Diese Arbeit befasst sich mit Leben und Werk des Herodot von Halikarnassos. Hauptwerk des mediterranen Reiseberichterstatters sind die „Historien“, deren Schwerpunkt die Perserkriege Anfang des fünften Jahrhundert vor Christus sind. Dies macht ihn, als umfangreichste Quelle und eine der wenigen Quellen überhaupt, zu einem exklusiven Berichterstatter dieser Zeit. Um die Historien Herodots als reichhaltige Quelle möglichst umsichtig aber auch ebenso umfassend auszuschöpfen, bedürfen seine Glaubwürdigkeit und seine Intentionen besonderer Prüfung. Schon das Fehlen der biographischen Daten Herodots macht deutlich, auf welch unsicheren Pfaden der Historiker sich dem Leben und Werk dieses Mannes, der „Vater der Geschichte und Vater der Anthropologie“ genannt wird, nähern muss. Nicht nur die Biographie Herodots ist unklar – einige Forscher zweifeln seine Reisetätigkeit ganz oder zumindest teilweise an – auch die Auslegungen seiner Werke gehen weit auseinander. Die zu untersuchenden Objekte dieser Arbeit sind darum die moderne Forschungsliteratur sowie die deutsche Übersetzung der Historien selbst.
Problematisch ist die Tatsache, dass aufgrund fehlender biographischer Kenntnisse die Intentionen und die Weltsicht Herodots fast vollständig aus seinem Werk hergeleitet werden müssen. Dadurch wiederum begibt sich derjenige auf den unsicheren Weg der Rückschlüsse, der die gesamten Historien Herodots im Lichte dieser vermuteten Weltsicht und Motive bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herodot als Person
- Leben und Werk
- Herodots Weltsicht und Religiosität
- Die Historien
- Inhalt und Aufbau
- Methodik und Intentionen der Historien
- Urteil und Verlässlichkeit der Historien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben und Werk Herodots von Halikarnassos, insbesondere seine „Historien“ und deren Schwerpunkt auf den Perserkriegen. Ziel ist es, Herodots Glaubwürdigkeit und Intentionen zu prüfen, um seine Historien als Quelle bestmöglich auszuschöpfen. Die Arbeit basiert auf moderner Forschungsliteratur und der deutschen Übersetzung der Historien.
- Herodots Leben und Werk
- Herodots Weltsicht und Religiosität
- Die Methodik und Intentionen der Historien
- Die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der Historien
- Der Einfluss von Herodots Erfahrungen und Umfeld auf seine Werke
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Fokus der Arbeit auf das Leben und Werk Herodots und dessen „Historien“, insbesondere im Hinblick auf die Perserkriege. Sie betont die Bedeutung Herodots als eine der wenigen und umfangreichsten Quellen dieser Zeit und die Notwendigkeit, seine Glaubwürdigkeit und Intentionen kritisch zu untersuchen. Das Fehlen biographischer Daten wird als Herausforderung hervorgehoben, die die Interpretation seines Werkes erschwert.
Herodot als Person: Leben und Werk: Dieses Kapitel beleuchtet die spärlichen biographischen Informationen über Herodot, die hauptsächlich aus dem byzantinischen Lexikon Suda stammen. Es diskutiert die Unsicherheiten bezüglich seines Geburtsdatums und -orts und die Herausforderungen, eine fundierte Biografie zu erstellen. Es schildert Herodots Exil und Reisen, seinen Aufenthalt in Athen und seine Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten. Die Diskussion über seine möglichen athenophilen Tendenzen und den Einfluss seiner Erfahrungen mit der persischen und griechischen Kultur auf seine Sichtweise werden angesprochen. Der Abschnitt untersucht die Widersprüche in verschiedenen Quellen und zeigt die Schwierigkeit auf, ein vollständiges Bild von Herodots Leben zu zeichnen. Die Diskussion über Herodots Kontakte zu Athen, Sophokles und Perikles legt den Fokus auf die möglichen Auswirkungen dieser Beziehungen auf seine Arbeit.
Herodot als Person: Herodots Weltsicht und Religiosität: Dieser Abschnitt untersucht Herodots Weltanschauung und seine religiösen Ansichten, die stark mit seinen Beobachtungen und Interpretationen der griechischen und persischen Kulturen verbunden sind. Herodot sucht nach einer universalen Weltordnung, wobei er Geografie und Klima als prägende Faktoren für die Charaktere der Völker sieht. Seine oft pauschalisierenden Beschreibungen der Asiaten werden kritisch beleuchtet. Das Kapitel erörtert Herodots Konzept der „systematischen Symmetrie“ bzw. „Asymmetrie“, in dem er die Asiaten im Vergleich zu den Europäern als unterlegen darstellt, wobei er deren Herrschaftssystem als Ursache für deren Sklavenmentalität ansieht. Die Inkonsequenzen in Herodots Argumentation bezüglich Klima und dessen Einfluss auf die Menschen werden hervorgehoben, um seine fehlende wissenschaftliche Präzision zu verdeutlichen. Der Abschnitt beleuchtet den Zusammenhang zwischen Herrschaftssystem und dem Charakter der Bevölkerung nach Herodots Ansicht.
Schlüsselwörter
Herodot, Perserkriege, Historien, Biographie, Weltsicht, Religiosität, Methodik, Glaubwürdigkeit, Quellenkritik, Athen, Perser, Griechenland, Geographische Einflüsse, Herrschaftssysteme.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Herodots Historien
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Leben und Werk Herodots von Halikarnassos, insbesondere seine „Historien“ und deren Schwerpunkt auf den Perserkriegen. Der Fokus liegt auf der Prüfung von Herodots Glaubwürdigkeit und Intentionen, um seine Historien als Quelle bestmöglich zu nutzen. Die Analyse basiert auf moderner Forschungsliteratur und der deutschen Übersetzung der Historien.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Herodots Leben und Werk, seine Weltsicht und Religiosität, die Methodik und Intentionen seiner Historien, deren Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit sowie den Einfluss von Herodots Erfahrungen und Umfeld auf seine Werke. Spezifische Aspekte beinhalten Herodots biographische Daten, seine Reisen, seine Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten in Athen, seine Darstellung der Perser und Griechen, seine Konzepte von "systematischer Symmetrie/Asymmetrie" und der Einfluss von Geografie und Klima auf seine Sichtweise der Völker.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu Herodots Leben und Werk (unterteilt in Biografie und Weltsicht/Religiosität), ein Kapitel zu den Historien (Inhalt, Methodik, Glaubwürdigkeit), und ein Fazit. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der behandelten Aspekte.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit basiert auf moderner Forschungsliteratur und der deutschen Übersetzung von Herodots Historien. Die spärlichen biographischen Informationen stammen hauptsächlich aus dem byzantinischen Lexikon Suda.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, Herodots Glaubwürdigkeit und Intentionen kritisch zu untersuchen, um seine „Historien“ als historische Quelle besser zu verstehen und zu bewerten. Es geht darum, die Stärken und Schwächen seiner Darstellung der Perserkriege zu analysieren und seine Sichtweise im Kontext seiner Zeit und seines Lebens zu betrachten.
Wie wird Herodots Glaubwürdigkeit bewertet?
Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen bei der Beurteilung von Herodots Glaubwürdigkeit aufgrund von fehlenden biographischen Daten und den oft pauschalisierenden Beschreibungen von Völkern. Sie analysiert Inkonsequenzen in seiner Argumentation und setzt seine Aussagen kritisch in Bezug zu anderen Quellen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Herodot, Perserkriege, Historien, Biographie, Weltsicht, Religiosität, Methodik, Glaubwürdigkeit, Quellenkritik, Athen, Perser, Griechenland, Geographische Einflüsse, Herrschaftssysteme.
- Quote paper
- Patrick Wilke (Author), 2004, Herodot - Geschichtsschreiber der Perserkriege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33444