„Übersetzung ist – im weiteren Sinne – immer Kulturarbeit, in einem engeren Sinne Spracharbeit : Arbeit mit der anderen und an der eigenen Kultur, Arbeit mit und an der eigene n Sprache.“1 Kulturelles Wissen ist bei der Anfertigung von Übersetzungen unabdingbar. Der Übersetzer hat nicht nur die Aufgabe, Wörter und Sätze von einer Sprache in die andere zu transkodieren, sondern er muss auch den kulturellen Kontext vermitteln, wodurch es den zielsprachlichen Rezipienten erst möglich wird fremdsprachliche Texte voll zu erfassen. In der Fremdsprachendidaktik ist der Begriff „interkulturelles Lernen“ zum modischen Schlagwort geworden. Das Wissen um die Kulturgebundenheit von Sprache wird dabei als ein wichtiges Element sprachlichen Bewusstseins angesehen. „Die Verbindung von Sprache und Kultur wird unter anderem darin sichtbar, dass Lexeme der einen Sprache nicht ohne weiteres in eine andere übertragbar sind, da in der dazugehörigen Kultur das entsprechende Konzept nicht oder nur in modifizierter Form existiert.“ 2. Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung der Kulturkompetenz für die Anfertigung adäquater Übersetzungen herauszustellen und daraus Rückschlüsse auf die Fremdsprachen- und Übersetzungsdidaktik zu ziehen. Einleitend wird die Entwicklung und Rolle der Übersetzung im Englischunterricht untersucht. 1 Koller, Werner; Einführung in die Übersetzungswissenschaft; Wiebelsheim: 2001, S. 59. 2 Timm, Johannes-P.; Didaktik des Englischunterrichts; Berlin: 1998, S. 325.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung: Übersetzung als Kulturarbeit
- 2 Übersetzung im Unterricht
- 2.1 Übersetzung und interkulturelles Lernen im Wandel der Zeit
- 2.2 Theoretische Kontroverse: Pro und Contra Übersetzung
- 3 Übersetzungstheorie: Kulturelles Wissen und adäquate Übersetzungen
- 3.1 Übersetzbarkeit
- 3.2 Idealtypische Übersetzungsmethoden
- 3.3 Gleichwertigkeit der Übersetzung: adäquat und äquivalent
- 3.4 Übersetzung als Entscheidungsprozess
- 4 Konsequenzen für die Übersetzungsdidaktik
- 4.1 Übersetzungsunterricht und kulturelles Wissen
- 4.2 Problembereiche des Kulturtransfers vom Englischen ins Deutsche
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung kulturellen Wissens für die Erstellung adäquater Übersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche. Sie analysiert die Entwicklung der Übersetzung im Englischunterricht und die damit verbundene didaktische Kontroverse. Ausgehend von der These, dass Übersetzung stets auch Kulturarbeit ist, werden Schlussfolgerungen für den Fremdsprachen- und Übersetzungsdidaktik gezogen.
- Die Rolle der Übersetzung im Englischunterricht im Wandel der Zeit
- Theoretische Kontroversen um den Nutzen und die Methodik der Übersetzung im Unterricht
- Der Zusammenhang zwischen kulturellem Wissen und der Erstellung adäquater Übersetzungen
- Konsequenzen für die Übersetzungsdidaktik und den Kulturtransfer
- Die Bedeutung von interkulturellem Lernen im Übersetzungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Übersetzung als Kulturarbeit: Die Einleitung stellt die zentrale These auf, dass Übersetzung immer auch Kulturarbeit darstellt. Sie betont die Notwendigkeit kulturellen Wissens für die Vermittlung von Bedeutung über die reine Transkodierung von Wörtern und Sätzen hinaus. Der Autor unterstreicht die Bedeutung des interkulturellen Lernens in der Fremdsprachendidaktik und kündigt die Zielsetzung der Arbeit an: die Herausstellung der Bedeutung von Kulturkompetenz für adäquate Übersetzungen und die Ableitung von Konsequenzen für die Fremdsprachen- und Übersetzungsdidaktik.
2 Übersetzung im Unterricht: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Rolle der Übersetzung im Englischunterricht. Es beschreibt die Grammatik-Übersetzungs-Methode des 19. Jahrhunderts und ihren Wandel hin zu modernen, oft einsprachigen Unterrichtsmethoden. Die Kontroverse um den Einsatz der Übersetzung im heutigen Unterricht wird detailliert dargestellt, mit Argumenten sowohl für als auch gegen die Übersetzung als didaktisches Werkzeug. Die unterschiedlichen methodischen Ansätze und die regionale Varianz im Umgang mit der Übersetzung im Abitur werden erörtert.
Schlüsselwörter
Übersetzung, Kulturarbeit, interkulturelles Lernen, Fremdsprachendidaktik, Übersetzungsdidaktik, Englischunterricht, Übersetzungstheorie, Adäquatheit, Äquivalenz, Kulturtransfer, Grammatik-Übersetzungs-Methode.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Übersetzung als Kulturarbeit"
Was ist das Thema der Arbeit "Übersetzung als Kulturarbeit"?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung kulturellen Wissens für die Erstellung adäquater Übersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche. Sie analysiert die Entwicklung der Übersetzung im Englischunterricht und die damit verbundene didaktische Kontroverse. Die zentrale These ist, dass Übersetzung stets auch Kulturarbeit ist.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Einleitung: Übersetzung als Kulturarbeit; 2. Übersetzung im Unterricht; 3. Übersetzungstheorie: Kulturelles Wissen und adäquate Übersetzungen; 4. Konsequenzen für die Übersetzungsdidaktik; 5. Fazit. Kapitel 2 und 3 enthalten jeweils Unterkapitel, die spezifische Aspekte der Übersetzung und ihrer Theorie behandeln.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung von Kulturkompetenz für adäquate Übersetzungen herauszustellen und daraus Konsequenzen für die Fremdsprachen- und Übersetzungsdidaktik abzuleiten. Sie analysiert die Rolle der Übersetzung im Englischunterricht im Wandel der Zeit, theoretische Kontroversen um deren Nutzen und Methodik, den Zusammenhang zwischen kulturellem Wissen und adäquaten Übersetzungen sowie Konsequenzen für den Kulturtransfer.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle der Übersetzung im Englischunterricht (historische Entwicklung und aktuelle Kontroversen), den Zusammenhang zwischen kulturellem Wissen und adäquaten Übersetzungen, die Bedeutung von interkulturellem Lernen im Übersetzungsprozess und Konsequenzen für die Übersetzungsdidaktik und den Kulturtransfer.
Welche theoretischen Ansätze werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert verschiedene theoretische Ansätze zur Übersetzung, darunter die Bedeutung von Adäquatheit und Äquivalenz, die Übersetzbarkeit und die Herausforderungen des Kulturtransfers. Die Kontroverse um den Nutzen und die Methodik der Übersetzung im Unterricht wird detailliert dargestellt.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen für die Übersetzungsdidaktik und betont die Notwendigkeit, kulturelles Wissen im Übersetzungsprozess und im Englischunterricht stärker zu berücksichtigen. Sie plädiert für einen Ansatz, der interkulturelles Lernen in den Mittelpunkt stellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Übersetzung, Kulturarbeit, interkulturelles Lernen, Fremdsprachendidaktik, Übersetzungsdidaktik, Englischunterricht, Übersetzungstheorie, Adäquatheit, Äquivalenz, Kulturtransfer, Grammatik-Übersetzungs-Methode.
Wie wird die Rolle der Übersetzung im Englischunterricht dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die historische Entwicklung der Rolle der Übersetzung im Englischunterricht, beginnend mit der Grammatik-Übersetzungs-Methode und ihren Wandel hin zu modernen, oft einsprachigen Methoden. Sie analysiert die aktuelle Kontroverse um den Einsatz der Übersetzung im Unterricht und die damit verbundenen methodischen Ansätze.
- Quote paper
- Markus Fellner (Author), 2004, Kulturelles Wissen als Voraussetzung adäquater Übersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33595