„Die Hoffnung stirbt zuletzt“ lautet der Titel eines Spielfilms, dessen Macher sich des Themas Mobbing angenommen haben und der unter anderem den Anreiz zu der Anfertigung dieser Diplomarbeit mit dem Titel „„Wenn der Job zur Hölle wird“ - Sozialarbeiterische Maßnahmen der Prävention und Intervention bei Mobbing am Arbeitsplatz“ gegeben hat. In den Medien und auch in den alltäglichen Gesprächen zwischen Verwandten, Freunden und Bekannten wird in den letzten Jahren mehr und mehr von Mobbing-Handlungen am Arbeitsplatz berichtet. Ob es sich bei diesen scheinbaren Mobbing-Attacken tatsächlich auch um solche handelt, wird nach der intensiven, schriftlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema sicherlich besser zu beurteilen sein. Zu wissen, woher der Begriff „Mobbing“ kommt, wie er definiert, wie der systematische Verlauf und was kein Mobbing ist, ist hierfür sicher grundlegend wichtig. Daher beantwortet auch genau diese Fragen das zweite Kapitel dieser Arbeit. „Vier Wände. Keine Fenster. Fünf leergeräumte Schreibtische - keine Akten, keine Bildschirme, keine Schreibutensilien, keine Bücher, kein gar nichts. An den Schreibtischen sitzen fünf Männer. Sie blicken starr geradeaus. Sie reden nicht, weil Redeverbot herrscht. Sie laufen nicht herum, weil das nicht erlaubt ist. Sie telefonieren nicht, weil es keine Telefone gibt. Sie sitzen einfach da. Sie waren einmal unentbehrlich für ihre Firma. Heute sind sie überflüssig. Warum kündigt man ihnen nicht? Weil es in Japan undenkbar ist, einem Firmenangehörigen zu kündigen. Deshalb sitzen sie nun hier. Kaltgestellt abseits der Gemeinschaft. Die Geschäftsführung wartet geduldig auf ihre Kündigung. Einige reichen sie nach ein paar Tagen ein. Andere halten schweigend und zur Untätigkeit verdammt Monate durch. Viel länger schafft es kaum jemand - trotz asiatischer Duldsamkeit und weiterlaufender Bezüge.“ Dies ist die Einleitung einer Broschüre, die die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin im Jahr 2003 herausgegeben hat. Ihr Titel lautet „Wenn aus Kollegen Feinde werden - Der Ratgeber zum Umgang mit Mobbing.“ Die Tatsache, dass es sich hierbei um eine Broschüre, die 48 Seiten umfasst handelt und nicht um ein Merkblatt oder einen Flyer, zeigt deutlich, dass Mobbing ein großes Problem in unserer Gesellschaft darstellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mobbing
- Entstehung des Begriffs
- Definition des Begriffs „Mobbing“
- Der „Mobbing-Verlauf“
- Fallbeispiel der Schweißerin Lena aus Schweden
- Das Phasenmodell
- Differenzierung der Begriffe „Mobbing“ und „Konflikt“
- Allgemeine statistische Ergebnisse der Forschung
- Die deutsche Mobbing-Studie
- Das Ausmaß von Mobbing
- Die Betroffenheit nach Geschlechtern
- Die Betroffenheit nach Alter
- Die Betroffenheit nach Berufsgruppen
- Die Mobbing-Handlungen
- Die Häufigkeit und die Dauer
- Die Mobber
- Die Folgen von Mobbing
- Die Folgen für das Mobbing-Opfer
- Überblick über statistische Ergebnisse
- Physische und psychische Folgen
- Folgen auf der sozialen Ebene
- Das posttraumatische Stresssyndrom
- Die Folgen für den Mobber
- Die Folgen für den Betrieb
- Die Folgen für die Gesellschaft
- Überblick über mögliche rechtliche Folgen
- Die Folgen für das Mobbing-Opfer
- Ursachen für Mobbing
- Ursachen für die Opfer-Rolle
- Ursachen für die Täter-Rolle
- Ursachen im Betrieb
- Ursachen in der Gesellschaft
- Intervention
- Eigenständige Bewältigungsmöglichkeiten seitens des Opfers
- Die „innere Kündigung“
- Die Eigenkündigung
- Gesundheitserhaltende Maßnahmen
- Stärkung des Selbstbewusstseins
- Schaffung neuer beruflicher Perspektiven
- Die persönliche Gegenwehr des Opfers
- Bewältigung seitens des Opfers mit Unterstützung
- Die Selbsthilfegruppe
- Die Mobbing-Beratung
- Rechtliche Schritte
- Hilfe durch Therapie
- Die Mediation und das Schlichtungsverfahren
- Outplacement
- Intervention auf betrieblicher Ebene
- Eigenständige Bewältigungsmöglichkeiten seitens des Opfers
- Prävention
- Information und Aufklärung
- Formelle Verfahrenswege/ Betriebsvereinbarungen
- Schulung der Konfliktfähigkeit
- Supervision und Moderation
- Gestaltung der Arbeitsbedingungen
- Coaching/ Führungskräftetraining
- Führungsstil
- Feedback der Mitarbeiter
- Wirkungsmöglichkeiten der Sozialarbeit gegen Mobbing
- Die betriebliche Sozialarbeit
- Die Soziale Arbeit im Allgemeinen
- Möglichkeiten eines Sozialpädagogen/-arbeiters
- Anforderungen an einen Sozialpädagogen/ -arbeiter
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Mobbing am Arbeitsplatz und untersucht die sozialarbeiterischen Maßnahmen der Prävention und Intervention. Sie analysiert die Entstehung des Begriffs, seine Definition, den systematischen Verlauf von Mobbing sowie die Unterscheidung zwischen Mobbing und Konflikten. Darüber hinaus werden die Folgen von Mobbing für Opfer, Täter, Unternehmen und die Gesellschaft beleuchtet.
- Definition und Entstehung von Mobbing
- Statistische Ergebnisse der Forschung
- Folgen von Mobbing für Opfer, Täter und Unternehmen
- Ursachen für Mobbing
- Intervention und Prävention
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt die Relevanz des Themas Mobbing am Arbeitsplatz dar und leitet in die Thematik ein.
- Mobbing: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Begriffs "Mobbing", definiert ihn präzise und beschreibt den typischen Verlauf von Mobbing-Handlungen. Es bietet zudem ein Fallbeispiel und erläutert das Phasenmodell. Abschließend wird die Unterscheidung zwischen Mobbing und Konflikten aufgezeigt.
- Allgemeine statistische Ergebnisse der Forschung: Dieses Kapitel analysiert deutsche Mobbing-Studien und präsentiert statistische Daten zum Ausmaß von Mobbing. Es beschreibt die Betroffenheit nach Geschlechtern, Altersgruppen und Berufsgruppen. Außerdem werden Mobbing-Handlungen sowie deren Häufigkeit und Dauer beleuchtet. Das Kapitel schließt mit einer Betrachtung der Mobber ab.
- Die Folgen von Mobbing: Dieses Kapitel fokussiert sich auf die Auswirkungen von Mobbing auf verschiedene Ebenen. Es beleuchtet die Folgen für die Mobbing-Opfer, einschließlich physischer und psychischer Belastungen, sozialer Folgen und des posttraumatischen Stresssyndroms. Darüber hinaus werden die Folgen für den Mobber, das Unternehmen und die Gesellschaft thematisiert.
- Ursachen für Mobbing: Dieses Kapitel untersucht die Ursachen für Mobbing und beleuchtet Faktoren, die Opfer- und Täterrollen begünstigen. Es analysiert Ursachen im Unternehmen und in der Gesellschaft.
- Intervention: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Interventionsmöglichkeiten, sowohl für das Mobbing-Opfer als auch für das Unternehmen. Es beschreibt Eigenständige Bewältigungsmöglichkeiten, die persönliche Gegenwehr des Opfers und die Bewältigung mit Unterstützung. Zudem werden Interventionen auf betrieblicher Ebene erläutert.
- Prävention: Dieses Kapitel befasst sich mit Maßnahmen zur Prävention von Mobbing am Arbeitsplatz. Es beleuchtet Themen wie Information und Aufklärung, formelle Verfahrenswege, Schulung der Konfliktfähigkeit, Supervision und Moderation, Gestaltung der Arbeitsbedingungen, Coaching/Führungskräftetraining, Führungsstil und Feedback der Mitarbeiter.
- Wirkungsmöglichkeiten der Sozialarbeit gegen Mobbing: Dieses Kapitel untersucht die Möglichkeiten der Sozialarbeit in der Prävention und Intervention von Mobbing. Es beleuchtet die betriebliche Sozialarbeit, die Soziale Arbeit im Allgemeinen und die spezifischen Möglichkeiten von Sozialpädagogen/-arbeitern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Mobbing am Arbeitsplatz, Prävention, Intervention, sozialarbeiterische Maßnahmen, Folgen von Mobbing, Ursachen von Mobbing, betriebliche Sozialarbeit und die Rolle von Sozialpädagogen/-arbeitern.
- Quote paper
- Jessica Noll (Author), 2004, Sozialarbeiterische Maßnahmen der Prävention und Intervention bei Mobbing am Arbeitsplatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33677