Schreiben lernen, aber wie? Vergleichende Analyse des traditionellen Schreibenlernens und der Methode des "Lesen durch Schreiben"


Seminararbeit, 2003

12 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Der Autor

III. Inhalt

IV. Kapitel 1: Freude
4.1 Der Lehrer im Zentrum
4.2 Scheinbare Kinderzentriertheit
4.3 Radikaler Kurswechsel

V. Kapitel 2: Erlebnis
5.1 Interesse, aber wie?
5.2 Wahlfreiheit und Stundenplan

VI. Kapitel 3: Theoretiker
6.1 Gebundener Ansatz – gefesselte Kinder
6.2 Aufsätze als Erziehungsmittel

VII. Kapitel 4: Erstes Schreiben

VIII. Literaturverzeichnis

I. Einleitung

Da auch Erich Kästner all seine Bücher mit einem Vorwort beginnt, möchte ich das an dieser Stelle in Form einer

II. Der Autor

Das Buch „Spaß beim Schreiben oder Aufsatzerziehung?“ wurde von Gerhard Sennlaub geschrieben. Er ist selbst Lehrer und seit 1979 Schulaufsichtsbeamter in Nordrhein-Westfalen.

III. Inhalt

Mit diesem Buch grenzt sich Sennlaub von „modernen“ Lehren, durch die Vorstellung des eigenen Aufsatzunterrichts, ab. Er geht dabei nicht nach theoretischen Konstruktionen, sondern nach den Interessen und Bedürfnissen der Kinder vor.

Dies wird in den folgenden Kapiteln verdeutlicht.

IV. Kapitel 1: Freude

4.1 Der Lehrer im Zentrum

Nach G. Sennlaub hat sich der heutige Unterricht zu einem wissenschaftlichen Unterricht entwickelt der genauso auch ohne Kinder funktionieren würde. Dieser läuft neben den Interessen und Bedürfnissen der Kinder her oder sogar gegen ihre Interessen an. Dies verdeutlicht, dass der Lehrer wichtiger geworden ist als die Kinder. Er/Sie bestimmt die Ziele des Unterrichts und auch, wie diese zu erreichen sind. Die Wege dorthin werden durch die Theorie bestimmt, die mit den Erfahrungen aus der Praxis nichts mehr zu tun haben.

Dies kann eine Erklärung dafür sein, dass Kinder keinen Spaß mehr am Schreiben empfinden oder die das alles nicht interessiert. Denn ihre Interessen und Bedürfnisse werden in aller Regel ja auch nicht berücksichtigt.

Verursacher sind dafür nach G. Sennlaub Lehrer, Schulaufsichtsbeamte und die Gesetzgeber.

4.2 Scheinbare Kinderzentriertheit

Die aufkommenden Begriffe wie kinderzentrierte Pädagogik zeigen an, dass die Probleme erkannt wurden. Nach G. Sennlaub sind diese Schlagworte keine wirkliche Kursänderung. Nicht der Schüler steht im Zentrum sondern die Lehr- und Lernziele, die durch den Lehrer bestimmt werden. Der kinderzentrierte Unterricht wird geplant. Auch eine Lehrerin, die sich um kindgemäße Aufsatzthemen bemüht, kann trotzdem gegen die Interessen der Kinder vorgehen. Dies wird in den nächsten Kapiteln deutlich.

In Verbindung mit dem Begriff der Schülerzentriertheit steht auch der Begriff des Schülerorientierten Schreibens.

Schülerorientiertes Schreiben erklärt G. Sennlaub als eine bestimmte Weise, mit der Aufgaben „vorgesetzt“ werden.

Es wird nicht einfach eine Aufgabe gestellt, die beschrieben werden soll (Bsp.: Henry Meyer, S. 11) sondern den Schülern wird erklärt warum sie gerade diese eine bestimmte Aufgabe, auf die vorgegeben Art und Weise, bearbeiten sollen. Aus ihrem Interesse heraus geschieht dies alles nicht. Deswegen bleibt die Frage offen, ob ihnen das wirklich Spaß macht. Sennlaub behauptet deswegen, dass sich bei dem so genannten Schülerorientierten Schreiben deswegen das Interesse nach dem Lehrer und dessen Bedürfnisse und nicht wie behauptet nach den Kindern richtet.

Das Schülerorientierte Schreiben sollte in einem Schülerzentriertem Unterricht stattfinden. Jedoch ist ein solcher Unterricht, wobei der Schüler im Zentrum stehen soll und den Verlauf und die Art des Lernprozesses bestimmen kann, nicht verwirklicht.

Die Lehrer greifen zu Tricks, um den gegen die Interessen und Bedürfnisse der Kinder laufenden Unterricht schmackhaft zu machen. Dies geschieht mit so genannten Gegenmaßnahmen. Diese bestehen nach Robert Ulshöfer in der gemeinsamen Planung, langfristige Arbeitsvorhaben, unkonventionelle und spannungsreiche Unterrichtsregie.[1]

Der Unterricht ist somit lehrerzentriert, wobei sich die Lehrer das Recht herausnehmen, dass Kinder erst nach ihren Interessen und Bedürfnissen handeln dürfen, wenn ihnen das durch die Lehrer beigebracht wurde. Dies verdeutlicht auch der so genannte Projektunterricht.

Dieser ist heutzutage für G. Sennlaub nur die Umbenennung der früheren Aufsatzerziehung. Der Lehrer meint, den Kindern erst ihre Interessen bewusst machen zu müssen, dadurch wird aus Schülerzentriertem wieder Lehrerorientierter Unterricht. Die Projekte richten sich nach den Lehrerabsichten.

Der Projektunterricht wurde auch schon in der Volksschule aufgegriffen. Dort stand im Zentrum der Schaffung eines Werkes durch Schüler und Lehrer, dass beider Neigungen und Wünsche befriedigt wurden. Dies wurde damals als Projektunterricht bezeichnet. Jedoch wird dies durch die heutigen Vertreter nicht verwirklicht. Denn Projektunterricht muss nach Sennlaub sich danach richten, ob das Kind im Zentrum steht und ob es selbst den Verlauf des Lernens bestimmt.

G. Sennlaub beweist damit, dass das gelehrte Lernen und das selbstbestimmte Arbeiten sich ausschließen.

[...]


[1] Ulshöfer, Robert: Methodik des Deutschunterrichts; Bd. 1, Unterstufe (gemeint: des Gymnasiums!); Klett Stuttgart 1976, S. 33f. Hier S. 13.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Schreiben lernen, aber wie? Vergleichende Analyse des traditionellen Schreibenlernens und der Methode des "Lesen durch Schreiben"
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen  (14)
Veranstaltung
Proseminar Sprachwissenschaft
Note
2
Autor
Jahr
2003
Seiten
12
Katalognummer
V33069
ISBN (eBook)
9783638336437
ISBN (Buch)
9783638748988
Dateigröße
413 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schreiben lernen, aber wie? - Vergleichende Analyse des traditionellen Schreibenlernens und der Methode 'Lesen durch Schreiben'
Schlagworte
Schreiben, Vergleichende, Analyse, Schreibenlernens, Methode, Lesen, Schreiben, Proseminar, Sprachwissenschaft
Arbeit zitieren
Julia Becker (Autor:in), 2003, Schreiben lernen, aber wie? Vergleichende Analyse des traditionellen Schreibenlernens und der Methode des "Lesen durch Schreiben", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33069

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