Die Geschichte der Kriegskrankenschwestern ist noch nicht ausreichend erforscht. Während es in England und Frankreich schon etliche Beiträge zum Einsatz von Krankenschwestern im Krieg gibt, scheint es vor allem in Österreich noch ein weit unerforschtes Feld zu sein, auch da die Arbeit der Pflegenden nie wichtig genug erschien, um festgehalten zu werden. Nun soll in dieser Forschungsarbeit diese Lücke etwas weiter geschlossen werden, indem das 1935 erschienene Buch der österreichischen Kriegskrankenschwester Eveline Hrouda „Barmherzigkeit. Als freiwillige Malteserschwester im Krieg“ untersucht werden soll.
Diese Arbeit dekonstruiert den Mythos der passiven Frau im Krieg. Dieser entstand dadurch, dass den Selbstzeugnissen der Frauen nicht der gleiche Stellenwert zugeteilt wurde wie denen der Soldaten. Auch wenn oft behauptet wird, dass die Erfahrungen von Frauen keine direkten wären, da sie nicht selbst auf dem Schlachtfeld ihr Leben riskiert hätten, haben sie die Gewalt des Krieges hautnah erlebt. Die Geschichte der Frauen im Krieg wurde aber nie erzählt - Diese Arbeit soll nun einen Beitrag zu ihrer Sichtbarkeit leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Dekonstruktion eines Mythos
- Gegen eine männliche Erzählung des Ersten Weltkriegs - Die Stimmen der Frauen
- Die Rückkehr der soldatischen Männlichkeit
- Selbstzeugnisse deuten – den Krieg verstehen: Analyse des Buches „Barmherzigkeit – Als freiwillige Malteserschwester im Weltkrieg“
- Eveline Hrouda: Ein Leben voller Motivation, Arbeit und Erschöpfung
- Starke Männer, schwache Frauen? Geschlechterspezifische Blicke auf den Ersten Weltkrieg
- Die drei Gesichter der Krankenschwestern: Kamerad, Friedensengel, Prostituierte
- In den Lazaretten: Das Verhältnis Arzt-Schwester-Patient
- Zwischen Rivalität und Freundschaft: Selbst- und Fremdwahrnehmung der Krankenpflegerinnen
- Gewalt, Soldaten, Krieg aus Sicht einer Schwester
- Schlussfolgerungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Forschungsarbeit widmet sich der Analyse des Buches „Barmherzigkeit. Als freiwillige Malteserschwester im Krieg“ von Eveline Hrouda, um die Rolle von Frauen an der Front im Ersten Weltkrieg aufzuzeigen. Sie will den Mythos der passiven Frau im Krieg dekonstruieren und die aktive Rolle von Krankenschwestern innerhalb der Lazarette beleuchten.
- Die aktive Rolle von Frauen an der Front im Ersten Weltkrieg
- Die Dekonstruktion des Mythos der passiven Frau im Krieg
- Geschlechterspezifische Blicke auf den Ersten Weltkrieg und die Rolle der Krankenschwestern
- Die Erfahrungen von Krankenschwestern in den Lazaretten
- Das Verhältnis zwischen Krankenschwestern, Ärzten und Patienten im Kontext des Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die Relevanz der Erforschung von Frauenrollen im Ersten Weltkrieg. Sie kritisiert die historische Vernachlässigung von Frauenperspektiven und betont die Notwendigkeit, die Selbstzeugnisse von Kriegskrankenschwestern als wichtige Quelle zu betrachten.
Das Kapitel „Die Dekonstruktion eines Mythos“ stellt die traditionellen Geschlechterrollen und die Darstellung von Frauen im Ersten Weltkrieg in Frage. Es betont, dass Frauen keine passive Rolle einnahmen, sondern aktiv an der Kriegsanstrengung beteiligt waren, sowohl an der Heimatfront als auch in den Lazaretten.
Das Kapitel „Selbstzeugnisse deuten – den Krieg verstehen: Analyse des Buches „Barmherzigkeit – Als freiwillige Malteserschwester im Weltkrieg““ untersucht die Erfahrungen von Eveline Hrouda als Kriegskrankenschwester. Es analysiert ihre Motivation, ihre Arbeit und die Herausforderungen, denen sie während des Krieges begegnete.
Das Kapitel „Starke Männer, schwache Frauen? Geschlechterspezifische Blicke auf den Ersten Weltkrieg“ beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf die Rolle der Krankenschwestern. Es zeigt, wie sie in der Gesellschaft wahrgenommen wurden und wie sie selbst ihre Rolle definierten. Es untersucht auch die Beziehungen zwischen Krankenschwestern, Ärzten und Patienten sowie die Erfahrungen von Gewalt und Krieg aus der Sicht der Krankenschwestern.
Schlüsselwörter
Die Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Schlüsselthemen Frauen in der Geschichte, Geschlechterforschung, Erster Weltkrieg, Kriegskrankenschwestern, Selbstzeugnisse, Lazarette, geschlechterspezifische Perspektiven, historische Mythen, Dekonstruktion, und die Rolle von Frauen im Krieg.
- Arbeit zitieren
- Clara Omag (Autor:in), 2013, Vergessen, verloren, verdrängt? Frauen an der Front im Ersten Weltkrieg am Beispiel der Kriegskrankenschwester Eveline Hrouda, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336823