Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Thema des Essays
1.2 Aufbau
2 Grundlegende Definitionen
2.1 Definition: Wissen
2.2 Definition: Wissensintensive Dienstleistungen
2.3 Definition: Wissensintensive Dienstleistungsunternehmen
3 Entscheidende Faktoren im Wissensmanagement
3.1 Unternehmenskultur als Basis
3.2 Motivation und weitere wichtige Einflussfaktoren
4 Zusammenfassung / Empfehlungen
Quellenverzeichnis
Internetquellen
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Einflussfaktoren auf die Mitarbeitermotivation
1 Einleitung
1.1 Thema des Essays
Die kontinuierliche Optimierung in Unternehmen stößt nach einiger Zeit an ihre Grenzen. Dies führt dazu, dass Unternehmen, die sich weiter entwickeln und sich von der Konkurrenz abheben wollen, nach neuen Möglichkeiten zur Leistungssteigerung suchen müssen.1 Insbesondere Unternehmen, die im Bereich „Wissensintensiver Dienstleistungen“ tätig sind, müssen das Wissen ihrer Mitarbeiter bestmöglich einsetzen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen und sich so von der Konkurrenz abheben zu können.
Somit hängt der Erfolg dieser Unternehmen davon ab, inwieweit es ihnen gelingt, einen Wissenstransfer unter den Mitarbeitern sicherzustellen und so ein gleich hohes Level an Wissen bei allen Mitarbeitern zu erzeugen. Ein Wissenstransfer ist insbesondere wichtig, da für diese Unternehmen die Gefahr besteht, dass durch Ausscheiden von Mitarbeitern aus dem Unternehmen Wissen und somit Teile der eigenen Kernkompetenz verloren gehen.2 Daher gilt es, dieses Wissen vorher zu archivieren beziehungsweise es unter allen Mitarbeitern zu verteilen.
1.2 Aufbau
Die Ausarbeitung zum Thema Wissensmanagement im Hinblick auf wichtige Einflussfaktoren auf die Bereitschaft der Mitarbeiter Wissen zu teilen, ist wie folgt aufgebaut: Zu Beginn der Arbeit werden grundlegende Begriffe des Themengebiets definiert, beziehungsweise in der Literatur vorhandene Definition dargestellt. Dem ersten Kapitel schließt sich der Kern der Arbeit, die Frage nach entscheidenden Faktoren im Wissensmanagement, sowie den sich daraus ergebenden Handlungsempfehlungen für Unternehmen an. Das letzte Kapitel beinhaltet ein Fazit mit den Ergebnissen des Hauptteils und einem Ausblick zu diesem Thema.
2 Grundlegende Definitionen
2.1 Definition: Wissen
Der Wissensbegriff hat in vielen Teilbereichen unterschiedlicher Wissenschaften (z.B. Naturwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Philosophie) Einzug gehalten hat und macht eine eindeutige und allgemeingültige Begriffsabgrenzung nicht möglich.3 Allein die Anzahl unterschiedlicher Klassifizierungen von Wissen zeigt, wie vielseitig Wissen diskutiert wird und definiert werden kann.4
Allgemein wird Wissen als Vernetzung von Informationen verstanden und ist somit mehr als die bloße Ansammlung von Informationen, Daten und Fakten.5 Wissen beinhaltet zudem neben Daten und Informationen auch persönliche Erfahrungen und Regeln wie sie im Alltag vorkommen, sowie Handlungsanweisungen und Prozessabläufe.6
Erst durch Wissen entstehen für den Wissenden Handlungs- oder Entscheidungsmöglichkeiten, die so ein proaktives Handeln ermöglichen.7 Der Inhaber von Wissen kann sein bisheriges Wissen durch die Einbindung neuer Informationen und Daten weiter vernetzen und stetig entwickeln. Zudem wächst es mit jeder eigenen persönlichen Erfahrung.
Wissen wird vielfach in zwei unterschiedliche Bereiche auf geteilt. Das unterscheidende Kriterium ist die Möglichkeit der Weitergabe des Wissens an andere. Nach Schreyögg ist die am weitesten verbreitete Klassifizierung von Wissen die Unterscheidung nach Polany. Diese unterscheidet zwischen explizitem Wissen (auch deklaratorisches Wissen genannt) sowie implizitem Wissen (auch prozedurales Wissen genannt).8
Explizites Wissen bezeichnet Fachwissen, dessen Weitergabe an andere erfolgen kann, ohne dass sich das Wissen verändert. Durch eine gute Weitergabemöglichkeit des expliziten Wissens wird eine Archivierung ermöglicht, die diese Art von Wissen von Einzelpersonen unabhängig macht.9
Implizites Wissen hingegen ist stark personengebunden. Es bezeichnet die Art von Wissen, die nur schwer an andere Personen oder Organisationen weitergeben, beziehungsweise archiviert werden kann.10 Hierzu gehört zum Beispiel die eigene Erfahrung.
2.2 Definition: Wissensintensive Dienstleistungen
Eine klare und einheitliche Definition des Begriffs „Wissensintensive Dienstleistungen“ ist in der Literatur nicht zu finden. Der Grund hierfür liegt in den beiden Grundbegriffen Wissen und Dienstleistungen, die selbst auf verschiedenste Arten definiert werden und somit eine eindeutige Definition des Gesamtbegriffs nicht ermöglichen.11 Dies bestätigt die im Jahr 2006 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Auftrag gegebene Studie mit dem Titel „Studien zum deutschen Innovationssystem“. Sie kommt zu dem Schluss, dass eine eindeutige und scharfe Abgrenzung des Begriffs nicht möglich, aber auch nicht nötig ist.12
Auch wenn keine eindeutige scharfe Abgrenzung des Begriffs „Wissensintensive Dienstleistung“ existiert, gibt es einige Kriterien, die in mehreren Definitionen auftauchen und als Indikatoren angenommen werden können. Eines dieser Kriterien ist die immaterielle Form der Leistung. Im Vergleich zu Unternehmen, die Arbeit oder Kapital als wichtigsten Faktor sehen, ist für wissensintensive Dienstleistungen Wissen der wichtigste und dominierende Produktionsfaktor.13
Ein weiteres Kriterium ist die geringe Standardisierbarkeit dieser Art von Dienstleistungen.14 Routinedienstleistungen wie z.B. Reinigung oder Reparatur sind gut standardisierbar, während wissensintensive Dienstleistungen aufgrund ihrer stark kundenspezifischen Ausrichtung dieses Kriterium nicht erfüllen. Darüber hinaus besteht insbesondere durch die oftmals hohe Individualität der Leistung bei wissensintensiven Dienstleistungen ein hoher Kommunikationsbedarf zwischen Nachfrager und Anbieter.15
Insgesamt sind wissensintensive Dienstleistungen eine Untergruppe der Dienstleistungen, die sich durch ein oder mehrere besondere Merkmale auszeichnen.
2.3 Definition: Wissensintensive Dienstleistungsunternehmen
Während im vergangenen Globalisierungsprozess die Industrie eine Entwicklung vom primären zum sekundären und zum tertiären Sektor durchlebt hat, findet der aktuelle Trend insbesondere im tertiären Sektor statt, indem der Anteil der wissensorientierten Dienstleistungen immer stärker zunimmt.16
Unternehmen, die diese Dienstleistungen ausführen, haben bestimmte Eigenschaften, die diese Art der Dienstleistungen mit sich bringen. Eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erwähnte Eigenschaft ist der hohe Anteil von Akademikern in der Belegschaft.17 Dies geht oft einher mit einem hohen Grad an Fachwissen und Expertise.18 Die Leistung dieser Unternehmen ist zudem meistens sehr kundenindividuell und wenig standardisiert. Dies führt dazu, dass das Kapital der Unternehmen zu großen Teilen die Mitarbeiter und deren Wissen sind.
Ein Beispiel für wissensintensive Dienstleistungen ist eine Unternehmensberatung wie z.B. KPMG oder McKinsey. Das Produkt einer Unternehmensberatung ist meistens die Beratungsleistung im Rahmen einer Strategie oder eines Projekts sowie dessen Implementierung beziehungsweise dessen Umsetzung. Das Ergebnis ist somit nahezu vollständig immateriell. Von den Mitarbeitern wird im Rahmen ihrer Arbeit einerseits Wissen gängiger Managementtools wie Strategieentwicklung und Bedarfsanalysen und andererseits Fachwissen im jeweiligen Bereich gefordert. Das Kapital der Beratungsunternehmen sind somit zu einem sehr hohen Teil die Mitarbeiter und die Kontakte zu den Partnerunternehmen. Das in den Mitarbeitern gebündelte (Fach-)Wissen ist der Erfolgsfaktor dieser Unternehmen. Die angebotenen Leistungen sind, wie für wissensintensive Dienstleister üblich, stark kundenbezogen und erfordern einen hohen Interaktionsgrad zwischen Dienstleister und Kunden. Aufgrund der individuellen Kundenanforderungen ist jede Beratungsdienstleistung stark auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten und somit nicht zu standardisieren.
Neben Beratungsgesellschaften wie KPMG, sind auch viele Unternehmen aus dem Bereich Marketing Anbieter wissensintensiver Dienstleistungen.
[...]
1 Vgl. Probst, G. et al. (2006), S.19.
2 Vgl. Wildemann, H. (2003), S.1.
3 Vgl. Prange, C. (2002), S.23.
4 Vgl. Neumann, R. (2000), S.64.
5 Vgl. Lehner, F. (2012), S.54ff.
6 Vgl. Probst, G. et al. (2006), S.22.
7 Vgl. Stehr, N (2003), S.2.
8 Vgl. Schreyögg,G. (2001), S.8.
9 Vgl. Schreyögg,G. (2001), S.8; Lehner, F. (2012) S.57f.
10 Vgl. Lehner (2012), S.58.; Schreyögg, G (2011), S.8; C. Erlach / K. Thier (2004), S.207.
11 Vgl. Hansen, H (2009), S.18.
12 Vgl. Legler, H. / Frietsch, R. (2006), S.11.
13 Vgl. Seiter, M. (2011), S.42.
14 Vgl. Strambach, S. (1993), S.89.
15 Vgl. Strambach, S. (1993), S.98.
16 Vgl. Arndt, O. / Hennchen, S. (2010), S.10.
17 Vgl. Legler, H. / Frietsch, R. (2006), S.11.
18 Vgl. Legler, H. / Frietsch, R. (2006), S.12.