Da es in diesem Seminar generell um die Befreiungstheologie in Lateinamerika mit direktem Bezug zur Bibel geht, befasse ich mich im Weiteren mit dem Gerechtigkeitsaspekt, insbesondere mit der Gerechtigkeit in der Bergpredigt. Die Befreiungstheologie hat die Option für die Armen als zentralen Mittelpunkt ihrer Intention und somit spielt auch Gerechtigkeit eine wesentliche Rolle. Der Begriff „Theologie der Befreiung beinhaltet die umfassende Herausführung aller Menschen aus materiellen, politischen, ideologischen, soziokulturellen und religiösen Zwängen. Diese sog. Befreiung ist gerade für die Armen in Lateinamerika nur unter nahezu uneingeschränkter Gerechtigkeit möglich. Uneingeschränkte Gerechtigkeit ist leider heutzutage in fast keiner Region mehr existent und daher liegt es nahe sich auf die ursprüngliche Forderung von Gerechtigkeit zu beziehen: Die Bibel. Die Bergpredigt steht im Neuen Testament im Matthäusevangelium (Mt 5,1-7,29) geschrieben und handelt von der wahren Gerechtigkeit. In ihr enthalten sind unter anderem die Seligpreisungen, das Talionsrecht, die Antithesen Jesu‘ vom Ehebruch und von der Ehescheidung sowie die Rede von der falschen und der rechten Sorge als auch die bekannte Goldene Regel. Von allen Texten der Bibel und besonders des neuen Testamentes kommt der Bergpredigt eine besondere Ehre zu. Sie ist der bekannteste Text aus der Bibel weltweit. Hier finden Sie Sprichwörter wie zum Beispiel „Das Licht nicht unter den Scheffel stellen“ – „Hungern und dürsten nach Gerechtigkeit “. Das berühmte Vaterunser findet in der Bergpredigt auch seinen Ursprung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition von Gerechtigkeit aus christlich- religiöser Sicht
- Gerechtigkeit in Lateinamerika
- Sinn der Bergpredigt speziell, der Seligpreisungen
- Die Wirkungsgeschichte der Seligpreisungen
- Forderungen der Bergpredigt
- Direkter Bezug von der Bergpredigt und befreiungstheologischer Gerechtigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff der Gerechtigkeit im Kontext der Befreiungstheologie und analysiert, wie die Bergpredigt als Quelle für die Förderung von Gerechtigkeit in Lateinamerika dienen kann. Sie beleuchtet die theologischen und sozialen Aspekte von Gerechtigkeit und zeigt, wie sie in der Bergpredigt zum Ausdruck kommt.
- Definition von Gerechtigkeit aus christlich- religiöser Sicht
- Gerechtigkeit in Lateinamerika und die Herausforderungen in einer klassenzerissenen Gesellschaft
- Die Bergpredigt als Quelle für Gerechtigkeitsprinzipien und ihre Bedeutung im Kontext der Befreiungstheologie
- Die Seligpreisungen als zentrale Elemente der Bergpredigt und ihre Relevanz für die Armen in Lateinamerika
- Der Bezug zwischen der Bergpredigt und der Befreiungstheologie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Gerechtigkeit aus christlich-religiöser Sicht und stellt die biblische Sicht auf Gerechtigkeit dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die Situation in Lateinamerika und analysiert die Problematik der Ungleichheit und Armut. Es erklärt die Forderungen nach Gerechtigkeit, Freiheit und Menschenrechten in der Region und die Bedeutung der strukturellen Gerechtigkeit. Im dritten Kapitel wird die Bergpredigt als Symbol für die Verkündigung Jesu und ihre zentrale Rolle im Matthäusevangelium analysiert. Die Seligpreisungen als Teil der Bergpredigt werden in ihrer Bedeutung und Wirkung beleuchtet, sowie die darin enthaltenen Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit. Das letzte Kapitel befasst sich mit dem Bezug zwischen der Bergpredigt und der befreiungstheologischen Gerechtigkeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Gerechtigkeit, Befreiungstheologie, Bergpredigt, Seligpreisungen, Lateinamerika, Armut, Ungleichheit, Menschenrechte, strukturelle Gerechtigkeit, christliche Moral und soziale Verantwortung.
- Quote paper
- Kathrin Lückmann (Author), 2004, Gerechtigkeit als Leitbegriff der Bergpredigt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33629