Kultur ist ein weithin geläufiger Begriff. Das Wort ist in aller Munde, doch es fällt nicht leicht, sich mit Kultur wissenschaftlich auseinander zu setzen. Und allen Theorien voran sollte zunächst einmal eine klare Definition des Begriffs stehen. Doch der Begriff Kultur ist unscharf zusätzlich emphatisch besetzt; es ist nicht leicht, ihn zu fassen und sinnvoll einzugrenzen. Dieses Problem beschreibt auch der 1955 geborene Autor und Wissenschaftler Dirk Baecker in einem Artikel der Frankfurter Rundschau: „Kultur reicht von der Currywurst bis zu den Balletten Forsythes, von der Gewalttat bis zur wissenschaftlichen Glanzleistung, von den Tätowierungen der Maoris bis zu den Nadelstreifen der Top Manager.“1 Kultur wird als Begriff genauso gebraucht wie ein allgemein bekannter Alltagsgegenstand, den man nicht zu erläutern braucht. Die Aussage „das ist Kultur“ bedarf keiner Erklärung. Kultur spricht für sich und steht gewissermaßen auch unter einem Fragetabu.
Inhaltsverzeichnis
- Gesellschaft als Kultur
- Die Kulturauffassungen von Rousseau und Pufendorf
- Das Kulturverständnis der Antike
- Der moderne Kulturbegriff
- Kultur als Beobachtung
- Kultur als Rechtfertigung
- Kultur und Selbstreflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay „Wozu Kultur?“ von Dirk Baecker beleuchtet die Problematik des Kulturbegriffs in der Moderne und Postmoderne. Ziel des Essays ist es, die vielschichtigen Bedeutungen und Auswirkungen des Kulturbegriffs aufzudecken und seine problematische Verwendung kritisch zu hinterfragen.
- Die Entwicklung und Veränderung des Kulturbegriffs von der Antike bis zur Moderne
- Der Einfluss der Beobachtung und des Vergleichens auf die Kultur
- Die Rolle der Selbstreflexion im Zusammenhang mit Kultur
- Die problematische Verwendung des Kulturbegriffs als Rechtfertigungsmittel
- Die Auswirkungen des Kulturbegriffs auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche
Zusammenfassung der Kapitel
Gesellschaft als Kultur
Das Kapitel beleuchtet die Kulturauffassungen von Jean-Jacques Rousseau und Samuel von Pufendorf, die im 17. und 18. Jahrhundert erstmals gesellschaftliche Zustände als kulturelle Zustände begriffen. Baecker setzt diese Sichtweise in Beziehung zum antiken Kulturverständnis, das die Differenz zwischen Kontrollierbarem und Unkontrollierbarem betonte. Die Entwicklung des modernen Kulturbegriffs wird im Kontext des Buchdrucks und der damit einhergehenden Erkenntnis der Unterschiede in Lebensweisen verschiedener Kulturen dargestellt.
Schlüsselwörter
Der Essay „Wozu Kultur?“ befasst sich mit zentralen Begriffen wie Kulturbegriff, Beobachtung, Vergleich, Selbstreflexion, Rechtfertigung, Moderne, Postmoderne, Systemtheorie und dem Einfluss des Kulturbegriffs auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche.
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- Ann-Katrin Kutzner (Author), 2004, Zu: Dirk Baecker - Wozu Kultur? Gesellschaft als Kultur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33279