Neue Medien als Lernmedien - Ausgewählte Aspekte


Hausarbeit, 2004

22 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Das Internet
1.1 Was ist das Internet?
1.2 Entstehung des Internets
1.3 Das Internet in Zahlen

2. Bildung in der Wissensgesellschaft – Die gesellschaftliche Situation heute

3. E-Learning
3.1 Begriffserklärung
3.2 Chancen und Risiken des Internets in der Schule
3.2.1 Chancen des Internets
3.2.2 Risiken des Internets
3.2.3 Erkenntnisse und Schlussfolgerungen
3.3 Blended Learning
3.3.1 Zum Begriff
3.3.2 In drei Phasen zum Lernerfolg
3.3.3 Ergebnisse einer Umfrage
3.3.4 Fazit

4. Unterschiedliche Funktionen der Medien

5. Erfahrungsbericht

Schluss

Literaturverzeichnis

Einleitung

Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Internet zu einem Massenmedium entwickelt, so dass der eigene Internetanschluss und das Surfen im Netz inzwischen für viele zu einem Stück Normalität geworden ist. Für die meisten heutigen Benutzer ist es einerseits ein Werkzeug zur schnellen und preiswerten Beschaffung und zum Austausch von Informationen und andererseits eröffnet es neue Kommunikationswege und Kontaktmöglichkeiten. Auch der Bildungsbereich blieb von dieser Entwicklung nicht unberührt: Schüler loggen sich von ihrem Klassenzimmer aus in Datennetze ein, besorgen sich Informationen, die sie für eine Arbeit oder ein Referat brauchen oder sie wählen Lernprogramme im Netz aus und bearbeiten sie selbstständig. Neben Büchern, Fachzeitschriften, Fernsehen und Video wird somit auch das Internet als Lernmedium genutzt. Es ist heute ein alltägliches und nicht mehr wegzudenkendes Element der Lernarbeit, welches jedoch erst seit etwa 1997 gezielt zum Lernen eingesetzt wird.[1] Auf Grund dieser Erkenntnisse wird sich diese Arbeit schwerpunktmäßig auf das neue Medium Internet beziehen.

In dieser Arbeit will ich nun die Frage klären, inwieweit das Internet in der Schule und im Aus- und Weiterbildungsbereich als Lernmedium eingesetzt werden kann. Dabei werde ich aber nur einige Auszüge aus dem breiten Spektrum der Möglichkeiten aufzeigen. Beginnen werde ich mit einer kurzen Definition und Entstehungsgeschichte des Internets, sowie aktuellen Zahlen. Im zweiten Kapitel wird herausgestellt, welche Bedeutung das Internet und die digitalen Medien allgemein in der heutigen Gesellschaft haben und welche wichtige Rolle sie dort einnehmen. Das dritte Kapitel steht unter dem großen Thema E-Learning. Nach einer kurzen Erläuterung des Begriffes zeige ich im folgenden zwei Möglichkeiten auf, inwieweit das Internet für Lernzwecke genutzt werden kann. Zum einen werden Chancen und Risiken des Internets als Hilfsmittel im Unterrichtsprozess (in der Schule) aus Sicht der Schüler aufgezeigt (wobei es sinnvoll erscheint, den Einsatz neuer Medien erst ab der 5. Klasse im Unterricht aufzunehmen, da in der Grundschule zunächst die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen gefestigt werden müssen). Untersuchungsgegenstand sind somit Schüler der 5.-12. Klasse, Unis und Hochschulen ausgenommen, da dort das Internet schon ganz selbstverständlich in den Lernprozess integriert ist. Zum anderen werde ich im dritten Kapitel das Blended-Learning-Konzept als weitere Form des internetgestützten Lernens vorstellen, welches überwiegend im Aus- und Weiterbildungsbereich zur Anwendung kommt. Welche unterschiedlichen Funktionen die Medien bei beiden Formen des E-Learnings erfüllen, wird im nächsten Kapitel näher beleuchtet. Im letzten Kapitel schließe ich die Arbeit mit einem Erfahrungsbericht ab.

Auf die einzelnen Rahmenbedingungen bei der Arbeit mit dem Computer und dem Internet (technisch, finanziell...) und auf die einzelnen Dienste des Internets werde ich im Rahmen dieser Arbeit nicht detailliert eingehen.

1. Das Internet

1.1 Was ist das Internet?

Das Internet ist das weltweit größte Computernetz, welches zum Zweck des gegenseitigen Datentransfers dient. Es ist ein Verbund von Rechnernetzen, die über das Protokoll TCP/ IP (Transmission Control Protocol/ Internet Protocol) miteinander in Verbindung stehen und kommunizieren. Während das TCP für die Zerlegung und Zusammensetzung der Datenpakete sorgt, ist das IP dafür zuständig, dass die einzelnen Datenpakete richtig adressiert sind und am Zielrechner ankommen.[2] Diese Protokolle kann man als verbindliche Vereinbarungen über die Kommunikation zwischen den einzelnen Computern bezeichnen. Alle Informationen, die auf diesen Rechnern gespeichert sind, können jedem zugänglich gemacht werden, der Zugang zu diesem Netzwerk hat.

1.2 Entstehung des Internets

Das Internet hat seine Ursprünge aus den Zeiten des kalten Krieges im Militärbereich. Das US - Verteidigungsministerium stellte 1969 Forschungsgelder für das Projekt ARPANET (Advanced Research Project Agency) zur Verfügung, welches als Vorstufe des heutigen Internets anzusehen ist.[3] Ziel war es eine zuverlässige Vernetzung aufzubauen, die unterschiedliche Forschungsinstitute verband, so dass im Falle einer Zerstörung der Verbindung zwischen vernetzten Computern (durch Atomangriffe) der Datenfluss davon nicht betroffen war und ein Zusammenbruch des gesamten Netzes verhindert werden konnte. Anstatt der üblichen sternförmigen Vernetzung wurde eine dezentral organisierte Rechnerstruktur in Form eines Spinnennetzes aufgebaut. Somit existierten im Angriffsfall immer mehrere Wege, die zum Zielrechner führten, so dass ein kompletter Ausfall der Kommunikation des Militärs nur durch die Zerstörung aller einzelnen Rechnereinheiten zu erzielen und somit relativ unwahrscheinlich war.

Durch Computerfachleute wurde außerdem eine Software entwickelt, welche die Daten in viele kleine Pakete verwandelt. Stoßen einige dieser Pakete nun auf ein Hindernis

(z.B. auf eine zerstörte Leitung) erfolgt sofort eine Rückmeldung an den absendenden Computer und dieser verschickt die Pakete automatisch über einen anderen der vernetzten Computer.[4]

In den folgenden Jahren wurde das ARPANET aufgrund des schnellen Datenaustauschs überwiegend auch für universitätsübergreifende Forschungen genutzt. Die ARPANET - Population war jedoch trotzdem sehr klein, weil mit dem Betrieb eines einzelnen Netzknotens enorme Kosten verbunden waren (rund eine viertel Million Dollar pro Jahr).[5]

Seit Ende der 70er-Jahre entstanden neben dem ARPANET zahlreiche unabhängige Netzwerke im Forschungssektor und im kommerziellen Bereich, weil das ARPANET inzwischen technisch überholt war und somit durch neuere Techniken ersetzt wurde. Durch die Einführung des Übertragungsprotokolls TCP/ IP 1982[6] wurde die Verknüpfung der bisher isolierten Teilnetze ermöglicht. Alle handelsüblichen Computer konnten jetzt miteinander verbunden werden, egal mit welcher Software sie arbeiteten oder welche Hardware-Architektur sie aufwiesen. Das war die eigentliche Geburtsstunde des Internets. Jedoch erst die Entwicklung des World Wide Web (WWW, W3 oder einfach nur Web genannt) durch Tim Berners-Lee 1989 zog Anfang der 90er-Jahre eine geradezu explosionsartige Ausbreitung des Netzes mit sich. Das WWW ermöglichte von nun an zum einen, Texte aus dem Internet auf den eigenen Bildschirm zu holen und zum anderen ermöglichte die Hypertext-Technik, Texte bzw. Dateien, die auf weit entfernten Computern gespeichert sind, auf den Bildschirm zu holen.

1.3 Das Internet in Zahlen

407,1 Millionen Menschen (Erwachsene und Kinder), so der Focus, nutzen weltweit das Internet, 113,14 Mio. in Europa. Alleine in Deutschland nutzen 24,63 Mio. Personen das World Wide Web, davon 8,6 Mio. am Tag. Bereits jeder dritte Deutsche benutzt heute das Internet.[7] Bei den Internet-Aktivitäten treten jedoch Unterschiede auf. Auf Platz eins der Skala der am häufigsten genannten Nutzungsinteressen liegt der E-Mail-Versand, gefolgt von der Nutzung der Suchmaschinen, wo Recherchen zu einem bestimmten Thema eingeholt werden können. Informationen über CD`s und Musik, sowie die Beschaffung von aktuellen Nachrichten, Online-Banking, Börsenkurse oder SMS versenden, folgen.[8]

In Bezug auf das Geschlecht ergeben sich ebenfalls unterschiedliche Prozentzahlen.

Während die deutschen Männer zu 66,1 Prozent das Internet nutzen, sind bei den deutschen Frauen lediglich 33,9 Prozent zu verzeichnen. Die Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren nutzt das WWW am häufigsten (nämlich 31,2 Prozent), die Altersgruppe unter 20 Jahren dagegen am wenigsten (8,1 Prozent).[9]

2. Bildung in der Wissensgesellschaft –

Die gesellschaftliche Situation heute

Mit dem Begriff der Wissensgesellschaft wird der Prozess beschrieben, in dem der Rohstoff Information, seine Erzeugung, Speicherung und Verarbeitung, die Gewinnung und der verantwortungsvolle Umgang mit Wissen eine strategische volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Größe geworden ist.[10] Die Wissensgesellschaft ist eine Gesellschaft in der Wissen immer zentraler wird, insbesondere für die Sicherung der wirtschaftlichen Entwicklung, für das soziale Handeln und die gesellschaftliche Position des Einzelnen.

Sie rückt den Menschen, seine Kompetenzen, Einstellungen und Werte in den Vordergrund und ist angesichts des Fortschritts auf dem Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologien natürlich auch eine technik-basierte Gesellschaft, in der vor allem Multimedia und Netzwerke eine immer wichtigere Rolle spielen. Lebenslanger Wissenserwerb, Erfahrungsaustausch, kooperative Zusammenarbeit und Selbstständigkeit sind Kompetenzen, die zur Selbstverständlichkeit für jeden werden und somit gefördert werden müssen. Lernen als lebenslangen Prozess zu verstehen und zu praktizieren, dabei eigenverantwortlich zu handeln und mit anderen zu kooperieren sowie die digitalen Medien als Werkzeug des Lernens zu nutzen, sind jedoch komplexe Anforderungen, die keineswegs von allen Menschen problemlos bewältigt werden können und somit bereits in der Schule an die Lernenden herangeführt werden müssen.[11] In Bezug auf das Thema dieser Arbeit ergeben sich somit neue Aufgaben für die Aus-, Weiter- und Fortbildung im Wissens- und Kompetenzbereich:

Zum einen sollte neben den „herkömmlichen“ Lernmaterialien wie Bücher, Tafel, Video u.s.w. auch das Internet zur Unterstützung und zur Hilfestellung bei der Bewältigung der Informations- und Wissensflut angeboten und eingesetzt werden. Zum anderen sind in der Wissensgesellschaft Kompetenzen erforderlich, die neben einer flexiblen Wissensnutzung, auch den Umgang mit neuen Technologien, mit Information und Wissen und mit Kommunikation und Kooperation ermöglichen. Die Ausbildung muss also neben den traditionellen Kulturtechniken auch gewährleisten, dass Lernende Medienkompetenz (= „die Befähigung des kompetenten Umgangs mit dem Computer und dem Internet“[12] ) entwickeln können. Im Kontext der Wissensgesellschaftsdebatte ist die Ausbildung zur Medienkompetenz als vierte zentrale Kulturtechnik neben dem Lesen, Rechnen und Schreiben gefordert worden.[13] Außerdem wird vielfach die Vermittlung einer entsprechenden Kompetenz in Verbindung mit dem Konzept des lebenslangen Lernens verlangt. Desweiteren müssen neben anwendungsbezogenem Fachwissen auch fächerübergreifende Kompetenzen wie Selbstständigkeit und Teamfähigkeit aufgebaut werden.[14] Die Arbeit am bzw. mit dem Internet kann diesen Forderungen ein Stück weit nachkommen, was die nächsten Kapitel noch genauer verdeutlichen werden.

Während PC`s und der Zugang zum Internet im professionellen Bereich, insbesondere in Wirtschaft und Wissenschaft, mittlerweile selbstverständlich und unumgänglich sind, stehen andere Felder unseres gesellschaftlichen Lebens noch ein wenig abseits - zum Teil auch Schulen.

[...]


[1] vgl. Orthmann/ Issing 2000, S. 83

[2] vgl. Döring 1999, S. 17

[3] vgl. Langer 2003

[4] vgl. Diepold/ Tiedemann 1999, S. 3

[5] vgl. Döring 1999, S. 20

[6] Die Literatur liefert dahingehend keine einheitlichen Jahreszahlen.

[7] vgl. Internet-Nutzer. Wie viele Menschen sind online?, http://www.focus.de/D/DD/DD36/DD36A/ dd36a.htm

[8] vgl. Die meistgenutzten Internetangebote, http://www.focus.de/D/DD/DD36/DD36G/dd36g.htm

[9] vgl. Sozialstruktur der Online-Nutzer. Wer surft durch das WWW?, http://www.focus.de/D/DD/DD36/ DD36B/dd36b.htm

[10] vgl. Catenhausen 1999; zit. n. Mandl/ Winkler 2003, S. 75

[11] vgl. Reinmann-Rothmeier 2001, S. 276f

[12] Röll 2003, S. 40 Eine einheitliche Definition aller Medienpädagogen für den Begriff „Medienkompetenz“ existiert jedoch nicht!

[13] vgl. Röll 2003, S. 40

[14] vgl. Mandl/ Winkler 2003, S. 76

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Neue Medien als Lernmedien - Ausgewählte Aspekte
Hochschule
Ernst-Abbe-Hochschule Jena, ehem. Fachhochschule Jena
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
22
Katalognummer
V33591
ISBN (eBook)
9783638340359
Dateigröße
537 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Neue, Medien, Lernmedien, Ausgewählte, Aspekte
Arbeit zitieren
Julia Broßmann (Autor:in), 2004, Neue Medien als Lernmedien - Ausgewählte Aspekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33591

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