Die Frage, die in dieser Arbeit beantwortet werden soll, lautet:
Gibt es ein richtig und falsch bezüglich der Interpretationen und Analysen literarischer Werke in der Literaturwissenschaft?
Daran heften sich im Laufe der Arbeit weitere Fragen:
- Wenn ja, welche Methoden und Ergebnisse sind richtig?
- Wenn nein, welche Maßstäbe können an die Arbeiten auf diesem Gebiet herangetragen werden, um deren Qualität zumindest ansatzweise zu beurteilen.
Diese erkannten Maßstäbe werden parallel zu den behandelten Aspekten an Arbeiten herangetragen, die sich mit der literaturwissenschaftlichen Analyse und Interpretation der „Strafkolonie“ Franz Kafkas befassen.
Zu Beginn wird kurz auf die Entwicklung der Literaturwissenschaft in Deutschland eingegangen, bevor die erste Frage nach einem definitiven richtig und falsch in der Literaturwissenschaft mit einem „nein“ beantwortet wird. Im Anschluss wird der Bedarf einer Metakritik erörtert und daraufhin werden Möglichkeiten untersucht, die Qualität literaturwissenschaftlicher Interpretationen zu messen. Die Ergebnisse münden in einem Resümee. Den Schluss der Arbeit bildet ein kurzer Literaturbericht.
Inhaltsverzeichnis
- Ziel der Arbeit und Vorgehensweise
- Eine kurze Geschichte der Literaturwissenschaft
- Richtig oder falsch? Methodik der Literaturwissenschaft
- Metakritik - Wonach beurteilen wir die Qualität der Methoden?
- Erkenntnis von und Umgang mit Widersprüchen
- Einbezug der Erfahrungswelt des Lesers
- Einbezug der Entstehungsbedingungen
- Projektion der eigenen Idee auf den Text
- Zusammenfassung
- Literaturbericht
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Frage, ob es ein richtig und falsch in der Interpretation und Analyse literarischer Werke in der Literaturwissenschaft gibt. Sie beleuchtet, welche Maßstäbe zur Beurteilung der Qualität literaturwissenschaftlicher Arbeiten herangezogen werden können, und analysiert die Anwendung dieser Maßstäbe am Beispiel von Franz Kafkas "In der Strafkolonie".
- Entwicklung der Literaturwissenschaft in Deutschland
- Beurteilung der Qualität literaturwissenschaftlicher Arbeiten
- Anwendung von Interpretationsmethoden auf "In der Strafkolonie"
- Umgang mit Widersprüchen und Ambivalenzen in literarischen Texten
- Einbezug der Erfahrungswelt des Lesers und der Entstehungsbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Frage, ob es ein "richtig" und "falsch" in der Literaturwissenschaft gibt. Es wird argumentiert, dass ein eindeutiges Beweisen in einer Geisteswissenschaft nicht möglich ist, und dass verschiedene Interpretationen gleichermaßen gültig sein können. Kapitel zwei untersucht die Geschichte der Literaturwissenschaft in Deutschland, wobei die Orientierung an Sprachgeschichte, Nationalliteratur und philologischer Methodik sowie der Anspruch, wissenschaftliche Methoden zu entwickeln, hervorgehoben werden. Kapitel drei beschäftigt sich mit der Methodik der Literaturwissenschaft und stellt fest, dass Interpretationen immer ein Stück weit vom Text entfernt sind und bestimmte Merkmale hervorheben, während andere ignoriert werden. Kapitel vier befasst sich mit der Metakritik, die die Frage aufwirft, wie die Qualität von Methoden und Interpretationen beurteilt werden kann. Es werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, die Qualität von Interpretationen zu messen, z. B. durch den Einbezug der Erfahrungswelt des Lesers und der Entstehungsbedingungen des Textes.
Schlüsselwörter
Literaturwissenschaft, Interpretation, Analyse, Metakritik, "In der Strafkolonie", Franz Kafka, Widersprüche, Erfahrungswelt des Lesers, Entstehungsbedingungen, Methoden, Qualität, Objektivität, Subjektivität.
- Arbeit zitieren
- Erik Lutz (Autor:in), 2015, "Es ist ein eigentümlicher Apparat". Spannungsfelder literaturwissenschaftlicher Methodik am Beispiel von Franz Kafkas "In der Strafkolonie", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335436