Gottfried von Straßburg und Ovid, darüber haben sich schon viele Interpreten Gedanken gemacht. Umso mehr Literatur gibt es zu diesem Thema, und umso mehr Textstellen, die sich nach der Meinung dieses oder jenes Interpreten an ovidianisches Gedankengut anlehnen und einmal mehr, einmal weniger einleuchtend sind. Aus diesem Grunde erhebe ic h in dieser Arbeit nicht den Anspruch auf vollständige Wiedergabe sämtlicher ovidianischer Passagen. Vielmehr möchte ich mich auf Gottfrieds Liebesauffassung in der Auseinandersetzung mit Ovid konzentrieren. Ich möchte herausfinden, warum Gottfried Ovid kritisiert und wie er seine Kritik aufbaut. Außerdem möchte ich herausarbeiten, wie sein Verhältnis zu Ovid generell beschaffen ist. In meiner Arbeit folge ich den Regeln der neuen Rechtschreibung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gottfrieds Liebesauffassung: Liebe mit Leid
- Die Ankündigung der Liebesgeschichte im Prolog
- Tristans Namensgebung
- Exkurs: Gottfrieds Kenntnis der Werke Ovids
- Das Leid in der Liebe
- Tristans Auftritt vor Markes Hof
- Die Gandin-Episode
- Das Hündchen Petitcriu
- Die Minnegrotte
- Exkurs: Der andere Ovid
- Der Fragmentschluss
- Isolde Weißhand
- Heilung von der Liebe?
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Gottfrieds Liebesauffassung im Kontext seiner Auseinandersetzung mit Ovid. Sie untersucht die kritische Haltung Gottfrieds gegenüber Ovid und analysiert die Konstruktion dieser Kritik. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit das Verhältnis zwischen Gottfried und Ovid im Allgemeinen.
- Gottfrieds Vorstellung von wahrer Liebe, die durch Leid gekennzeichnet ist
- Die Bedeutung des Leids als integralen Bestandteil von Tristans und Isoldes Liebe
- Gottfrieds Kritik an Ovids Liebeskonzept
- Die Beziehung zwischen Gottfrieds „Tristan“ und Ovids Werk
- Die Rolle der Trauer und des Leids in Tristans Leben, beginnend mit seiner Namensgebung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die Forschungslandschaft und erläutert die Ziele der Arbeit. Das Kapitel „Gottfrieds Liebesauffassung: Liebe mit Leid“ präsentiert Gottfrieds Verständnis von wahrer Liebe, das durch Leid geprägt ist. Der Prolog des Romans wird analysiert, wobei die Bedeutung des Leids im Kontext von Tristans und Isoldes Liebe hervorgehoben wird. Im Exkurs zu Gottfrieds Kenntnis von Ovids Werk wird auf die Rezeption Ovids im Mittelalter und insbesondere bei Gottfried eingegangen. Das Kapitel „Das Leid in der Liebe“ untersucht das Leid in verschiedenen Szenen des Romans, darunter Tristans Ankunft am Hof von König Marke, die Gandin-Episode, das Hündchen Petitcriu und die Minnegrotte. Im Exkurs „Der andere Ovid“ wird die Kritik an Ovids Liebeskonzept näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gottfrieds Liebesauffassung, Leid in der Liebe, Ovid, Tristan und Isolde, Kritik an Ovids Werk, mittelalterliche Literatur, Tristan-Stoff, Liebesgeschichte, mittelalterliche Kultur.
- Quote paper
- Ann-Kathrin Deininger (Author), 2005, Das Leid in der Liebe. Gottfrieds Liebesauffassung und seine Kritik an Ovid, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33630