Kennzeichnend für das heutige Wirtschaftssystem ist ein Überangebot an Unternehmen, die auf Erträge abzielen, indem sie menschliche Bedürfnisse befriedigen. Somit treten sie verstärkt in Wettbewerb, wobei ein höherer Zielerreichungsgrad des einen, einen geringeren des anderen bedingt und so um jede gute Wettbewerbsposition gekämpft wird.
Kooperationen bieten einen Weg. Partner in Kooperationen können gegenüber Einzelunternehmen flexibler sein und so mit höherer Wahrscheinlichkeit eine gute Wettbewerbsposition erreichen. Folglich besitzen Unternehmenskooperationen als Koordinationsformen zwischen Markt und Hierarchie seit vielen Jahren eine hohe Bedeutung. So stellt sich auch die Frage nach Ihrem Erfolg.
Ziel dieses Buch ist es, verschiedene theoretische Ansätze der
Erfolgsmessung von Unternehmenskooperationen kritisch zu diskutieren. Die Kooperationsform, Strategische Allianz, wird vordergründig betrachtet. Dabei wird die Frage beantwortet: Welche Modifikationen an traditionellen Erfolgsmessungsverfahren vorgenommen werden müssen, um den spezifischen Charakteristika einer Strategischen Allianz gerecht zu werden und handhabbare, effiziente Verfahren zu schaffen, die Teilbeiträge zur Beurteilung des Kooperationserfolgs leisten?
Zunächst wird eine Spezifizierung der Eigenarten der Allianz vorgenommen. Ein Augenmerk liegt besonders auf relevanten Aspekte für die Erfolgsmessung. Dazu gehören mögliche Ausprägungsformen, die verfolgten spezifischen Zielsetzungen sowie das Verständnis von Erfolg und seinen unterschiedlichen Bestimmungsperspektiven. Die Perspektive einer Partnerunternehmung auf ihren eigenen Kooperationserfolg wird dann eingenommen.
Aus den besprochenen Eigenschaften ergeben sich dann sehr spezielle Anforderungen an ein Erfolgsmessungssystem, die im Verlauf des Buches detailliert dargestellt werden. Daraus resultiert die Forderung nach einer gewissen Anpassungsarbeit existierender, klassischer, auf den Alleingang einer Unternehmung ausgerichteter Instrumente zur Erfolgsmessung. Die nötigen Anpassungen der herkömmlichen Verfahren zur Erfolgsmessung werden diskutiert und versucht abschließend die Möglichkeit eines Gesamtsystem zu evaluieren, indem jedes der einzelnen Verfahren, gemessen an seiner Eignung, zu einem Teil einfließen kann. Rechtliche Aspekte und Fragen der Institutionalisierung werden an dieser Stelle vernachlässigt. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst, verbleibende Probleme angeschnitten und ein Ausblick gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG - KOOPERATIONEN IN DER WIRTSCHAFTSPRAXIS
- 2 EINORDNUNG DER KOOPERATIONSFROM „STRATEGISCHE ALLIANZ“ IN DIE KOOPERATIONSTHEORIE
- 2.1 BEGRIFFSABGRENZUNG „KOOPERATION“
- 2.2 AUSPRÄGUNGEN DER KOOPERATION
- 2.2.1 EINORDNUNG NACH KOORDINATIONSASPEKTEN (TRANSAKTIONSKOSTENANSATZ)
- 2.2.2 EINORDNUNG NACH GESTALTUNGSDIMENSIONEN
- 2.3 STRATEGISCHE ALLIANZ ALS KOOPERATIONSFORM
- 2.3.1 BEGRIFFSABGRENZUNG „STRATEGISCHE ALLIANZ“
- 2.3.2 ZIELE EINER STRATEGISCHEN ALLIANZ
- 2.3.2.1 Formalziele
- 2.3.2.2 Sachziele
- 2.3.2.3 Weitere Ziele
- 2.3.3 ERFOLG IN DER STRATEGISCHEN ALLIANZ
- 2.3.4 MÖGLICHE PERSPEKTIVEN UND Ebenen der ERFOLGSERMITTLUNG
- 3 ERFOLGSMESSUNG ALS AUFGABE DES KOOPERATIONSCONTROLLING
- 3.1 KOOPERATIONSCONTROLLING ALS SUBSYSTEM DES KOOPERATIONSMANAGEMENTS
- 3.1.1 CONTROLLINGVERSTÄNDNIS
- 3.1.2 CONTROLLINGAUFGABEN
- 3.1.3 CONTROLLINGINSTRUMENTE
- 3.2 EINFLUSSFAKTOREN AUF DIE AUSGESTALTUNG DER VERFAHREN ZUR ERFOLGSMESSUNG
- 3.2.1 STRATEGISCHE AUSRICHTUNG
- 3.2.2 ZIELE UND INHALTLICHE BEGRENZUNG
- 3.2.3 ZEITHORIZONT
- 3.2.4 ORGANISATIONSFORM UND AUTONOMIE DER PARTNER
- 3.2.5 VERTEILTE LEISTUNGSERSTELLUNG
- 3.3 ANFORDERUNGSKATALOG AN ERFOLGSMESSUNGSMETHODEN
- 4 MÖGLICHE VERFAHREN ZUR ERFOLGSMESSUNG FÜR DIE STRATEGISCHE ALLIANZ
- 4.1 EIN ÜBERBLICK
- 4.2 EINDIMENSIONALE METHODEN
- 4.2.1 KALKULATION IM SINNE EINER PERIODENBEZOGENEN ERGEBNISRECHNUNG
- 4.2.1.1 Vorgehensweise
- 4.2.1.2 Kritische Würdigung
- 4.2.2 WERTSTEIGERUNGSANALYSE
- 4.2.2.1 Vorgehensweise
- 4.2.2.2 Kritische Würdigung
- 4.2.3 AKTIVITÄTSBASIERTE ERFOLGSMESSUNG
- 4.2.3.1 Vorgehensweise
- 4.2.3.2 Kritische Würdigung
- 4.3 MEHRDIMENSIONALE METHODEN
- 4.3.1 NUTZWERTANALYSE
- 4.3.1.1 Vorgehensweise
- 4.3.1.2 Kritische Würdigung
- 4.3.2 BALANCED SCORECARD
- 4.3.2.1 Vorgehensweise
- 4.3.2.2 Kritische Würdigung
- 4.4 GESAMTSYSTEM ZUR ERFOLGSMESSUNG EINER STRATEGISCHEN ALLIANZ
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Erfolgsmessung von Unternehmenskooperationen, insbesondere der strategischen Allianz. Ziel ist es, verschiedene Ansätze und Methoden zur Erfolgsmessung zu analysieren und zu bewerten, um ein umfassendes Verständnis der relevanten Aspekte zu entwickeln.
- Begriff und Ausprägungen von Kooperationen
- Die strategische Allianz als Kooperationsform
- Erfolgsfaktoren und -messung in strategischen Allianzen
- Einflussfaktoren auf die Gestaltung der Erfolgsmessung
- Verschiedene Methoden zur Erfolgsmessung
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Bedeutung von Kooperationen in der Wirtschaftspraxis beleuchtet. Es wird die Notwendigkeit von Zusammenarbeit zwischen Unternehmen im Kontext von Wettbewerb und Ressourcenoptimierung herausgestellt. Das zweite Kapitel widmet sich der Einordnung der strategischen Allianz als Kooperationsform. Es werden verschiedene Ansätze zur Kategorisierung von Kooperationen vorgestellt und die spezifischen Eigenschaften der strategischen Allianz analysiert. Besondere Aufmerksamkeit wird den Zielen und Erfolgsfaktoren strategischer Allianzen geschenkt. Das dritte Kapitel betrachtet die Erfolgsmessung als Aufgabe des Kooperationscontrollings. Es werden verschiedene Aspekte des Kontrollings, wie z.B. die Bedeutung der strategischen Ausrichtung, die Wahl der richtigen Methoden und die Einbeziehung verschiedener Perspektiven, behandelt.
Schlüsselwörter
Unternehmenskooperationen, strategische Allianz, Erfolgsmessung, Kooperationscontrolling, Transaktionskostenansatz, Wertorientierung, Balanced Scorecard, Nutzwertanalyse.
- Arbeit zitieren
- Antje Deike (Autor:in), 2004, Ansätze der Erfolgsmessung von Unternehmenskooperationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33522