Ziel der Arbeit soll die Aufarbeitung der Kontroverse Hannah Arendt unter den neuesten Ausführungen der Forschung sein. Es soll geklärt werden, ob die Debatte in den 1960er Jahren berechtigt oder völlig überzogen war. Allerdings soll hier im Rahmen der Hausarbeit keine Analyse der Person Eichmanns oder gar die Schuldfähigkeit im Prozess 1961 dargestellt werden, was nicht nur den Rahmen der Arbeit sprengen, sondern zugleich mit unzähligen Thesen und Vermutungen über Adolf Eichmann einhergehen würde. Es soll ein Gesamtüberblick über die Kontroverse gegeben werden, wobei die deutsche Nachkriegsgesellschaft und die damaligen Auffassungen aus psychoanalytischer Sicht erklärt werden sollen.
Zur besseren Einordnung soll zuerst eine Darstellung der Personen Hannah Arendts erfolgen (Kapitel 2) bevor in den darauffolgenden Kapiteln 3 und 4 auf die eigentlichen Ausführungen Arendts und die Kontroverse eingegangen wird. Die Reaktionen auf Arendts Buch „Eichmann in Jerusalem“ werden mit einem psychoanalytischen Blick auf die deutsche Nachkriegsgesellschaft in Kapitel 5 und 6 erklärt. In Kapitel 7 erfolgen ein Fazit der Erkenntnisse und ein Blick auf aktuelle Themen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Gang der Darstellung
- Wer war Hannah Arendt?
- Die jüdische Herkunft
- Die Erlebnisse von Flucht und Emigration
- Ihr Wirken in den Vereinigten Staaten und Hintergrund zum Buch „Eichmann in Jerusalem“
- Die Kontroverse: Die Kritikpunkte im Einzelnen
- Charakterisierung Eichmanns
- Prozessführung durch die israelische Gerichtsbarkeit
- Die Rolle der Judenräte
- Bewertung der Kritik
- Rolle der Judenräte
- Die Person Eichmann
- Gründe für die ablehnende Haltung in der Gesellschaft
- Die damalige Kritik unter heutigem Gesichtspunkt
- Ein neuer Tätertypus oder das Böse ist eben nicht radikal
- Abwehrmechanismen in der deutschen Gesellschaft
- Kritik in Deutschland als Spiegel der damaligen Gesellschaft
- Schuld der Überlebenden
- Die Diskussion um die Unfähigkeit zu Trauern
- Die Goldhagen Debatte – oder wie aus ganz normalen Menschen Täter werden
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Kontroverse um Hannah Arendts Buch „Eichmann in Jerusalem“ und untersucht, ob die damalige Kritik an ihrem Werk heute noch Bestand hat. Sie beleuchtet die Reaktionen auf Arendts Ausführungen aus psychoanalytischer Sicht und betrachtet die deutsche Nachkriegsgesellschaft im Kontext dieser Debatte.
- Die Kritik an Arendts Buch „Eichmann in Jerusalem“
- Die psychoanalytische Perspektive auf die deutsche Nachkriegsgesellschaft
- Die Rolle der Judenräte im Kontext des Holocaust
- Die Frage der Schuld und der Unfähigkeit zu trauern
- Der Wandel der Wahrnehmung des Holocaust im Laufe der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund und die Problemstellung der Arbeit darstellt. Anschließend wird die Person Hannah Arendt vorgestellt, ihr Werdegang beleuchtet und ihre jüdische Herkunft sowie ihre Erfahrungen mit Flucht und Emigration erläutert. Das dritte Kapitel widmet sich den Kritikpunkten an Arendts Buch „Eichmann in Jerusalem“, wobei die Charakterisierung Eichmanns, die Prozessführung in Israel und die Rolle der Judenräte im Zentrum stehen. In Kapitel 4 wird die Kritik an Arendts Buch unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert und bewertet. Dabei wird sowohl die damalige als auch die heutige Perspektive berücksichtigt. Kapitel 5 beleuchtet die Abwehrmechanismen in der deutschen Gesellschaft, die in der Reaktion auf Arendts Buch zum Ausdruck kamen. In Kapitel 6 wird die Goldhagen Debatte behandelt, die sich mit der Frage beschäftigt, wie aus ganz normalen Menschen Täter werden können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie der Kontroverse um Hannah Arendts Buch „Eichmann in Jerusalem“, der psychoanalytischen Perspektive auf die deutsche Nachkriegsgesellschaft, der Rolle der Judenräte im Holocaust, der Schuldfrage, der Unfähigkeit zu trauern, dem Wandel der Wahrnehmung des Holocaust und der Frage, wie aus ganz normalen Menschen Täter werden können.
- Quote paper
- Karola Hanau (Author), 2016, Die Kontroverse um Hannah Arendts Buch „Eichmann in Jerusalem“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334717