Ost-Berlin, 16. Juni 1953 gegen Mittag: Vor dem Haus der Ministerien der Deutschen Demokratischen Republik steht eine sich empörende Menschenansammlung. Plötzlich fällt das Wort "Generalstreik" und verbreitet sich wie ein Lauffeuer im ganzen Land. Am nächsten Tag sind die Bürgerinnen und Bürger der DDR auf den Straßen, um ihrem Unmut und ihrer Unzufriedenheit mit den Arbeitsverhältnissen und der Regierung öffentlich Ausdruck zu verleihen.
Zahlreiche Veröffentlichungen, insbesondere zum 50. Jubiläum des Ereignisses, das als "Aufstand des 17. Juni 1953" wird dieses Ereignis in die Geschichte einging, haben sich diesem Themenkomplex gewidmet. Zum Beispiel wurde den Ereignissen in den verschiedenen Städten der DDR nachgegangen und die internationalen Reaktionen auf den Aufstand beleuchtet. Neben Darstellungen zu den Reaktionen der USA, Großbritanniens, der Tschechoslowakei oder Polens fehlt jedoch eine Auseinandersetzung mit den französischen Standpunkten zu den Ereignissen abseits der westalliierten Gesamtposition. Zur Schließung dieser Forschungslücke möchte diese Arbeit einen Beitrag leisten, indem die Berichterstattung in den französischen Zeitungen analysiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufstand in der DDR 1953
- Berichterstattung in den französischen Zeitungen
- L'Humanité
- Le Figaro
- Le Monde
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Berichterstattung französischer Tageszeitungen über den Aufstand des 17. Juni 1953 in der DDR. Sie untersucht, wie die verschiedenen Zeitungen über das Ereignis berichteten und ob sich politische Standpunkte oder Tendenzen abzeichnen. Dabei wird der Uses-Gratification-Ansatz zugrunde gelegt, der davon ausgeht, dass Leser aus bestimmten politischen Gründen ihre Tageszeitung auswählen und Zeitungen wiederum Meinungen bilden und beeinflussen möchten.
- Analyse der Berichterstattung französischer Tageszeitungen über den Aufstand
- Untersuchung der politischen Standpunkte und Tendenzen in der Berichterstattung
- Bedeutung der französischen Medienlandschaft im Kontext des Kalten Krieges
- Einfluss des Uses-Gratification-Ansatzes auf die Berichterstattung
- Vergleichende Analyse der verschiedenen Zeitungen (L'Humanité, Le Figaro, Le Monde)
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Aufstand des 17. Juni 1953 in der DDR vor und erklärt die Bedeutung der Berichterstattung französischer Tageszeitungen für das Verständnis des Ereignisses. Sie erläutert den theoretischen Rahmen der Zeitungsanalyse und stellt die Forschungsfrage sowie die Hypothese vor.
- Aufstand in der DDR 1953: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Ursachen des Aufstandes. Es beschreibt die politische und wirtschaftliche Situation in der DDR und erklärt, wie das Programm „Aufbau des Sozialismus“ zu Unzufriedenheit und Protesten führte.
- Berichterstattung in den französischen Zeitungen: Dieses Kapitel analysiert die Berichterstattung der ausgewählten Zeitungen (L'Humanité, Le Figaro, Le Monde). Es geht auf die politische Grundhaltung der jeweiligen Zeitung ein und analysiert die einzelnen Artikel in Bezug auf ihre Darstellung des Aufstandes, die politische Positionierung und die Nutzung des Uses-Gratification-Ansatzes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Aufstands des 17. Juni 1953 in der DDR, der Berichterstattung französischer Tageszeitungen, dem Uses-Gratification-Ansatz, dem Kalten Krieg und der politischen Landschaft Frankreichs. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf das Ereignis in den verschiedenen Zeitungen und analysiert die Bedeutung der politischen Standpunkte und Tendenzen in der Berichterstattung.
- Quote paper
- Maria Kock (Author), 2015, Der "Aufstand des 17. Juni 1953" in der DDR im Spiegel französischer Tageszeitungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335852