Das Buch analysiert die psychologischen, theologischen, philosophischen Zusammenhänge der Gegnerschaft zur Allvollendungslehre und stellt ihr die biblische Sicht entgegen.
Meist behaupten die Vertreter der Kirchen, dass die Allvollendungslehre, das heißt die Sichtweise, dass Gott alle Menschen und die ganze Schöpfung zu einem Vollendungsziel bringen werde und sich durch Jesus Christus mit der ganzen Menschheit und nicht nur ein paar Auserwählten versöhnt habe, eine Erfindung humanistisch gesinnter Christen des 18. Jahrhunderts sei. Richtig ist, dass die Sichtweise der Allvollendung im 18. Jahrhundert stärker dokumentiert zu sein scheint als zuvor. Dennoch muss man zur Kenntnis nehmen, dass die Sichtweise der Vertreter der Allvollendung den ersten Kirchenvätern nicht unbekannt war. Es spricht vieles dafür, dass die ersten Kirchenväter, jedenfalls ein beachtlicher Teil von ihnen, eben diese Lehre vertraten und sich dabei auf die Bibel beriefen. Das widerspricht der von den Traditionskirchen vertretenen Verdammungslehre, also jener Lehre, die besagt, dass Gott nur wenige in den Himmel lässt und die Mehrheit der Menschheit verdammt, weil sie nicht gläubig geworden sei. Diese Lehre stammt aus dem Heidentum der Antike, wo es Götter gab, die dem Menschen nicht wohl gesinnt waren. Weiter gefördert wurde diese Lehre, die zu einem Macht- und Drohmittel der Kirchen wurde, durch ungenaue Bibelübersetzungen mit Umdeutungen von biblischen Begriffen. Dieser Prozess setzte mit Macht ein, als die Kirche im 4. Jahrhundert Staatskirche wurde.
Wenn man zu dem Schluss kommt, die Allvollendung sei deshalb wenig bekannt und nicht gelehrt worden, darf man die wichtige Tatsache übersehen, dass der alte Adam an sich unversöhnlich ist und er auch seinen Mitmenschen gegenüber unversöhnlich eingestellt ist, wenn er in Opposition zu ihm steht. Und deshalb liegt ihm auch nichts an einer Versöhnung aller und ist der Lehre gegenüber ablehnend eingestellt.
Beweis für diese Annahme sind die zahllosen Religionskriege, die massenhafte Verfolgung, Inquisition, Unterdrückung, Intrigen, Betrügereien im kirchlichen und außerkirchlichen Bereich aller kirchengeschichtlichen Epochen. Die „Allverdammungslehre“ erlaubt dem Mensch, seine eigenen Untaten zu rechtfertigen oder zumindest zu bemänteln. Gesinnungsgegner und Machtkonkurrenten wurden schon aus diesem Grund bekämpft und zwar mit dem Segen der Kirche, die Jahrhundertelang auch die Rechtsprechung und die weltliche Herrschaft dominierte.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- 1. Zur Gerechtigkeit
- 2. Die Hölle und die Barmherzigkeit Gottes
- 3. Sünde und Versöhnung
- 3. Die Reichweite des Kreuzes
- 5. Das Ziel der Schöpfung und ihr Erfolg
- 6. Freier Wille in die Hölle
- 7. Das Ende der Menschenliebe
- 8. Die Ersten werden die Letzten
- 9. Die ursprüngliche Lehre
- 10. Wahrheit und Moral
- 11. Die Biblische Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch untersucht zwei gegensätzliche Sichtweisen in der christlichen Theologie: die Allverdammungslehre und die Allversöhnungs- bzw. Allvollendungslehre. Der Autor argumentiert, dass die Allverdammungslehre nur zum Teil biblisch ist und die Allvollendungslehre die biblisch korrekte Sichtweise darstellt. Die Arbeit analysiert Widersprüche in der Allverdammungslehre und zeigt, wie die Allvollendungslehre eine kohärentere Interpretation der Heiligen Schrift ermöglicht.
- Die beiden Hauptströmungen in der christlichen Theologie bezüglich Gottes Weg mit der Menschheit.
- Die Allverdammungslehre und ihre biblische Fundierung.
- Die Allversöhnungs- bzw. Allvollendungslehre und ihre biblische Fundierung.
- Widersprüche in der Allverdammungslehre.
- Die Allvollendung als ein von Gott offenbartes Gotteswerk.
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorbemerkungen: Die Einleitung stellt die beiden Hauptströmungen in der christlichen Theologie dar: die Allverdammungslehre und die Allversöhnungslehre. Der Autor erläutert seine Absicht, die Allvollendungslehre als die biblischere Sichtweise zu präsentieren.
- 1. Zur Gerechtigkeit: Dieses Kapitel untersucht die Frage der Gerechtigkeit Gottes im Kontext der Allverdammungs- und der Allversöhnungslehre. Der Autor argumentiert, dass die Allversöhnungslehre ein gerechteres Bild Gottes präsentiert.
- 2. Die Hölle und die Barmherzigkeit Gottes: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage der Hölle und dem Wesen der Barmherzigkeit Gottes. Der Autor zeigt, wie die Allversöhnungslehre die Barmherzigkeit Gottes in einem umfassenderen Licht darstellt.
- 3. Sünde und Versöhnung: Dieses Kapitel untersucht die Natur der Sünde und die Möglichkeit der Versöhnung. Der Autor argumentiert, dass die Allversöhnungslehre eine umfassendere Sichtweise auf die Versöhnung bietet.
- 3. Die Reichweite des Kreuzes: Dieses Kapitel analysiert die Reichweite des Kreuzes von Jesus Christus. Der Autor zeigt, wie die Allversöhnungslehre die Bedeutung des Kreuzes für alle Menschen betont.
- 5. Das Ziel der Schöpfung und ihr Erfolg: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Ziel der Schöpfung und der Frage, ob dieses Ziel erreicht wird. Der Autor argumentiert, dass die Allversöhnungslehre das Ziel der Schöpfung als die Verherrlichung Gottes sieht, was die Rettung aller Menschen einschließt.
- 6. Freier Wille in die Hölle: Dieses Kapitel untersucht die Frage des freien Willens im Kontext der Hölle. Der Autor zeigt, wie die Allversöhnungslehre den freien Willen als Teil des göttlichen Plans begreift.
- 7. Das Ende der Menschenliebe: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob Gott alle Menschen liebt. Der Autor argumentiert, dass die Allversöhnungslehre die universelle Liebe Gottes betont.
- 8. Die Ersten werden die Letzten: Dieses Kapitel untersucht die Umkehrung der Ordnung, die in der Allversöhnungslehre beschrieben wird. Der Autor zeigt, wie die Allversöhnungslehre eine Umkehrung der traditionellen Hierarchien in der christlichen Theologie beinhaltet.
- 9. Die ursprüngliche Lehre: Dieses Kapitel untersucht die ursprüngliche Lehre Jesu Christi. Der Autor argumentiert, dass die Allversöhnungslehre der ursprünglichen Lehre Jesu Christi näher kommt.
- 10. Wahrheit und Moral: Dieses Kapitel befasst sich mit den Fragen der Wahrheit und der Moral. Der Autor zeigt, wie die Allversöhnungslehre eine umfassendere Sichtweise auf Wahrheit und Moral bietet.
- 11. Die Biblische Sicht: Dieses Kapitel untersucht die biblische Sichtweise auf die Allversöhnungslehre. Der Autor präsentiert verschiedene biblische Argumente, die die Allversöhnungslehre unterstützen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen dieses Buches sind: Allverdammungslehre, Allversöhnungslehre, Allvollendungslehre, biblische Interpretation, Gottes Gerechtigkeit, Gottes Barmherzigkeit, Sünde, Versöhnung, Reichweite des Kreuzes, Ziel der Schöpfung, freier Wille, universelle Liebe, Umkehrung der Ordnung, ursprüngliche Lehre Jesu, Wahrheit, Moral, biblische Argumente.
- Arbeit zitieren
- Roman Nies (Autor:in), 2014, Universalismus und Allvollendung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335068