Nachhaltige Unternehmensführung und Corporate Social Responsibility. Unterschiede und Methoden für einen ganzheitlichen Ansatz


Studienarbeit, 2016

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Abgrenzung nachhaltige Unternehmensführung und CSR
2.1 Beschreibung nachhaltige Unternehmensführung
2.2 Beschreibung Corporate Social Responsibility
2.3 Gemeinsamkeiten und Überschneidungen
2.4 Unterschiede

3 Implementierung in ganzheitlichem Ansatz
3.1 Unternehmensbereiche
3.2 Richtlinien
3.3 Methoden
3.4 Anwendungsbeispiele

4 Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Eigene Darstellung in Anlehnung an Müller und Schaltegger

Abb. 2: Eigene Darstellung in Anlehnung an Caroll

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abstract

Weltweit gewinnen in Unternehmen neben ökonomischen auch ökologische und soziale Ziele an Bedeutung. Diese Entwicklung zwingt Unternehmen sich mit den Themen nachhaltige Unternehmensführung sowie Corporate Social Responsibility auseinander zu setzen. Beide Prinzipien sind mangels einheitlicher Definitionen schwer voneinander abzugrenzen, besitzen Überschneidungen und werden teilweise sowohl in der Praxis, als auch in Fachliteratur synonym verwendet. Dennoch gibt es Unterschiede.

Um dem ethisch-moralischen Grundgedanken dieser Prinzipien, sowie dem gesellschaftlichen Verlangen nach Verantwortung und Nachhaltigkeit, gerecht zu werden, müssen Organisationen geeignete Möglichkeiten zur Realisierung finden.

In vorliegender Arbeit werden deshalb zunächst die Begriffe nachhaltige Unternehmensführung und Corporate Social Responsibility genauer beleuchtet, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzudecken. Außerdem werden gängige Methoden für einen ganzheitlichen Ansatz nachhaltiger Unternehmensführung und Corporate Social Responsibility in einem Unternehmen beschrieben.

1 Einleitung

„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen (...).“1

Der Artikel 20a Grundgesetz verpflichtet die Bundesrepublik Deutschland eindeutig dazu eine ökologische und damit verknüpfte soziale Verantwortung zu übernehmen. Mit ähnlichen Anforderungen sieht sich auch eine steigende Anzahl Unternehmen konfrontiert. Jedoch reicht die gesetzliche Grundlage in der Realität nicht aus, um sämtliche Unternehmen für einen nachhaltigen Umweltschutz und ein verantwortungsvolles Handeln zu verpflichten. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, setzen Regierungen und Unternehmen weltweit auf die Prinzipien nachhaltige Unternehmensführung und Corporate Social Responsibility (CSR). Dadurch sollen Unternehmen freiwillig und über gesetzliche Vorgaben hinaus ökonomische Ziele mit sozialen und ökologischen Bestreben verbinden. Nur dadurch können wir den Wohlstand unserer Gesellschaft und gleichzeitig die Erde als Lebensgrundlage für künftige Generationen erhalten. Das ist die wohl größte Herausforderung unserer Zeit.

Dieser Bericht behandelt darum das Thema der nachhaltigen Unternehmensführung im Vergleich zu CSR. Im weiteren Verlauf werden zunächst beide Themen, das heißt zum einen nachhaltige Unternehmensführung und zum anderen CSR, genauer vorgestellt. Hierbei wird auf die Definition und Herkunft beider Punkte eingegangen und anhand von Fachliteratur näher erläutert. Darauffolgend werden, da beide Themen nahe beieinander liegen, näher auf die Gemeinsamkeiten eingegangen und die Schnittpunkte beider Themen erläutert. Als nächstes werden die Unterschiede konkretisiert, um eine deutlichere Abgrenzung zu schaffen. Nachdem die Theorie für beide Konzepte vermittelt wurde, wird in dem anschließenden dritten Kapitel näher auf die praktische Anwendung eingegangen. Für eine bessere Verständlichkeit ist dieser Aspekt in drei Teile aufgegliedert. Zu Beginn werden die Unternehmensbereiche erläutert, in denen nachhaltige Unternehmensführung und CSR angewendet wird bzw. angewendet werden kann. Im Anschluss daran werden Methoden vorgestellt, die bei der Realisierung und/oder Umstellung auf nachhaltige Unternehmensführung und CSR verwendet werden und den Prozess unterstützen. Zuletzt werden einige Unternehmen und deren Projekte vorgestellt, bei denen nachhaltige Unternehmensführung und CSR erfolgreich verwirklicht wurde und aktiv in das Unternehmensgeschehen eingebunden wurde. Abschließend werden in dem letzten Kapitel Schlussfolgerungen und ein zusammenfassendes Fazit aufgezeigt, die, basierend auf den vorangegangen Kapiteln, eine kritische Aussage über das Konzept nachhaltiger Unternehmensführung und CSR und dessen Umsetzung in der Praxis treffen.

2 Abgrenzung nachhaltige Unternehmensführung und CSR

Für beide Begriffe bestehen keine allgemein gültigen Definitionen. Vielmehr sind in der Praxis unterschiedliche Interpretationen die Regel. Selbst in der Fachliteratur herrscht kein einheitlicher Konsens. In diesem Kapitel wird deshalb zunächst die Bedeutung der Begriffe erläutert. Zusätzlich werden Überschneidungen und Unterschiede konkretisiert.

2.1 Beschreibung nachhaltige Unternehmensführung

Der Begriff nachhaltige Unternehmensführung beschreibt das strukturierte und vorausschauende Leiten eines Unternehmens. In diesem Zusammenhang hat Grüninger Grundsätze entwickelt, die dieses Konzept definieren sollen.2 Zu diesen Grundsätzen zählen, dass das oberste Ziel das langfristige Bestehen des Unternehmens sein sollte. Darüber hinaus ist ein weiterer Punkt die Implementierung der Nachhaltigkeit auf operativer und strategischer Ebene. Ebenso folgt hierauf die Entwicklung unternehmensinterner Kennzahlen zur Messung der nachhaltigen Unternehmensführung. Anschließend wird dies begleitet von der Messung des Realisierungsgrads der nachhaltigen Unternehmensführung, anhand der Regeltreue und der vorher festgelegten Kennzahlen. Ebenfalls sollten grundlegende Prinzipien, in diesem Zusammenhang sind dies Transparenz, Solidarität und Risikomanagement, fest mit den Prozessen des Unternehmens verknüpft sein. Figge3 hat auf diesen Grundsätzen aufgebaut und Aspekte und Messgrößen definiert, die im Rahmen der Umsetzung zu berücksichtigen sind. Diese sind in vier Themen unterteilt. Das erste Thema bezieht sich auf Entscheidungen in Bezug auf unterschiedliche Betrachtungsobjekte. Betrachtungsobjekte können in diesem Zusammenhang Prozesse, Waren oder Dienstleistungen sein. Die getroffenen Entscheidungen und deren Realisierung sind abhängig vom Sektor und geographischen Faktoren. Der zweite Punkt beschreibt den Einfluss der nachhaltigen Entwicklung auf die getroffenen Entscheidungen. In diesem Zusammenhang kann das Unternehmen mehrere Tendenzen verfolgen, wie bspw. die Optimierung von finanziellen oder natürlichen Ressourcen, aber auch soziale Absichten können hierbei verfolgt werden. Der nächste Punkt beschäftigt sich mit dem Planungszeitraum in Bezug auf Nachhaltigkeit. Dieser Punkt besagt, dass Unternehmen ihre Ziele, in Hinblick auf soziale und ökologische Aspekte, langfristig verfolgen sollen und nicht nur auf kurzfristige Gewinne zielen sollen. Ebenfalls ist im Rahmen dieses Punktes zu berücksichtigen, um welche Phase es sich innerhalb der Supply Chain handelt. So können Ziele klarer definiert werden. Der vierte und letzte Punkt behandelt den Umfang in dem Verantwortung in den Entscheidungsprozess eingebunden wird. In diesem Zusammenhang können verschiedene Standards und Zertifizierungen verwendet werden, um die Qualität der optimierten Prozesse zu gewährleisten. Allerdings zielt dieser Punkt eher darauf ab, dass die Entwicklung zu einem nachhaltigen Unternehmen von innen heraus geschehen sollte. Das bedeutet, dass Nachhaltigkeit von dem Unternehmensvorstand kommuniziert werden muss, sodass Mitarbeiter dies motiviert durchführen und Nachhaltigkeitsmanagement in die Kultur des Unternehmens permanent eingebunden wird.

2.2 Beschreibung Corporate Social Responsibility

CSR wurde von der Kommission der europäischen Gemeinschaften beschrieben als:

„Sozial verantwortlich handeln heißt nicht nur, die gesetzlichen Bestimmungen einhalten, sondern über die bloße Gesetzeskonformität hinaus „mehr" investieren in Humankapital, in die Umwelt und in die Beziehungen zu anderen Stakeholdern.“4

Beweggründe für das angesprochene Handeln über die gesetzlichen Anforderungen hinaus können vor zwei verschiedenen Hintergründen geschehen. Dies beinhaltet zuerst den ökonomisch motivierten Ansatz.5 Dieser Ansatz besagt, dass Unternehmen CSR umsetzen wollen, das jedoch vor dem Hintergrund, dass so der Wert und die Funktionalität des Unternehmens steigen. Diese Annahme fußt auf immateriellen Vermögenswerten wie Kundenzufriedenheit und Reputation, aber auch auf traditionellen Größen wie der Umsatzmaximierung und Gewinnsteigerung. In diesem Zusammenhang wird die Umsetzung von CSR oft stark nach außen publiziert, um beim Kunden eine bessere Darstellung des Unternehmens zu erreichen. Auf der anderen Seite ist der normativ motivierte Ansatz zu finden.6 In diesem Ansatz wird das Unternehmen betrachtet als ein Teil unserer Gesellschaft, das durch den Staat und dessen Menschen bestimmte Güter und Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommt. Dabei kann es sich um qualifiziertes Fachpersonal, Infrastruktur, Subventionen oder wirtschaftliche und politische Sicherheit handeln. Für die Bereitstellung dieser Ressourcen haben Unternehmen die inoffizielle Pflicht sich an dem Wohlbefinden und Vorankommen der Gesellschaft zu beteiligen. Dies wird durch die Umsetzung von CSR widergespiegelt. Um die mit CSR verbunden Aktivitäten deutlicher zu machen, wurden diese von Hiß7 in einzelne Verantwortungsbereiche aufgeteilt. Die folgende Grafik stellt diese Verantwortungsbereiche dar und gibt Informationen zu dessen Pflichten und Funktionen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Eigene Darstellung in Anlehnung an Müller und Schaltegger8

Caroll hat die mit CSR verbundene gesellschaftliche Verantwortung in vier Ebenen analog der folgenden Grafik aufgeteilt.9

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Eigene Darstellung in Anlehnung an Caroll10

Die von Caroll aufgeführten ersten zwei Ebenen müssen von jedem Unternehmen eingehalten werden, um langfristig am Markt zu operieren. Die dritte und vierte Ebene sind zwar optional, können jedoch soziale Anerkennung für ein Unternehmen erzeugen. Die Aktionen der vierten Ebene gehen über dies hinaus und zielen auf rein wohltätige Absichten ab.

2.3 Gemeinsamkeiten und Überschneidungen

Beide Ansätze, sowohl nachhaltige Unternehmensführung als auch CSR, verbinden gemeinsame Ideen und Ziele. Häufig werden beide Ansätze als Synonyme untereinander verwendet und eine eindeutige Abgrenzung ist brisant. Nachhaltige Unternehmensführung repräsentiert ein holistisches Managementkonzept, das ebenfalls Nachhaltigkeit und umweltbezogene Reaktionen berücksichtigt. Dies wird bspw. deutlich durch das Drei-Säulen Modell der Nachhaltigkeit. Dieses Modell ist entworfen worden, um das Konzept der nachhaltigen Entwicklung zu symbolisieren.

[...]


1 Grundgesetz Artikel 20a

2 Vgl. Grüninger, S., 2009, S. 2 f.

3 Vgl. Figge, F. u.a., 2002

4 KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN, 2001, S.7

5 Vgl. Zimpelmann, B. und Wassermann, D., 2012, S. 63

6 Vgl. Curbach, J., 2009, S.155

7 Vgl. Hiß, S. 2006, S. 41 ff.

8 Vgl. Müller, M. u.a., 2008, S. 21 f.

9 Vgl. Caroll, A., 1991, S. 39 ff.

10 Vgl. Caroll, A., 1991, S. 42

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Nachhaltige Unternehmensführung und Corporate Social Responsibility. Unterschiede und Methoden für einen ganzheitlichen Ansatz
Hochschule
Hochschule für Technik Stuttgart
Veranstaltung
Unternehmensführung & Controlling
Note
1,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
17
Katalognummer
V335503
ISBN (eBook)
9783668254961
ISBN (Buch)
9783668254978
Dateigröße
827 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
CSR, Corporate Social Responsibility, Nachhaltige Unternehmensführung, Unternehmensführung, Nachhaltigkeit
Arbeit zitieren
Benjamin Gaiser (Autor:in), 2016, Nachhaltige Unternehmensführung und Corporate Social Responsibility. Unterschiede und Methoden für einen ganzheitlichen Ansatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335503

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