Im Folgenden möchte ich den transnationalen Charakter des alternativen Milieus näher betrachten, mit Schwerpunkt auf den äußeren Kontakt und weniger der inneren Struktur. Die bisherigen und die weiteren Ausführungen beziehen sich dabei auf das alternative Milieu im Zeitraum von 1968 bis 1983.
Zwar wird der Höhepunkt des alternativen Milieus der Zeitspanne von 1978 bis 1982 zugeordnet, jedoch werden Beschreibungen auch auf Grund der Aussagen von Aktivisten gemacht, welche noch während des Krieges oder der Nachkriegszeit geboren wurden. Nach der Definition des alternativen Milieus von Dieter Rucht, welche ich auf Grund der speziellen Thematik in dieser Arbeit hier nicht vollständig ausführen werde, begann die Entwicklung des alternativen Milieus „ab den späten 1960er und frühen siebziger Jahren“ und setzte sich im Wesentlichen aus „den Geburtsjahrgängen 1940 bis 1970“ zusammen. Geprägt wurde es zentral von „der >>68er-Generation<<“.
Inhaltsverzeichnis
- Der transnationale Charakter des alternativen Milieus 1968-1983
- Die Hintergründe des Öffnungsvorgangs
- Der alternative Tourismus
- Die Beziehung des alternativen Milieus und Westdeutschlands zur dänischen Alternativkultur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem transnationalen Charakter des alternativen Milieus in der Zeit von 1968 bis 1983. Sie untersucht, wie sich die innere Struktur und der äußere Kontakt des Milieus durch internationale Vernetzungen und Austausch prägten.
- Der Einfluss internationaler Bewegungen auf das alternative Milieu
- Die Rolle von Reisen und Migration in der Entwicklung des Milieus
- Die Bedeutung von kulturellen und politischen Austauschprozessen
- Die Suche nach „Vorbildern >>authentischer<< Existenzformen“
- Die Abgrenzung vom Mainstream durch einen spezifischen Lebensstil und politische Ziele
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Hintergründe des Öffnungsvorgangs, der bei den späteren Aktivisten des alternativen Milieus stattfand. Es untersucht die prägenden Erfahrungen der Nachkriegszeit, wie z.B. die räumliche Mobilität, die Kontakte mit Heimatvertriebenen, Besatzungssoldaten und Gastarbeitern und die Veränderungen in der Familie. Das Kapitel zeigt auf, wie diese Erfahrungen zu einer Offenheit gegenüber neuen politischen Weltanschauungen und einem Drang nach Unabhängigkeit führten.
Das zweite Kapitel behandelt den alternativen Tourismus. Es analysiert die spezifischen Merkmale dieses Reisestils, die Abgrenzung vom konventionellen Tourismus und die Bedeutung, die Reisen im alternativen Weltverständnis einnahmen. Der Fokus liegt dabei auf den bevorzugten Reisezielen und der „normativen Aufladung“ des alternativen Reisens.
Das dritte Kapitel untersucht die Beziehung des alternativen Milieus und Westdeutschlands zur dänischen Alternativkultur. Es beleuchtet die gegenseitigen Einflüsse und die spezifischen Formen des Austausches.
Schlüsselwörter
Transnationales Milieu, 1968er Bewegung, alternative Kultur, politische Ziele, Lebensstil, Reisen, Migration, internationale Vernetzung, kultureller Austausch, Distinktion, Abgrenzung, Jugendkultur, politische Praxis, Westdeutschland, Dänemark.
- Quote paper
- Sven Böttger (Author), 2013, Der transnationale Charakter des alternativen Milieus 1968 - 1983, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335030