Nicht nur beim Deutschen Filmpreis 2015 war „Victoria“ der Abräumer des Abends. Auch bei der Berlinale 2015 wurde der Kinofilm mit dem silbernen Bären ausgezeichnet. In lediglich einer Einstellung und ohne Schnitt wurde er gedreht und kann als Novum des deutschen Films bezeichnet werden. Regisseur Sebastian Schipper ist es gelungen, etwas Neuartiges zu kreieren, das es so bisher in der deutschen Filmlandschaft noch nicht gegeben hat.
Doch nicht nur er bewegt sich auf neuem, waghalsigem Terrain. Inzwischen gibt es immer mehr junge deutsche Filmemacher, die wie S. Schipper bei der Filmproduktion improvisieren und dadurch auf der Kinoleinwand eine neue Form von Authentizität erzeugen. Ein Widerstand ist spürbar, der sich vor allem gegen die filmwirtschaftlichen Strukturen richtet und Kritik gegen das vorherrschende Filmförderungssystem ausübt.
Aus einer wirtschaftlichen Misere hat sich ein neues Genre herausgebildet, der sogenannte „German Mumblecore“. Mit kleinem Budget und Improvisation werden Filme produziert, die anderen teuren Filmen in nichts nachstehen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Definition Filmrevolution
- 3. Schnitt
- 3.1 Montagetechniken
- 3.2 Schnittfreie Spielfilme
- 3.3 Weiterentwicklungen in Film: Schnitt, Technik und Theorie
- 3.4 Neorealismus: Parallelen
- 3.5 Nouvelle Vague: Parallelen
- 4. Dramaturgie
- 4.1 Das Drama der Identität von Nathalie Weidenfeld
- 4.2 Dramaturgische Analyse von Victoria
- 5. Filmmusik
- 6. Berliner Schule, Genrefilm, German Mumblecore
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Bachelorarbeit analysiert den Film Victoria (2015) von Sebastian Schipper und untersucht, weshalb dieser als Filmrevolution bezeichnet werden kann. Dabei werden die besonderen Merkmale des Films, wie der nichtvorhandene Schnitt, die improvisierte Dramaturgie und die Filmmusik, im Kontext der deutschen Filmlandschaft betrachtet.
- Definition und Analyse des Begriffs "Filmrevolution" im Kontext des Films Victoria
- Untersuchung der Bedeutung des Schnitts in der Filmgeschichte und die Einzigartigkeit des One-Take-Konzepts in Victoria
- Dramaturgische Analyse von Victoria anhand des Modells von Nathalie Weidenfeld, inklusive der Figurenentwicklung und Identitätswandlung der Protagonistin
- Bedeutung der Filmmusik für die Atmosphäre und den Charakter des Films
- Einordnung von Victoria in die deutsche Filmlandschaft, insbesondere im Vergleich zur Berliner Schule, dem Genrefilm und dem German Mumblecore
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Ausgangsthese der Arbeit vor und führt den Film Victoria (2015) von Sebastian Schipper ein. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Filmrevolution und untersucht, inwiefern Victoria als revolutionärer Film bezeichnet werden kann. Das dritte Kapitel widmet sich der Bedeutung des Schnitts in der Filmgeschichte und analysiert die Entstehung und Bedeutung des schnittfreien Films am Beispiel von Victoria. Außerdem werden die Parallelen zu anderen Filmströmungen, wie dem italienischen Neorealismus und der französischen Nouvelle Vague, aufgezeigt. Im vierten Kapitel wird die Dramaturgie von Victoria anhand des Modells von Nathalie Weidenfeld analysiert. Dabei wird die Identitätsentwicklung der Protagonistin und die Entstehung der Geschichte im Kontext der Heldenreise betrachtet. Das fünfte Kapitel untersucht die Rolle der Filmmusik in Victoria. Das sechste Kapitel stellt die drei wichtigsten deutschen Filmströmungen - Berliner Schule, neuer deutscher Genrefilm und German Mumblecore - vor und ordnet Victoria in diesem Kontext ein. Das abschließende Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammen und diskutiert das Nachahmungspotential von Victoria für die deutsche Filmlandschaft.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind: Filmrevolution, One-Take-Film, Schnitt, Dramaturgie, Identitätswandlung, Filmmusik, Berliner Schule, Genrefilm, German Mumblecore, Victoria (2015).
- Arbeit zitieren
- Nilofar Bijanfar (Autor:in), 2015, Sebastian Schippers "Victoria". Eine Filmrevolution mit Nachahmungspotential, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334240