Es existiert eine Diskrepanz zwischen dem vom IASB anvisierten Ziel und der Praxis der IFRS-Rechnungslegung. Ziel des IASB ist es, ein einheitliches Regelwerk zur internationalen Rechnungslegung zu entwickeln, das Investoren bei ökonomischen Entscheidungen durch verständliche, transparente und vergleichbare Informationen unterstützt.
Obwohl das IASB ein einheitliches Regelwerk bereitstellt, ergeben sich in der Rechnungslegungspraxis unterschiedliche Anwendungen identischer Regelungen, die die Vergleichbarkeit von Informationen erschweren. Diese differierende Anwendung der IFRS-Regelungen wird durch zwei Aspekte hervorgerufen: Zum einen dadurch, dass die Rechnungslegung sowohl durch institutionelle Einflüsse als auch durch die jeweilige Kultur geprägt wird. Zum anderen bieten die IFRS eine Vielzahl von Wahlrechten und Ermessensspielräumen, die eine unterschiedliche Anwendung ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel dieser Arbeit, die unterschiedliche Anwendung einheitlicher IFRS-Rechnungslegungsstandards aufzuzeigen und ob diese auf kulturelle Unterschiede zurückführbar sind.
Die Arbeit ist in vier Kapitel untergliedert. In Kapitel 2 werden die Grundlagen zur Kultur und deren Einfluss auf die Rechnungslegung erläutert. Anschließend werden Freiräume innerhalb der IFRS vorgestellt, die eine unterschiedliche Anwendung der IFRS ermöglichen. In Kapitel 3 wird anhand ausgewählter Beispiele analysiert, inwiefern die Praxis der IFRS-Rechnungslegung durch die jeweilige Landeskultur geprägt wird. Kapitel 3 endet mit einem kritischen Gesamtüberblick. Abschließend fasst Kapitel 4 die wesentlichen Erkenntnisse zusammen und gibt einen kurzen Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen
- 2.1 Theorie zur Kultur und deren Einfluss auf die Rechnungslegung
- 2.2 Möglichkeiten des Kultureinflusses auf die IFRS-Rechnungslegung
- 3 Einfluss kultureller Unterschiede auf die Anwendung der IFRS-Rechnungslegung anhand ausgewählter Beispiele
- 3.1 Explizites Wahlrecht
- 3.2 Implizites Wahlrecht
- 3.3 Schätzungen
- 3.4 Kritische Würdigung
- 4 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss nationaler Besonderheiten auf die Praxis der IFRS-Rechnungslegung. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen des Kultureinflusses auf die Rechnungslegung aufzuzeigen und konkrete Beispiele für die Anwendung der IFRS unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede zu analysieren.
- Theorie des Kultureinflusses auf die Rechnungslegung
- Möglichkeiten des Kultureinflusses auf die IFRS-Rechnungslegung
- Beispiele für die Anwendung der IFRS unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede
- Kritische Würdigung des Einflusses nationaler Besonderheiten auf die Praxis der IFRS-Rechnungslegung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Thema und stellt die Relevanz der Untersuchung dar. Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen des Kultureinflusses auf die Rechnungslegung und beleuchtet die Möglichkeiten, wie kulturelle Unterschiede die IFRS-Rechnungslegung beeinflussen können. Im dritten Kapitel werden anhand ausgewählter Beispiele die Auswirkungen kultureller Unterschiede auf die Anwendung der IFRS-Rechnungslegung in der Praxis untersucht. Dabei werden sowohl explizite als auch implizite Wahlrechte sowie Schätzungen betrachtet. Das Kapitel schließt mit einer kritischen Würdigung der Ergebnisse.
Schlüsselwörter
IFRS-Rechnungslegung, Kultur, nationale Besonderheiten, Kultureinfluss, Wahlrechte, Schätzungen, Praxis der IFRS-Rechnungslegung.
- Quote paper
- Larissa Weißenfels (Author), 2016, Einfluss nationaler Besonderheiten auf die Praxis der IFRS-Rechnungslegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336778