Die Problematik „Gewalt an Schulen“ wird in den Medien aufgegriffen und übertrieben verzerrt. Doch bei aller Kritik an dieser oft überzogenen Berichterstattung muss es eine gesellschaftliche Wahrheit zu dieser Thematik geben. Wenn man die Historie dieser Angelegenheit betrachtet, zeigt sich, dass es noch nie eine gewaltfreie Schule gab und es diese vermutlich nie geben wird. Daher soll mit dieser Arbeit die verschiedenen Formen von Gewalt an Schulen aufgezeigt und verdeutlicht werden, wie diese im schulischen Kontext auftreten. Denn letztlich ist die Gewalt an Schulen ein Einflussfaktor, welcher alle Ebenen der Beteiligten, d.h. Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulleiter in tragenderweise berührt. Schüler betrifft es in zwei Richtungen. Zum einen, als Opfer von Gewalt, innerhalb derer sich die negative Lernumgebung, welche durch eben diese Gewalt entstanden ist, in verminderter Leistungsfähigkeit niederschlägt.
Vor allem hinsichtlich der weitreichenden und nachhaltigen Konsequenzen aus den verminderten schulischen Leistungen, ist dieser Zustand für Schüler untragbar. Zum anderen können Schüler auch aktiv Gewalt ausüben. Die Folgen davon sind stets Disziplinierungsmaßnahmen durch die Eltern oder die Schule, die im Umkehrschluss oft zu gesteigerter Frustration der Schüler* und damit zur Eskalation von Gewalt führen können. Die Eltern der Schüler müssen wiederum mit den daraus resultierenden Folgen umgehen und ihre Kinder als „Opfer“ von Gewalt, aber auch als „Täter“ betreuen. Schwerpunkt jeder elterlichen Erziehung sollte dabei eine nicht aggressionsfördernde Methode und Maßnahme sein. Lehrkräfte, als dritte Partei im Umfeld von „Gewalt an Schulen“ sind dazu angehalten schulische Gewalt zu verhindern und zu unterbinden, sie können diese aber leider durch ihre Handlungsweisen sogar begünstigen. Unzufriedene und frustrierte Lehrkräfte sind häufig mit ihrer Arbeit überfordert und lassen ihren Unmut in Form von aggressivem Verhalten an ihren Schülern aus. Dies kann im Umkehrschluss wiederum zu aggressivem Schülerverhalten führen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Erscheinungsformen von Gewalt im schulischen Kontext
- Definition von Gewalt
- Individuelle Gewalt
- Physische Gewalt
- Psychische Gewalt
- Mobbing
- Institutionelle Gewalt
- Strukturelle Gewalt
- Unterschiede nach Geschlecht, Alter und Schulform
- Geschlecht
- Alter
- Schulform
- Theorien zur Entstehung schulischer Gewalt
- Psychologische Theorien
- Trieb- und Instinkttheorie
- Frustrations-Aggressionstheorie
- Lerntheorie
- Soziologische Theorien
- Anomietheorie
- Etikettierungstheorie
- Soziale Kontrolltheorie
- Psychologische Theorien
- Ursachen von Gewalt an Schulen
- Familie
- Peer-Groups
- Institution „Schule“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Gewalt an Schulen. Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Erscheinungsformen von Gewalt an Schulen aufzuzeigen, deren Ursachen zu untersuchen und diese unter Berücksichtigung psychologischer und soziologischer Theorien zu erklären. Dabei werden auch Unterschiede in Bezug auf Alter, Geschlecht und Schulform untersucht.
- Erscheinungsformen von Gewalt an Schulen: Physische, psychische, institutionelle und strukturelle Gewalt
- Unterschiede in Bezug auf Geschlecht, Alter und Schulform
- Theorien zur Entstehung schulischer Gewalt: Psychologische und soziologische Ansätze
- Ursachen von Gewalt an Schulen: Familiäre Faktoren, Peer-Groups und die Institution Schule
Zusammenfassung der Kapitel
Im zweiten Kapitel werden zunächst verschiedene Definitionen von Gewalt erörtert. Anschließend werden die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Gewalt im schulischen Kontext, wie z.B. physische Gewalt, psychische Gewalt und Mobbing, sowie institutionelle und strukturelle Gewalt, näher beleuchtet. Kapitel drei untersucht, wie die verschiedenen Formen von Gewalt in Bezug auf Geschlecht, Alter und Schulform variieren. Im vierten Kapitel werden psychologische und soziologische Theorien zur Erklärung von Gewalt an Schulen vorgestellt, wie z.B. die Trieb- und Instinkttheorie, die Frustrations-Aggressionstheorie und die Lerntheorie aus psychologischer Perspektive und die Anomietheorie, die Etikettierungstheorie und die soziale Kontrolltheorie aus soziologischer Perspektive. Kapitel fünf schließlich widmet sich den Ursachen von Gewalt an Schulen, wobei die Bereiche Familie, Peer-Groups und die Institution Schule im Detail betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen und Konzepte im Kontext von Gewalt an Schulen. Dazu gehören verschiedene Formen von Gewalt, wie z.B. physische, psychische, institutionelle und strukturelle Gewalt, sowie Einflussfaktoren wie Geschlecht, Alter und Schulform. Weiterhin werden psychologische und soziologische Theorien zur Erklärung von Gewalt an Schulen beleuchtet, sowie relevante Bereiche wie Familie, Peer-Groups und die Institution Schule in Bezug auf ihre Rolle bei der Entstehung von Gewalt untersucht.
- Arbeit zitieren
- Julian Funk (Autor:in), 2013, Erscheinungsformen von schulischer Gewalt. Zu den Begriffen der individuellen, institutionellen und strukturellen Gewalt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336365