Hauptamtliche Frauenbeauftragte?
1.1 politischer Entwicklungsprozess auf Landesebene
In zwei persönlichen Schreiben vom 16. Februar 1976 regt die damalige Bundesministerin für Familie, Jugend und Gesundheit, Frau Katharina Focke, SPD, an, sich dem Fragenkomplex zur Stellung der Frau in der Gesellschaft und - daraus schlussfolgernd - der Installation einer hauptamtlichen Landesfrauenbeauftragten anzunehmen. Empfänger dieser beiden identischen Schreiben sind zum einen der Regierende Bürgermeister von Berlin, damals Klaus Schütz, SPD, und der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, damals Peter Lorenz, CDU.
Die kurz darauf erfolgte Große Anfrage der Freien Demokratischen Partei (F.D.P.) vom 20. Mai 1976 im Abgeordnetenhaus von Berlin1 greift dies auf und stellt Zusammenhänge zwischen bisherigen - nationalen - Erkenntnissen über die Stellung der Frau in der (unserer) Gesellschaft und denen des im Jahr zuvor durchgeführten UN-Frauenkongreß her. Sie fragte nach dem weiteren Vorgehen des Senates von Berlin zu diesem Thema und erwartete auch Informationen über die Vorkommnisse in Nordrhein/ Westfalen, wo die 1. hauptamtliche Frauenbeauftragte eines Bundeslandes ihre Stellung gekündigt hatte und daraufhin ihre Stelle vom Präsidium in das Ministerium für Bundesangelegenheiten ,,verlegt" wurde, was eine eindeutige Herabqualifizierung bedeutete.
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Inhaltsverzeichnis
- Hauptamtliche Frauenbeauftragte?
- politischer Entwicklungsprozess auf Landesebene
- politische Beschlussfassung(en) im Abgeordnetenhaus von Berlin
- Administrative Umsetzung
- im Bezirk Kreuzberg
- im Bezirk Pankow
- im Bezirk Tempelhof
- im Bezirk Treptow
- im Bezirk Weißensee
- im Bezirk Zehlendorf
- Handlungs- und Wirkungsmechanismus der Frauen-/Gleichstellungsbeauftragten
- politische Theorie(n) kontra verwaltungsinterne Praxis
- bezirkstypische Unterschiede
- Differenzierung Ost/West
- Differenzierung Senat / Bezirke
- Politisches Verwaltungshandeln oder verwaltende Politik?
- Integriert(e) Verwaltung die Aufgabenstellung der Frauen-/Gleichstellungsbeauftragten?
- Akzeptiert Verwaltung die Querschnittsfunktion der Frauen-/Gleichstellungsbeauftragten?
- Realisiert eine Frauen-/Gleichstellungs-beauftragte als Verwaltungsangestellte die politischen
Aufgabenstellung? - Kontrolliert oder funktionalisiert die Politik die selbst erteilte Augabenstellung?
- Eigene Schlussfolgerungen und Handlungsvorschläge
- Konzentrat der Erkenntnisse
- Was wäre administrativ verbesserungswürdig und wie?
- Gibt es eine aktuelle politische Herausforderung?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entwicklung und den Einsatz von hauptamtlichen Frauenbeauftragten im Land Berlin, insbesondere auf Bezirksebene. Die Arbeit analysiert den politischen und administrativen Prozess der Einrichtung dieser Positionen, sowie die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen.
- Entwicklung der Rolle der Frauenbeauftragten auf Landesebene
- Administrative Umsetzung und Unterschiede zwischen den Bezirken
- Der Handlungs- und Wirkungsmechanismus der Frauen-/Gleichstellungsbeauftragten
- Die Beziehung zwischen Politik und Verwaltung im Kontext der Frauen-/Gleichstellungsbeauftragten
- Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Diese Kapitel beschreibt die politischen Entwicklungen, die zur Einführung der hauptamtlichen Landesfrauenbeauftragten in Berlin führten. Es wird die Rolle der Bundesministerin Katharina Focke sowie die Reaktion des Berliner Senates und des Abgeordnetenhauses beleuchtet.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel fokussiert auf die administrative Umsetzung der Frauenbeauftragten-Positionen in verschiedenen Berliner Bezirken. Es beleuchtet die individuellen Rahmenbedingungen und die Herausforderungen, die in den Bezirken Kreuzberg, Pankow, Tempelhof, Treptow, Weißensee und Zehlendorf bestanden.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel analysiert den Handlungs- und Wirkungsmechanismus der Frauen-/Gleichstellungsbeauftragten. Es untersucht die Spannungen zwischen politischen Theorien und der verwaltungsinternen Praxis, sowie die Unterschiede zwischen den Bezirken und zwischen Ost- und Westberlin.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Politik und Verwaltung im Kontext der Frauen-/Gleichstellungsbeauftragten. Es beleuchtet die Integration der Aufgabenstellung der Frauen-/Gleichstellungsbeauftragten in die Verwaltung sowie die Frage, wie die Politik ihre eigene Aufgabenstellung kontrolliert oder funktionalisiert.
Schlüsselwörter
Frauenbeauftragte, Gleichstellungsbeauftragte, Politik, Verwaltung, Bezirk, Berlin, Landesebene, politische Entwicklung, administrative Umsetzung, Handlungsmechanismus, Wirkungsmechanismus, politische Theorie, verwaltungsinterne Praxis, Ost-West-Differenzierung, Senat, Bezirke, politische Aufgabenstellung, Verwaltungshandeln, verwaltende Politik, Schlussfolgerungen, Handlungsempfehlungen.
- Arbeit zitieren
- Heidrun Schwarz (Autor:in), Franziska Dally (Autor:in), 2000, Die Verwaltung und ihre Akteure - am Beispiel der bezirklichen Frauenbeauftragten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3354