Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wird die Krankheit Borderline mit dem verhaltenstherapeutischen Ansatz der Dialektisch-Behavioralen Therapie in ihren Grundzügen erklärt und beschrieben. Desweiteren werden Unterstützungsmöglichkeiten durch die Soziale Arbeit aufgezeigt.
Die Diagnose der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist vielen Menschen, einschließlich Psychotherapeuten und Sozialarbeitern ein Gräuel. „Borderliner“, oder wie Betroffene sich auch nennen „Grenzgänger“, gelten als impulsiv, unberechenbar, manipulierend und kaum behandelbar.
Laien nehmen die den Persönlichkeitsstörungen zugeordneten Krankheit oft nicht ernst, sehen sie als Modekrankheit oder Ausrede für atypische Verhaltensweisen an.
Dabei stehen Erkrankte unter einem unglaublichen Leidensdruck. Viele haben unzählige Therapien begonnen und auch genauso viele wieder abgebrochen. Ein relativ neues Therapiekonzept soll Abhilfe schaffen und hat in empirisch belegten Studien bemerkenswerte Ergebnisse erbracht. Die Dialektisch-Behaviorale Therapie, kurz DBT. Die Begründerin Marsha M. Linehan sieht die Ursache in einer emotionalen Dysregulation begleitet von stark parasuizidalem Verhalten. Zwischenmenschliche Beziehungen scheinen oft unmöglich. Ein Fertigkeitstraining soll die negativen Verhaltensweisen in positive umwandeln und den Betroffenen damit zu einem gesundem, positiven und selbstgesteuertem Lebensstil verhelfen. Dazu kann schon das Verreiben von Eiswürfeln auf der Haut oder der Biss auf eine Chilischote beitragen; jeder Patient hat seinen ganz eigenen „Notfallkoffer“.
Eine stabile psychosoziale Betreuung ist für die Therapie von großer Bedeutung und ist damit ein großer Bestandteil der klinischen Sozialarbeit. Sozialarbeiter unterstützen in Deutschland die DBT auf vielseitige Weise, sie sind sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Therapie tätig; hinzu bilden sie in sozialpsychiatrischen Wohnangeboten und Beratungsstellen einen großen professionellen Anteil der Hilfe. Durch die raschen und langfristig wirkenden Erfolge der DBT ist es daher wichtig in Einrichtungen und Institutionen Kenntnisse über das Therapiekonzept und über die allgemeine Gefühlswelt der Klienten zu erlangen. Hand in Hand mit einem multiprofessionellen Team zu intervenieren, ist bei einer hohen Abbruchrate der Therapie von großer Bedeutung; eine stabile zwischenmenschliche Beziehung zwischen Klient, Therapeut und Sozialarbeiter ein „Muss“.
Inhaltsverzeichnis
- Die Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Formen und Verortung im ICD-10 und DSM-5
- Neurobiologische Überlegungen
- Die Borderline-Persönlichkeitsorganisation nach Kernberg
- Exkurs Freudsches Grundverständnis
- Konzept
- Die Dialektisch-Behaviorale Therapie für die Borderline-Persönlichkeitsstörung
- BPS-Kriterien
- Parasuizidales Verhalten
- Die Weltsicht der DBT: Das Modell der Dialektik
- Die biosoziale Theorie
- Behandlungselemente
- Verhaltensziele
- Soziale Arbeit im psychosozialen Kontext
- Begriff Sozialpsychiatrie
- Aufgaben und Methoden Sozialer Arbeit im klinischen Kontext
- Soziale Arbeit mit Borderline-Erkrankten
- Unterstützungsmöglichkeiten
- Position und Arbeitsweise innerhalb der Dialektisch-Behavioralen Therapie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit zielt darauf ab, die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) als Behandlungsansatz im sozialpsychiatrischen Kontext zu erläutern. Der Fokus liegt auf der Darstellung der DBT und den Möglichkeiten der Sozialen Arbeit bei der Unterstützung Borderline-erkrankter Personen. Die Arbeit soll Erkrankten, Angehörigen und Fachkräften ein besseres Verständnis für die Krankheit, die Therapie und die Rolle der Sozialen Arbeit vermitteln.
- Die Borderline-Persönlichkeitsstörung: Symptome, Diagnostik und verschiedene theoretische Erklärungsansätze.
- Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT): Grundprinzipien, Behandlungselemente und Wirkungsweise.
- Die Rolle der Sozialen Arbeit im sozialpsychiatrischen Kontext: Aufgaben und Methoden der Sozialen Arbeit bei der Unterstützung von Menschen mit BPS.
- Die Integration der DBT in die soziale Arbeit: Kompatibilität von DBT-Ansätzen und sozialarbeiterischen Methoden.
- Verbesserung der Behandlungsergebnisse durch interprofessionelle Zusammenarbeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in die Borderline-Persönlichkeitsstörung, einschließlich ihrer Definition, Klassifizierung (ICD-10 und DSM-5), neurobiologischen Aspekten und der Persönlichkeitsorganisation nach Kernberg. Es beleuchtet verschiedene Facetten der Störung, von den manifesten Symptomen bis hin zu den zugrundeliegenden psychischen Mechanismen. Der Exkurs in Freudsches Grundverständnis liefert einen wichtigen historischen Kontext. Das Kapitel liefert eine solide Grundlage für das Verständnis der komplexen Herausforderungen, die mit der BPS verbunden sind, und bereitet den Leser auf die nachfolgenden Kapitel über die DBT und die soziale Arbeit vor.
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie für die Borderline-Persönlichkeitsstörung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) als effektives Behandlungsverfahren für BPS. Es beschreibt detailliert die Kernelemente der DBT, wie z.B. die Dialektik zwischen Akzeptanz und Veränderung, die biosoziale Theorie, die Behandlungselemente (z.B. Fertigkeitstraining) und die Verhaltensziele. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen Herangehensweise der DBT, die sowohl auf die Regulation von Emotionen und Impulsen als auch auf die Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen abzielt. Es werden Beispiele für die praktische Anwendung der DBT-Techniken genannt, um die Wirksamkeit der Therapie zu veranschaulichen.
Soziale Arbeit im psychosozialen Kontext: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Sozialen Arbeit im sozialpsychiatrischen Kontext und speziell im Umgang mit Borderline-Erkrankten. Es definiert den Begriff Sozialpsychiatrie und beschreibt die vielfältigen Aufgaben und Methoden Sozialer Arbeit im klinischen Setting. Der Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung von Borderline-Patienten, sowohl in Bezug auf konkrete Hilfestellungen als auch auf die Position und Arbeitsweise der Sozialen Arbeit im Rahmen der DBT. Das Kapitel betont die Bedeutung interprofessioneller Zusammenarbeit und den Beitrag der Sozialen Arbeit zur Stabilisierung und Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen.
Schlüsselwörter
Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), Sozialpsychiatrie, Soziale Arbeit, emotionale Dysregulation, Parasuizidalität, Fertigkeitstraining, interprofessionelle Zusammenarbeit, Akzeptanz und Veränderung, psychosoziale Betreuung.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Borderline-Persönlichkeitsstörung und Dialektisch-Behaviorale Therapie
Was ist der Inhalt dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und der Dialektisch-Behavioral Therapie (DBT) als Behandlungsansatz im sozialpsychiatrischen Kontext. Sie erläutert die BPS, die DBT und die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Unterstützung von Betroffenen. Die Arbeit richtet sich an Erkrankte, Angehörige und Fachkräfte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Symptome und Diagnostik der BPS, verschiedene theoretische Erklärungsansätze (inklusive eines Exkurses in Freudsches Grundverständnis und Kernbergs Persönlichkeitsorganisation), die Grundprinzipien und Behandlungselemente der DBT (inkl. biosozialer Theorie), Aufgaben und Methoden der Sozialen Arbeit im klinischen Kontext, die Integration der DBT in die soziale Arbeit, die Bedeutung interprofessioneller Zusammenarbeit und die Verbesserung der Behandlungsergebnisse.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in drei Hauptkapitel gegliedert: Das erste Kapitel behandelt die Borderline-Persönlichkeitsstörung umfassend, das zweite Kapitel konzentriert sich auf die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) und das dritte Kapitel untersucht die Rolle der Sozialen Arbeit im sozialpsychiatrischen Kontext und im Umgang mit Borderline-Erkrankten, mit besonderem Fokus auf die Zusammenarbeit mit der DBT.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für die Borderline-Persönlichkeitsstörung, die Dialektisch-Behaviorale Therapie und die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Unterstützung Borderline-erkrankter Personen zu vermitteln. Sie soll Erkrankten, Angehörigen und Fachkräften ein umfassendes Bild des Themas liefern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), Sozialpsychiatrie, Soziale Arbeit, emotionale Dysregulation, Parasuizidalität, Fertigkeitstraining, interprofessionelle Zusammenarbeit, Akzeptanz und Veränderung, psychosoziale Betreuung.
Wie wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung in der Arbeit beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die BPS umfassend, inklusive Definition, Klassifizierung (ICD-10 und DSM-5), neurobiologischen Aspekten und der Persönlichkeitsorganisation nach Kernberg. Verschiedene Facetten der Störung, von Symptomen bis zu zugrundeliegenden Mechanismen, werden beleuchtet. Ein Exkurs in Freudsches Grundverständnis liefert einen historischen Kontext.
Wie wird die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die DBT detailliert, inklusive Kernelemente wie Dialektik zwischen Akzeptanz und Veränderung, biosoziale Theorie, Behandlungselemente (z.B. Fertigkeitstraining) und Verhaltensziele. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen Herangehensweise der DBT zur Emotions- und Impulsregulation und Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen.
Welche Rolle spielt die Soziale Arbeit in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle der Sozialen Arbeit im sozialpsychiatrischen Kontext und im Umgang mit Borderline-Erkrankten. Sie beschreibt Aufgaben und Methoden der Sozialen Arbeit im klinischen Setting und betont die Unterstützung von Borderline-Patienten, die Position der Sozialen Arbeit im Rahmen der DBT und die Bedeutung interprofessioneller Zusammenarbeit.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung jedes Kapitels, welche die wichtigsten Inhalte und Erkenntnisse jedes Abschnitts kurz und prägnant zusammenfasst.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Erkrankte, Angehörige und Fachkräfte, die ein besseres Verständnis der Borderline-Persönlichkeitsstörung, der Dialektisch-Behavioral Therapie und der Rolle der Sozialen Arbeit im Umgang mit dieser Erkrankung benötigen.
- Quote paper
- Jennifer Schumacher (Author), 2015, Die Dialektisch-Behaviorale Therapie. Ein Stützwerk für Borderline-Erkrankte im sozialpsychiatrischen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336788