Lange galten sie als die Stars der Anlage: Die aktiv gemanagten Fonds. Mit ihnen ist es jedem Sparer möglich, die unterschiedlichsten Investmentansätze mit nur wenigen Produkten in das eigene Wertpapierportfolio zu implementieren. Dabei gibt es keine Mindestsummen für die Anlage, einzelne Anteile können bereits mit wenig Kapital oder sogar in monatlichen Sparplänen erworben werden.
Anschließend arbeitet das Geld wie von selbst für den Anleger, da das Fondsmanagement von einem professionellen Fondsmanager übernommen wird.
Doch seit 1989 gibt es die neuen Stars an den Kapitalmärkten. Die Exchange Traded Funds (ETFs). Sie ermöglichen es den Anlegern ganze Indizes in einem Produkt abzubilden. Dieses Management unterliegt nicht mehr den Analysen und Bewertungen einzelner Fondsmanager, sondern es bedient sich der Replikation eines Marktes. Es bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich: Wo keine teure Managementleistung, da auch keine teuren Verwaltungskosten. Seitdem die ETFs ab dem Jahr 2000 auch in Europa eingeführt wurden, häufen sich Analysen, Meinungen und Ratschläge darüber, welches der beiden Produkte nun die bessere Anlageform sei. Auch im Berufsalltag eines Bankberaters nimmt
die Anzahl der Diskussionen zu, welche der beiden Anlageformen die bessere Variante sei. Dabei geht es in erster Linie immer wieder um höhere Kosten bei den aktiven Fonds und der Unterstellung, dass aktive Fonds nicht in der Lage sind die Benchmark zu übertreffen. Auch wird von den Anlegern zunehmend bemängelt, dass die Positionen und Transaktionen in einem aktiven Fonds nicht transparent und nachvollziehbar sind, wohingegen bei einem ETF sowohl Titel als auch Gewichtung vollständig bekannt sind.
Neben dem reinen Empfinden, dass die aktiven Fonds ihre beste Zeit hinter sich haben und der Markt eine neuere und vermeintlich bessere Anlageklasse gefunden hat, bestätigen Analysen großer Fondsstatistikunternehmen, dass die Nachnachfrage nach aktiven Investmentfonds stetig absackt.
Doch warum ist dies so?
- Sind die aktiven Fonds wirklich so schlecht wie ihr neuer Ruf, oder liegt die Meinungsabwertung der Anleger eher darin begründet, dass es etwas neues, vermeintlich Erfolgreicheres gibt?
- Welche Mechanismen stehen hinter einem guten und erfolgreichen Fondsmanagement?
- Welche Faktoren werden vergessen, wenn die ETFs immer nur gelobt werden? Ist die Performance der aktiven Fonds denn wirklich so schlecht?
- Und zu guter Letzt: Welche Rolle spielt der Anleger selbst bei dem Erfolg
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Vorgehensweise
- 2. Theoretische Grundlagen zum Fondsmanagement
- 2.1 Markteffizienzhypothese
- 2.2 Behavioral Finance
- 2.3 Portfoliotheorie
- 2.4 Capital Asset Pricing Modell (CAPM)
- 3. Vergleich der unterschiedlichen Fondsmanagementstile
- 3.1 Kollektive Kapitalanlage
- 3.2 Aktives Fondsmanagement
- 3.2.1 Grundlagen des aktiven Fondsmanagements
- 3.2.1.1 Rechtliche Grundlagen
- 3.2.1.2 Funktionsweise der aktiven Kapitalanlage
- 3.2.1.3 Unterscheidung der Anlegerklassen nach KAGB
- 3.2.1.4 Unterscheidung der Investmentvermögen nach dem KAGB
- 3.2.1.5 Die wichtigsten Fondskategorien im Überblick
- 3.2.1.6 Der Grundsatz der Kostentransparenz
- 3.2.2 Zielsetzungen des Fondsmanagements
- 3.2.3 Umsetzungsvarianten der Zielsetzungen
- 3.2.3.1 Fundamentalanalyse
- 3.2.3.2 Technische Analyse
- 3.3 Passives Fondsmanagement und ETFs
- 3.3.1 Historisches
- 3.3.2 Rechtliche Grundlagen
- 3.3.3 Funktionsweise von ETFs
- 3.3.3.1 Volle Replikation
- 3.3.3.2 Sampling Methode
- 3.3.3.3 Synthetische Replikation
- 4. Aktueller Stand - Aktive Fonds im Vergleich zu ETFs
- 4.1 Kostenunterschiede
- 4.2 Verschiebungen von Aktiv zu Passiv
- 4.3 Verteilung des verwalteten Vermögens auf aktive Fonds und ETFs
- 4.4 Historische Entwicklung aktive Aktienfonds gegen Aktien-ETFs
- 4.5 Wo sich aktives Fondsmanagement lohnt
- 4.6 Untersuchung der Performanceunterschiede und ihre Nachhaltigkeit
- 5. Empirische Untersuchungen
- 5.1 Zielsetzung und Abgrenzungen der Untersuchungen
- 5.2 Deutschland
- 5.2.1 Datenerhebung und Abgrenzung
- 5.2.2 Auswertung der Daten im Vergleich zur gesetzten Benchmark
- 5.2.3 Kostenbetrachtung
- 5.2.4 Investmentverlauf
- 5.3 Indien
- 5.3.1 Datenerhebung und Abgrenzung
- 5.3.2 Auswertung der Daten im Vergleich zur gesetzten Benchmark
- 5.3.3 Kostenbetrachtung
- 5.3.4 Investmentverlauf
- 5.4 Auswertung eines Interviews mit einem Fondsmanager
- 6. Auswertung und Erkenntnisse
- 6.1 Vorteile des aktiven Fondsmanagements
- 6.2 Nachteile des aktiven Fondsmanagements
- 6.3 Vorteile der ETFs
- 6.4 Nachteile der ETFs
- 6.5 Faktor Mensch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis befasst sich mit dem Vergleich von aktiv gemanagten Fonds und Exchange Traded Funds (ETFs). Ziel ist es, die unterschiedlichen Funktionsweisen, Vor- und Nachteile sowie die Performance beider Anlageformen zu beleuchten und ihre Eignung für verschiedene Anlegertypen zu beurteilen. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen des Fondsmanagements, die Markteffizienzhypothese, Behavioral Finance und die Portfoliotheorie. Darüber hinaus werden die verschiedenen Managementstile, insbesondere aktives und passives Fondsmanagement, im Detail betrachtet.
- Vergleich von aktiv gemanagten Fonds und ETFs
- Analyse der theoretischen Grundlagen des Fondsmanagements
- Bewertung der Vor- und Nachteile beider Anlageformen
- Untersuchung der Performanceunterschiede und ihrer Nachhaltigkeit
- Eignung für verschiedene Anlegertypen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung und die Vorgehensweise. Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen des Fondsmanagements, einschließlich der Markteffizienzhypothese, Behavioral Finance und der Portfoliotheorie. Kapitel 3 vergleicht die unterschiedlichen Fondsmanagementstile, insbesondere aktives und passives Fondsmanagement, und beleuchtet deren Funktionsweise, rechtliche Grundlagen und Zielsetzungen. Kapitel 4 analysiert den aktuellen Stand der Entwicklung von aktiv gemanagten Fonds und ETFs, einschließlich der Kostenunterschiede, der Verschiebungen von Aktiv zu Passiv und der historischen Performanceentwicklung.
Kapitel 5 präsentiert empirische Untersuchungen in Deutschland und Indien, die die Performance von aktiv gemanagten Fonds und ETFs im Vergleich zur gesetzten Benchmark untersuchen. Kapitel 6 fasst die Erkenntnisse der Arbeit zusammen, analysiert die Vor- und Nachteile beider Anlageformen und beleuchtet den Einfluss des Faktors Mensch auf die Performance. Die Arbeit endet mit einem Fazit.
Schlüsselwörter
Aktives Fondsmanagement, Exchange Traded Funds (ETFs), Markteffizienzhypothese, Behavioral Finance, Portfoliotheorie, Performanceunterschiede, Kosten, Anlegertypen, Deutschland, Indien, Faktor Mensch.
- Arbeit zitieren
- Maria Heinsohn (Autor:in), 2016, Aktiv gemanagte Fonds im Vergleich zu Exchange Traded Funds (ETFs), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336595