Die Musen sind die neun Töchter des Zeus und der Titanin Mnemosyne, der Göttin des Gedächtnisses (Memory!).Sie sind Göttinen der Dichtung, Literatur, Musik, Tanz, Astronomie, Philosophie und allem Streben des Geistes. Angeführt werden sie von ihrem Halbbruder Apoll, der in dieser Funktion auch Apollon Musagetes genannt wird. Ihre Namen, Funktionen, Attribute und sogar die Anzahl variierten im Lauf der Zeit. Homer spricht schon von neun Musen, Hesiod gibt ihnen schließlich Namen. Ihre sehr uneinheitliche Individualisierung wurde erst in späthellenistischer Zeit Vorgenommen: [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines
- Zuständigkeiten und Attribute
- Aufgaben der Musen
- Die Entwicklung der Parnassvorstellung
- Der Helikon
- Der Parnass bei den Griechen
- Der Parnass nach Servius (4. Jh.n.Chr.)
- Geschichtliche Entwicklung des Mythos
- Antike
- Mittelalter
- Renaissance
- Barock
- Klassizismus
- Romantik
- 20. Jahrhundert
- Bildbeispiele
- Praxiteles
- Leben und Werk
- Die Musenbasis von Mantinea
- Andrea Mantegna
- Leben und Werk
- Der Parnass
- Eustache Lesueur
- Leben und Werk
- Melpomene, Erato und Polyhymnia
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Mythos um die Musen und ihren mythischen Wohnsitz, den Parnass. Ziel ist es, die geschichtlichen Veränderungen der Parnassvorstellung nachzuvollziehen und die verschiedenen Interpretationen dieses Mythos in verschiedenen Epochen zu analysieren.
- Die Entwicklung des Mythos der Musen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert
- Die verschiedenen Lokalisierungen der Musen und ihr Bezug zu den Bergen Helikon und Parnass
- Die Rolle der Musen in der Kunst und Literatur verschiedener Epochen
- Die Rezeption des Mythos in der Antike und im Mittelalter
- Die Interpretation des Parnass-Mythos durch bedeutende Künstler und Schriftsteller
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Musen ein, beschreibt ihren Ursprung als Töchter des Zeus und der Mnemosyne und erläutert ihre Aufgaben als Göttinnen der Künste und Wissenschaften. Sie beschreibt die Variabilität ihrer Anzahl, Namen und Attribute im Laufe der Zeit und legt den Fokus auf die zentrale Frage nach der Entwicklung der Parnassvorstellung als ihrem mythischen Wohnsitz.
Die Entwicklung der Parnassvorstellung: Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Auffassungen über den mythischen Ort der Musen. Es beginnt mit der ursprünglichen Lokalisierung am Olymp und in Pieria, bevor es Hesiods Verlagerung der Musen zum Helikon beschreibt und die Bedeutung dieser Verortung für Hesiods dichterisches Selbstverständnis herausarbeitet. Anschließend wird die Vorstellung des Parnass bei den Griechen der Antike behandelt, wo er als doppelgipfliger Berg mit unterschiedlichen göttlichen Herrschern beschrieben wird. Schließlich analysiert das Kapitel Servius’ Vermengung dreier Berge in seiner Parnassvorstellung und die anschließenden Bemühungen von Gelehrten des Mittelalters und der Renaissance, diese fehlerhafte Auffassung zu korrigieren. Die anhaltende Popularität der Parnassvorstellung trotz ihrer historisch-geographischen Ungenauigkeit wird als ein zentrales Thema hervorgehoben.
Geschichtliche Entwicklung des Mythos: Dieser Abschnitt untersucht die Wandlung des Musenmythos in verschiedenen historischen Epochen. Zunächst wird die antike Rezeption mit dem Beispiel Kallimaches und der damit verbundenen Traumvariante der Dichterweihe behandelt. Das Kapitel beschreibt die Abkehr von heidnischen Gottheiten im Mittelalter und die Ersetzung der Musen durch die sieben freien Künste. Es hebt die anhaltende Präsenz der Musen in der mittelalterlichen Rezeption hervor, beispielsweise durch die kosmologisch-zahlensymbolische Bedeutung bei Gaffurius und Martianus Capella, die den Parnass mit musikalischen Harmonien verbinden. Die Kapitel geben einen umfassenden Überblick über die Veränderungen in der Wahrnehmung und Interpretation des Musenmythos im Laufe der Geschichte, indem sie unterschiedliche Perspektiven und Interpretationen hervorheben.
Schlüsselwörter
Musen, Parnass, Helikon, Mythos, Antike, Mittelalter, Renaissance, Kunst, Literatur, Dichterweihe, Apoll, Hesiod, Servius, Gottheiten, sieben freie Künste.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Entwicklung des Parnassmythos
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht die Entwicklung des Mythos um die Musen und ihren mythischen Wohnsitz, den Parnass, von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Er analysiert die geschichtlichen Veränderungen der Parnassvorstellung und die verschiedenen Interpretationen dieses Mythos in unterschiedlichen Epochen.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die Entwicklung des Musenmythos, die verschiedenen Lokalisierungen der Musen (Helikon, Parnass, Olymp), die Rolle der Musen in Kunst und Literatur, die Rezeption des Mythos in der Antike und im Mittelalter, sowie die Interpretation des Parnass-Mythos durch bedeutende Künstler und Schriftsteller. Die Variabilität der Anzahl, Namen und Attribute der Musen wird ebenfalls thematisiert.
Welche Epochen werden im Text betrachtet?
Der Text umfasst einen breiten historischen Zeitraum, von der Antike über das Mittelalter, die Renaissance, den Barock, den Klassizismus, die Romantik bis ins 20. Jahrhundert. Für jede Epoche wird die jeweilige Auffassung des Parnassmythos und die Rolle der Musen beleuchtet.
Welche Künstler werden im Text erwähnt?
Der Text erwähnt Praxiteles (mit Fokus auf seine Musenbasis von Mantinea), Andrea Mantegna (und seinen "Parnass") und Eustache Lesueur (und seine Darstellung von Melpomene, Erato und Polyhymnia) als Beispiele für die künstlerische Rezeption des Mythos.
Welche Quellen werden im Text verwendet?
Der Text nennt explizit Hesiod und Servius als wichtige Quellen für die unterschiedlichen Auffassungen des Parnass. Weitere Quellen werden implizit durch die Analyse der verschiedenen Epochen und deren Interpretation des Mythos impliziert (z.B. Kallimachos, Gaffurius, Martianus Capella).
Welche Schlüsselbegriffe sind für den Text relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Musen, Parnass, Helikon, Mythos, Antike, Mittelalter, Renaissance, Kunst, Literatur, Dichterweihe, Apoll, Hesiod, Servius, Gottheiten, sieben freie Künste.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung, die die Zielsetzung und Themenschwerpunkte darlegt, ein Kapitel zur Entwicklung der Parnassvorstellung, ein Kapitel zur geschichtlichen Entwicklung des Mythos, Bildbeispiele und eine Schlussbemerkung. Kapitelzusammenfassungen sind ebenfalls enthalten.
Was ist das Ziel des Textes?
Ziel des Textes ist es, die geschichtlichen Veränderungen der Parnassvorstellung nachzuvollziehen und die verschiedenen Interpretationen dieses Mythos in verschiedenen Epochen zu analysieren. Es geht um ein umfassendes Verständnis der Entwicklung und Wandlung des Musenmythos im Laufe der Geschichte.
Welche Bedeutung hat der Parnass in diesem Kontext?
Der Parnass ist der zentrale mythische Wohnsitz der Musen. Der Text untersucht, wie sich die Vorstellung und Bedeutung des Parnass im Laufe der Geschichte verändert hat, welche verschiedenen Interpretationen es gab und wie Künstler und Schriftsteller diesen Mythos rezipiert haben.
Für wen ist dieser Text relevant?
Dieser Text ist relevant für alle, die sich für klassische Mythologie, Kunstgeschichte, Literaturgeschichte und die Entwicklung von Mythen und deren Interpretationen im Laufe der Geschichte interessieren. Der akademische Fokus ist deutlich erkennbar.
- Arbeit zitieren
- Anne-Barbara Knerr (Autor:in), 2001, Die Entwicklung der Figur der Musen seit der Antike, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33386