Das „Fließende Licht der Gottheit“ ist eines der bekanntesten Werke der deutschen Mystik des Mittelalters. Von Mechthild von Magdeburg verfasst verursachte es schon zu seiner Entstehungszeit, um 1250 nach Christus, heftige Diskussionen unter den Lesern. Auch oder besonders in der heutigen Zeit ist es immer noch schwierig die Sprache Mechthilds und somit ihre Offenbarungen Gottes und Aussagen zu deuten. In dieser Arbeit sollen die verschiedenen Gestalten Gottes im „Fließenden Licht der Gottheit“ und deren Bedeutung und Bezug zueinander gezeigt werden.
Das „Fließende Licht der Gottheit“ wurde von Mechthild in Mittelniederdeutsch verfasst, allerdings ist heute nur eine lateinische Übersetzung und eine oberdeutsche Übertragung bekannt. Die Handschrift aus dem Oberdeutschen lagert heute in der Stiftsbibliothek Einsiedeln und wurde zwischen 1343 und 1345 angefertigt. Alle biographischen Anhaltspunkte über Mechthild von Magdeburg kann man allein ihrem Werk und dessen Überlieferungsgeschichte entnehmen. Mechthild von Magdeburg wurde um 1207 in der Nähe von Zerbst bei Magdeburg geboren. Sie wuchs in höfischer Umgebung auf und hatte neben Vater und Mutter einen Bruder. Mit ungefähr 12 Jahren hatte Mechthild ihre erste Vision Gottes und entschied sich dann mit circa 20 Jahren aus ihrer Heimat wegzuziehen und in Armut eine vita religiosa zu leben. Sie schloss sich der Beginenkultur an, die ein Leben in Armut und Keuschheit, ohne ein klösterliches Gelübde vorschrieb.
Inhaltsverzeichnis
- Das Bild Gottes in Mechthilds von Magdeburg „Fließenden Licht der Gottheit“
- Gott in Gestalt eines Fürsten
- Gottes Darstellung als Berg
- Gott als Kugel und Schöpfer
- Gott als unser Vater im Himmel
- Jesus Christus unser Bruder und Sohn Gottes
- Gott als Bräutigam und die mystische Hochzeit
- Gott in Gestalt eines Jünglings
- Gott dargestellt als Pilger
- Gott in Gestalt eines arbeitenden Mannes
- Gott der heiliger Geist
- Gott als Licht
- Die Trinität Gottes bei Mechthild
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den verschiedenen Gestalten Gottes, die in Mechthilds von Magdeburgs Werk „Das fließende Licht der Gottheit“ dargestellt werden. Ziel ist es, die Bedeutung dieser Gestalten und ihren Bezug zueinander aufzuzeigen.
- Die vielfältigen Erscheinungsformen Gottes in Mechthilds Werk
- Die Bedeutung der mystischen Hochzeit in Mechthilds Theologie
- Die Rolle der Seele und des Körpers in der Vereinigung mit Gott
- Der Einfluss von höfischen Verhaltensregeln und der Sprache des Minnesangs
- Die Kritik am Klerus und an der Kirche in Mechthilds Schriften
Zusammenfassung der Kapitel
I. Das Bild Gottes in Mechthilds von Magdeburg „Fließenden Licht der Gottheit“
Dieses Kapitel bietet eine Einführung in Mechthilds Werk und ihre Person. Es beleuchtet die Entstehung des „Fließenden Licht der Gottheit“ und die Herausforderungen der Deutung von Mechthilds Sprache und Aussagen. Außerdem werden die verschiedenen Arten von Texten im Werk vorgestellt, darunter Prosa, Gottesrede, Lehrdialoge und allegorische Erzählungen.
II. Gott in Gestalt eines Fürsten
Dieses Kapitel behandelt die Darstellung Gottes als Fürst in Mechthilds Werk. Es analysiert einen Textausschnitt aus dem ersten Buch, Kapitel IV, der die Begegnung der Seele mit Gott als einem gütigen und liebenden Herrscher beschreibt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen der deutschen Mystik des Mittelalters, Mechthild von Magdeburg, „Das fließende Licht der Gottheit“, Gottesbilder, mystische Hochzeit, unio mystica, Seele, Körper, höfische Sprache, Minnesang, Klerus, Kritik.
- Arbeit zitieren
- Franziska Weithmann (Autor:in), 2013, Die verschiedenen Gestalten Gottes in Mechthilds von Magdeburg „Das fließende Licht der Gottheit“ und ihre Deutungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336738