Der Prozess der Akkulturation ist am Berührungspunkt zwischen zwei Kulturen einzuordnen, bei dem unterschiedliche Kulturen durch Interaktion ihrer Personengruppen aufeinandertreffen und in einen Austausch geraten, der kulturelle Veränderungen nach sich zieht. Je nachdem wie ein Individuum mit beiden Kulturen umgeht, ergeben sich unterschiedliche kulturelle Anpassungsstrategien, sogenannte Akkulturationsstrategien. Nach John Berry (1997) lassen sich vier Akkulturationsstrategien unterscheiden, die er als Integration, Assimilation, Separation und Marginalisierung bezeichnet. In zahlreichen Studien konnte die Existenz dieser Strategien nachgewiesen werden, wobei sich die Integrationsstrategie als die adaptativste Strategie hinsichtlich des psychischen Wohlbefindens und der Gesundheit der Migranten erwies.
Neuere Untersuchungen zeichnen jedoch ein widersprüchliches Bild, indem aufgezeigt wird, dass die Integrationsstrategie nicht zwangsläufig mit Wohlbefinden und Gesundheit ihrer Mitglieder assoziiert ist. Das Ziel dieser Abschlussarbeit ist es, anhand von 20 ausgewählten Studien aus den vergangenen 12 Jahren darzulegen, welche der genannten vier Akkulturationsstrategien mit mehr oder weniger Wohlbefinden und Gesundheit einhergehen.
Dabei zeigt sich, dass bei den überwiegend akademisch ausgebildeten und meist jüngeren Studienteilnehmern beim Praktizieren der Integrationsstrategie positive Werte hinsichtlich des Wohlbefindens und der Gesundheit resultieren. Weitere Studien sollten sich daher auf ein bildungsmäßig breitgefächerteres, und möglicherweise auch älteres Teilnehmerpublikum fokussieren, um die Repräsentativität der Ergebnisse zu gewährleisten.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1. Definitionen und theoretische Modelle
- 2.1.1. Differenzierung Migration, Akkulturation und Kultur
- 2.1.2. Definition Akkulturation aus interkultureller Sicht
- 2.1.3. Akkulturation aus stresspsychologischer Sicht
- 2.1.4. Wohlbefinden und Gesundheit aus psychologischer Sicht
- 2.2. Stand der Forschung
- 2.3. Fragestellung
- 3. Methode
- 3.1. Vorgehensweise bei der Literaturrecherche
- 3.2. Ein- und Ausschlusskriterien für Literatur
- 3.3. Einbezogene Quellen
- 4. Ergebnisse
- 5. Diskussion
- 5.1. Zusammenfassung der Ergebnisse
- 5.2. Fazit und Reflexion
- 5.3. Ausblick und Implikationen für zukünftige Forschung
- Literaturverzeichnis
- Pressemitteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen verschiedenen Akkulturationsstrategien und dem Wohlbefinden sowie der Gesundheit von Migranten. Anhand von 20 ausgewählten Studien aus den vergangenen 12 Jahren wird analysiert, welche der vier von John W. Berry (1997) definierten Akkulturationsstrategien – Integration, Assimilation, Separation und Marginalisierung – mit einem höheren oder niedrigeren Wohlbefinden und einer besseren oder schlechteren Gesundheit einhergehen.
- Akkulturationsstrategien und ihre Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden von Migranten
- Die Rolle der Integrationsstrategie für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Migranten
- Analyse der Zusammenhänge zwischen Akkulturation, Wohlbefinden und Gesundheit in verschiedenen kulturellen Kontexten
- Empfehlungen für die zukünftige Forschung zur Akkulturation und ihren Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Migranten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Akkulturation und ihrer Bedeutung für das Wohlbefinden und die Gesundheit von Migranten ein. Es wird die Relevanz der Akkulturationsforschung und die Bedeutung der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Akkulturationsstrategien und psychischem Wohlbefinden hervorgehoben.
- Kapitel 2: Theoretischer Hintergrund: In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Akkulturation beleuchtet. Es werden verschiedene Definitionen und Modelle der Akkulturation vorgestellt, sowie die unterschiedlichen Perspektiven auf den Akkulturationsprozess aus interkultureller und stresspsychologischer Sicht. Außerdem wird der Zusammenhang zwischen Akkulturation, Wohlbefinden und Gesundheit aus psychologischer Sicht betrachtet.
- Kapitel 3: Methode: In diesem Kapitel wird die Vorgehensweise bei der Literaturrecherche detailliert dargestellt. Es werden die Ein- und Ausschlusskriterien für die Auswahl der relevanten Studien beschrieben und die einbezogenen Quellen vorgestellt.
- Kapitel 4: Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Literaturanalyse. Die Ergebnisse werden in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Akkulturationsstrategien und dem Wohlbefinden sowie der Gesundheit von Migranten interpretiert.
- Kapitel 5: Diskussion: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Studie zusammengefasst und diskutiert. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse der Studie hervorgehoben, sowie die Grenzen der Untersuchung und die Implikationen für die zukünftige Forschung betrachtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Akkulturation, Akkulturationsstrategien, Wohlbefinden, Gesundheit, Adaptation. Die Arbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen diesen Begriffen und fokussiert insbesondere auf die Auswirkungen verschiedener Akkulturationsstrategien auf das psychische Wohlbefinden und die Gesundheit von Migranten.
- Arbeit zitieren
- Annette Jung (Autor:in), 2015, Akkulturation und Wohlbefinden/Adaptation. Ein systematisches Review der empirischen Forschungsliteratur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336889