung - Dieses Kapitel analysiert den Nutzen der betrieblichen Gesundheitsförderung aus Sicht der Mitarbeiter und Unternehmen. Es werden materielle und immaterielle Vorteile vorgestellt und erläutert.
- Kapitel 5: Evaluation betrieblicher Gesundheitsförderung - Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Evaluation von betrieblichen Gesundheitsförderungsmaßnahmen. Es werden quantitative und qualitative Datenanalysemethoden vorgestellt und die Anwendung von ökonomischen Evaluationsmethoden erläutert.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Analyse des Nutzens und der Evaluation betrieblicher Gesundheitsförderung. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte und Vorteile der betrieblichen Gesundheitsförderung aus Sicht der Mitarbeiter und Unternehmen zu beleuchten und die Möglichkeiten der Evaluation dieser Maßnahmen aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Betriebliche Gesundheitsförderung, Nutzenanalyse, Evaluation, Gesundheitsrisiken, Mitarbeiterzufriedenheit, Fehlzeiten, Produktivität, Kosten-Nutzen-Analyse, Kostenwirksamkeitsanalyse, Gesundheitskompetenz.
- Quote paper
- Sonja Sporrer (Author), 2004, Nutzenanalyse und Evaluation betrieblicher Gesundheitsförderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32899