Ein moderner Nahverkehrsbetrieb in Deutschland wird vor die interkulturelle Herausforderung gestellt, dass der Hersteller neuer Stadtbahnwagen die Produktion nach Belarus verlagert hat. Die Mitarbeiter der Produktionsüberwachung treffen in Belarus auf eine gänzlich fremde Arbeitsweise und interkulturelle Herausforderungen.
Diese Arbeit porträtiert das Verhalten der deutschen Ingeniure in Belarus, die Situation aus Sicht der belarussischen Arbeitnehmer und erarbeitet Perspektiven und Lösungsvorschläge mithilfe von interkultureller Kompetenz.
Die Ingenieure haben sich in Belarus so verhalten, wie es im Heimatland üblich ist. Erfahrungen mit interkulturellem Austausch im beruflichen Kontext haben beide Bauüberwacher bisher nicht gesammelt. Die bislang notwendigen Dienstreisen erfolgten lediglich innerdeutsch oder ins nähere europäische Ausland. Auch eine Sensibilisierung hinsichtlich kultureller Unterschiede und Hintergründe fremdkultureller Verhaltensgewohnheiten in Belarus erfolgte im Vorfeld der Entsendung nicht. Vielmehr agierten die Ingenieure, mithilfe eines Dolmetschers, wie in der Heimat üblich. Sachorientiert und direkt zeigen sie den belarussischen Angestellten die Mängel auf, welche nach deutschen Qualitätsansprüchen noch beseitigt werden müssen, um eine termingerechte Überführung der Wagen nach Deutschland zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung
- 2 Die Herausforderung
- 2.1 Das Verhalten der deutschen Ingenieure in Belarus
- 2.2 Die Situation aus Sicht der belarussischen Arbeitnehmer
- 2.3 Darstellung der Gesamtsituation
- 3 Interkulturelle Kompetenz – eine Begriffsannäherung
- 4 Perspektiven und Lösungsvorschläge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit der Herausforderung kultureller Unterschiede im Kontext eines Schienenfahrzeugbauprojekts zwischen einem deutschen Unternehmen und einem belarussischen Werk. Sie untersucht die Schwierigkeiten, die durch unterschiedliche Arbeitskulturen, Kommunikationsgewohnheiten und Qualitätsstandards entstehen.
- Interkulturelle Kommunikation und Missverständnisse
- Kulturelle Unterschiede im Umgang mit Kritik und Lob
- Die Rolle von Sprachbarrieren und Dolmetschern
- Interkulturelle Kompetenz als Schlüssel zur erfolgreichen Zusammenarbeit
- Perspektiven und Lösungsansätze für interkulturelle Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt den Fall der Straßenbahn AG vor, die neue Stadtbahnwagen in Belarus herstellen lässt. Die deutschen Ingenieure stoßen jedoch auf Schwierigkeiten, die durch kulturelle Unterschiede im Umgang mit Qualitätsstandards und Kommunikation entstehen.
Kapitel 2 analysiert die Situation aus verschiedenen Perspektiven. Es zeigt, wie die deutschen Ingenieure ihr gewohntes, direktes Arbeitsverhalten in Belarus anwenden, ohne die kulturellen Besonderheiten zu berücksichtigen. Aus der Sicht der belarussischen Mitarbeiter wird deutlich, dass ihnen der direkte und kritische Umgangsstil der Deutschen fremd ist, was zu Irritationen und Verzögerungen führt.
Kapitel 3 beleuchtet den Begriff der interkulturellen Kompetenz und ihre Bedeutung für die Bewältigung von Herausforderungen in internationalen Projekten. Es werden verschiedene Komponenten der interkulturellen Kompetenz, wie Ambiguitätstoleranz, Verhaltensflexibilität und Einfühlungsvermögen, erörtert.
Kapitel 4 erörtert Perspektiven und Lösungsvorschläge für die Verbesserung der interkulturellen Zusammenarbeit. Es wird die Notwendigkeit von interkulturellen Trainings und Mediation hervorgehoben, um die interkulturelle Sensibilisierung beider Seiten zu fördern.
Schlüsselwörter (Keywords)
Interkulturelle Kompetenz, kulturelle Unterschiede, Schienenfahrzeugbau, Belarus, Deutschland, Kommunikation, Qualitätsstandards, Sprachbarrieren, Missverständnisse, Mediation, interkulturelles Training.
- Quote paper
- Silke Katharina Brell (Author), 2015, Die Relevanz kultureller Unterschiede zwischen Belarus und Deutschland. Fallbeispiel Schienenfahrzeugbau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334350