Zwischen 1845 und 1847 wurden West- und Mitteleuropa von einer Wirtschaftskrise heimgesucht. Diese wirtschaftliche Notsituation führte zu einem Anwachsen der Opposition gegen die Regierungen. Natürlich warteten die Politiker nicht lange mit ihrer Antwort auf die Ausbreitung des liberalen Gedankengutes, auf die ersten Arbeiterzusammenschlüsse und auf das Streben nach Freiheit der Nationalitäten in Europa. Es folgten starke Restriktionen. Ganz offensichtlich stand eine politische Umwälzung in Europa bevor.1
Die Revolution von 1848 hatte ihren Ursprung wieder in Frankreich von wo aus sie sich über weite Teile Europas ausbreitete. Besonders in Deutschland entzündete die Nachricht von der Pariser Februarrevolution eine revolutionäre Bewegung. Sie begann in Baden und setzte sich in anderen Staaten des Deutschen Bundes fort. Hier hatte man eindeutige Ziele der Revolution vor Augen: liberale Verfassungen, nationale Einheit sowie wirtschaftlich-soziale Sicherheit.2
In der folgenden Ausarbeitung werde ich mich nur mit einem inhaltlich und regional begrenzten Teil dieser Revolution befassen.
Ich werde nicht die sogenannte „ele mentare“ Revolution3, wie Müller die Revolution seitens der Bauern, der Handwerker und der Arbeiter nennt, die unter anderem gegen die bestehenden Feudalrechte, gegen die neue Gewerbereform und für bessere wirtschaftliche Arbeitsverhältnisse kämpften, behandeln, sondern die Verfassungs- und Nationalrevolution, die ihre Wurzeln hier bei uns in Baden hat. Wie der Name bereits vermuten lässt, geht es bei dieser Revolution um die Errichtung eines Nationalstaates und um die damit verbundene Verwirklichung einer gesamtstaatlichen Verfassung.
Die erste Station auf dem Weg dorthin, die Heidelberger Versammlung vom 5. März 1848, werde ich im ersten Kapitel meiner Ausarbeitung behandeln.
Das zweite Kapitel hat das Frankfurter Vorparlament, das vom 31. März 1848 bis zum 3. April 1848 in Frankfurt tagte, zum Thema.
1 Hummerl, Karl-Joseph: Die Revolution von 1848/49. In: bsv Geschichte. Hrsg. von Karl-Heinz Zuber und Hans Holzbauer. München: Bayrischer Schulbuchverlag 1986. S. 122
2 Rohlfes, Joachim: Staat und Nation im 19. Jahrhundert. In: Historisch-politische Weltkunde. Hrsg. von Dr. Hans-Jürgen Pandel und Prof. Dr. Joachim Rohlfes.Stuttgart 2003. S. 56
3 Müller, Frank Lorenz: Die Revolution von 1848/49. Hrsg. von Martin Kintzinger u. a. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002 (= Geschichte kompakt). S. 59
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Heidelberger Versammlung (3. März 1848)
- Ziel der Heidelberger Versammlung
- Ergebnisse der Heidelberger Versammlung
- Fazit
- Das Frankfurter Vorparlament (31. März - 3. April 1848)
- Verlauf des Frankfurter Vorparlaments
- Fazit
- Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der deutschen Revolution von 1848/49 und konzentriert sich auf die Heidelberger Versammlung und das Frankfurter Vorparlament. Die Arbeit analysiert die Ziele und Ergebnisse dieser beiden wichtigen Versammlungen und beleuchtet die unterschiedlichen politischen Positionen und Vorstellungen der Teilnehmer. Sie strebt danach, die Problematik hervorzuheben, die sich den Teilnehmern aufgrund ihrer unterschiedlichen Einstellungen und Zielvorstellungen stellte.
- Die Heidelberger Versammlung als Startpunkt der Revolution in Baden
- Die Rolle der Revolution in Paris als Auslöser der deutschen Revolution
- Die unterschiedlichen politischen Ziele der Teilnehmer der Heidelberger Versammlung
- Die Herausforderungen und die Problematik bei der Verwirklichung der revolutionären Ziele
- Die Bedeutung der Heidelberger Versammlung für die Einberufung des Frankfurter Vorparlaments
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Heidelberger Versammlung vom 3. März 1848. Es beleuchtet die Ziele der Versammlung, die von der „grundlegenden Änderung der Verfassung des Deutschen Bundes“ geprägt waren, und die unterschiedlichen Vorstellungen der Teilnehmer zur Errichtung eines Nationalparlaments. Das Kapitel analysiert die Ergebnisse der Heidelberger Versammlung, die den Weg für das Frankfurter Vorparlament ebneten.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Frankfurter Vorparlament, das vom 31. März bis zum 3. April 1848 in Frankfurt tagte. Es beschreibt den Verlauf des Vorparlaments und die Herausforderungen, denen sich die Teilnehmer aufgrund ihrer unterschiedlichen politischen Einstellungen und Ziele gegenüber sahen. Die Zusammenfassung konzentriert sich auf die Diskussionen über die Einberufung einer Nationalversammlung und die Ausarbeitung einer Verfassung für einen vereinten deutschen Staat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der deutschen Revolution von 1848/49, insbesondere mit der Heidelberger Versammlung, dem Frankfurter Vorparlament, der Errichtung eines Nationalstaates, der Verwirklichung einer Gesamtstaatsverfassung, den unterschiedlichen politischen Positionen und Zielvorstellungen der Teilnehmer, der „grundlegenden Änderung der Verfassung des Deutschen Bundes“ und den Herausforderungen bei der Verwirklichung der revolutionären Ziele.
- Quote paper
- Nadine Zunker (Author), 2004, Heidelberger Versammlung und Frankfurter Vorparlament, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33690