Neben den klassischen Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden gewann und gewinnt Information in den letzten beiden Jahrzehnten als strategischer Produktionsfaktor eine immer größere Bedeutung.1 Dies gilt zunehmend nicht nur für innerbetriebliche Informationsflüsse, sondern für Informationsflüsse zwischen Unternehmen. „Die Bildung von zwischenbetrieblichen Kooperationen wird für die beteiligten Akteure immer häufiger zum Instrument der Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition in einer globalen Weltwirtschaft.“2 Dies gilt in hohem Maße für die global agierende, äußerst wettbewerbsintensive Automobilindustrie. Besonders Internettechnologien wird ein großes Mehrwertpotential zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit unterstellt. Doch wie äußern sich solche Mehrwerte? Häufig werden sie eher punktuell als Kosteneffekte / Einsparungen, Reduktion des Produktentwicklungszeitraums (Time to Market), Qualitätsverbesserungen, Risikominimierung, Innovationssprünge oder Zugang zu neuen Marktsegmenten oder Märkten beschrieben.3 Die vorliegende Hausarbeit wählt einen alternativen Ansatz basierend auf der Theorie informationeller Mehrwerte nach Kuhlen und zeigt an einem praktischen Beispiel auf, welche Mehrwerte durch ein Internet basiertes Dokumentenmanagementsystem (iDMS) für Unternehmen in der Automobilzulieferindustrie geschaffen werden können. Es wird gezeigt, dass der Typus des komparativen Mehrwerts, der den „größeren Informationswert der elektronischen Version gegenüber der korrespondierenden konventionellen [Version]“4 beschreibt, am besten geeignet für diese Mehrwertdiskussion ist. Aus Kundenanforderungen wird dann ein prozessuales und technisches Anforderungsprofil für ein iDMS entwickelt, das den Vergleich der konventionellen Lösung mit dem zukünftigen iDMS erlaubt. Die Vorteile des neuen iDMS werden im Vergleich zur bestehenden Lösung in einer tabellarischen Übersicht als komparative Mehrwerte dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Zielsetzung der Arbeit
- Grundlagen des Dokumentenmanagements
- Dokumente
- Dokumentenmanagement
- Theorie informationeller Mehrwerte
- Generierung informationeller Mehrwerte
- Mehrwerte durch Wissensrekonstruktion
- Mehrwerte durch Informationserarbeitung
- Mehrwerte durch Informationsaufbereitung
- Systematik informationeller Mehrwerte
- Produktbezogene informationelle Mehrwerte
- Organisationsbezogene informationelle Mehrwerte
- Wirkungsbezogene informationelle Mehrwerte
- Abgrenzung
- Bedeutung für das unternehmerische Handeln
- Business Blue Print
- Spezifikation der Anforderungen
- Ausgangssituation
- Anforderungen
- Standardsoftware
- Functional Design
- Technologie / Architektur
- HTML Frontend
- Backend-Kommunikation
- Systemarchitektur
- Datenhaltung und Security
- Darstellung der informationellen Mehrwerte
- Komparative Mehrwerte aus Lieferantensicht
- Komparative Mehrwerte aus Kundensicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Realisierung informationeller Mehrwerte durch die Web-Enabling eines SAP R/3 Systems im Kontext der Automobilzulieferindustrie. Sie konzentriert sich auf die Generierung von Mehrwerten durch ein internetbasiertes Dokumentenmanagementsystem (iDMS) und analysiert die Auswirkungen auf die Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Kunden.
- Theorie der informationellen Mehrwerte nach Kuhlen
- Entwicklung eines prozessualen und technischen Anforderungsprofils für ein iDMS
- Komparative Mehrwerte aus Lieferanten- und Kundensicht
- Bewertung des Mehrwertpotenzials eines iDMS im Vergleich zu konventionellen Lösungen
- Bedeutung der Web-Enabling für die Wettbewerbsfähigkeit in der Automobilzulieferindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Bedeutung von Information als strategischem Produktionsfaktor und führt in die Problematik der Mehrwertgenerierung durch Internettechnologien ein. Kapitel 2 definiert die grundlegenden Begriffe Dokument und Dokumentenmanagement. Kapitel 3 stellt die Theorie informationeller Mehrwerte nach Kuhlen vor und analysiert die verschiedenen Typen von Mehrwerten, die durch ein iDMS generiert werden können. Kapitel 4 beschreibt den Business Blue Print für ein iDMS, einschließlich der Spezifikation der Anforderungen, der Standardsoftware, des Functional Design und der Technologie / Architektur. Kapitel 5 stellt die komparativen Mehrwerte aus Lieferanten- und Kundensicht dar.
Schlüsselwörter
Informationelle Mehrwerte, Dokumentenmanagement, Internettechnologie, Web-Enabling, SAP R/3, Automobilzulieferindustrie, Business Blue Print, Komparative Mehrwerte, Lieferant, Kunde.
- Arbeit zitieren
- Martin Schädler (Autor:in), 2004, Realisierung informationeller Mehrwerte , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33174