Stand seit Anfang der 80er Jahre die Optimierung innerbetrieblicher Prozesse und Informationsflüsse im Rahmen von MRP- (Material Resource Planning) und ERP-(Enterprise Resource Planning) Projekten im Fokus der meisten mittleren und größeren Unternehmen, hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Optimierung unternehmensinterner Prozesse zwar eine notwendige, aber keinesfalls hinreichende Bedingung für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens ist. In einer vernetzten, hochgradig arbeitsteiligen Wirtschaft konkurrieren eben nicht mehr einzelne Unternehmen, sondern komplette Wertschöpfungsketten aus Kunden, Zulieferern und Partnern miteinander. „Die Bildung von zwischenbetrieblichen Kooperationen wird für die beteiligten Akteure immer häufiger zum Instrument der Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition in einer globalen Weltwirtschaft“ [BuKö00, S. V]. Im Rahmen dieser Überlegungen werden Web Services seit ungefähr 2 Jahren als Allzweckwerkzeug für die Internet basierte Anbahnung und Abwicklung von Geschäftsprozessen propagiert. Interoperabilität und Plattformunabhängigkeit sind verheißungsvolle Versprechungen der IT-Industrie, die mit dem Begriff der Web Services einhergehen und diese Technologie nicht nur für überbetriebliche, sondern auch innerbetriebliche Integrationsprojekte interessant machen. Neu sind diese Versprechungen allerdings nicht, ältere Komponentenmodelle wie DCE, CORBA, DCOM oder EJB sind teilweise mit ähnlichen Ansprüchen platziert worden, konnten sie letztendlich aber nicht erfüllen.
Mit Web Services soll sich das nun ändern, denn im Unterschied zu älteren Komponentenmodellen ist die Herstellerunterstützung bei Web Services wesentlich breiter, die Basistechnologie ist leichter zu beherrschen und vollkommen plattform- und programmiersprachenunabhängig. Die folgende Fallstudie stellt dar, was Web Services sind und auf welchen Technologien und Standards sie basieren. Die praktische Bedeutung wird anhand der Anwendungsbereiche für Web Service Technologien aufgezeigt. Eine Zusammenfassung mit Ausblick auf zukünftige Entwicklungspotentiale schließt die Betrachtung ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Web Services
- Begriffsabgrenzung
- Architektur
- Web Services Technologien und Standards
- XML
- SOAP
- UDDI
- WSDL
- SAML
- Einsatzmöglichkeiten für Web Services
- Enterprise Application Integration (EAI)
- Business to Business (B2B) Integration
- Business to Consumer (B2C) Interaktion
- Status Quo und Perspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Fallstudie befasst sich mit Web Services und deren Einsatzmöglichkeiten in modernen Geschäftsprozessen. Sie beleuchtet die technologischen Grundlagen und Standards, die Web Services ermöglichen, und zeigt die Bedeutung dieser Technologie für die Integration von Geschäftsprozessen innerhalb und zwischen Unternehmen auf.
- Definition und Abgrenzung von Web Services
- Architektur und Funktionsweise von Web Services
- Wichtige Technologien und Standards für Web Services, z.B. XML, SOAP, UDDI und WSDL
- Anwendungsbereiche von Web Services in EAI, B2B und B2C
- Der aktuelle Stand und zukünftige Entwicklungspotentiale von Web Services
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Fallstudie dar, indem sie die Bedeutung der Optimierung von Geschäftsprozessen in einer vernetzten Wirtschaft betont und Web Services als ein Werkzeug zur Integration von Unternehmensprozessen vorstellt.
- Web Services: Dieses Kapitel definiert und grenzt den Begriff "Web Services" ab. Es beschreibt die Architektur von Web Services und erläutert die wichtigsten Technologien und Standards, auf denen diese basieren, darunter XML, SOAP, UDDI und WSDL.
- Einsatzmöglichkeiten für Web Services: Dieses Kapitel beleuchtet die Anwendungsbereiche von Web Services in verschiedenen Szenarien, darunter die Integration von Anwendungen in Unternehmen (EAI), die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen (B2B) und die Interaktion mit Kunden (B2C).
Schlüsselwörter
Web Services, XML, SOAP, UDDI, WSDL, Enterprise Application Integration (EAI), Business to Business (B2B), Business to Consumer (B2C), Interoperabilität, Plattformunabhängigkeit, Geschäftsprozesse, Integration, Geschäftsmodelle.
- Arbeit zitieren
- Martin Schädler (Autor:in), 2004, Web Services - Technologien, Anwendungsbereiche und Perspektiven, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33173