Die Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem von Platon (427 - 347 v. Chr.) in seinem Werk Politeia entworfenen Idealstaat. Vor allem die Frage, ob dieser als totalitär bezeichnet werden kann, soll hierbei untersucht werden. Dazu wird auch der Begriff des Totalitarismus und seine Geschichte näher erläutert.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, der Totalitarismus sei durch den Zusammenbruch der Sowjetunion und des Ostblocks veraltet und aus der aktuellen Diskussion ausgeschieden, gibt es immer noch Anlässe, auf ihn zurückzugreifen. Immerhin gibt es auch heute noch totalitäre Staaten, wie z.B. die Volksrepublik China.
Die Texte Platons erfreuen sich gerade im Bereich der politischen Theorie einer immerwährenden Beliebtheit. Man dürfte sie nahezu auf jedem Seminarplan und in jeder Vorlesung dieses Teilbereichs der Politikwissenschaft finden. Außerdem sind sie auch von historischer Relevanz. Die Bedeutung des Untersuchungsgegenstan-des dieser Arbeit ist also offenkundig.
Das erste Kapitel der Arbeit versucht einen Abriss der Geschichte des Begriffs Totalitarismus zu geben und ihn im Anschluss daran zu definieren. Angesichts der diffusen Definitionslage hat sich dies jedoch als sehr schwierig erwiesen. Deshalb habe ich auf der Grundlage von Carl J. Friedrich und Zbigniew Brezezinskis Forschungsergebnissen eine Arbeitsdefinition erstellt.
Im 2. Kapitel der Arbeit wird wie bereits erwähnt Platons ideelle Vorstellung eines Staates dargestellt. Dazu wird auch die diesbezügliche Ontologie Platons erörtert. Um den Rahmen der Arbeit aber nicht zu sprengen, beschränkt sich der ontologische Exkurs nur auf die Elemente, die für den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit relevant sind.
Im Rahmen des dritten Kapitels wird überprüft, ob Platons ideelle Verfassung gemäß der im ersten Kapitel erstellten Arbeitsdefinition als totalitär bezeichnet werden kann. Dazu werden Stellungnahmen Karl R. Poppers konsultiert und auch kritisch hinterfragt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Geschichte und Definition des Begriffs Totalitarismus
- Begriffsgeschichte
- Begriffsdefinition
- Die Ideologie
- Einparteiensystem
- Terror
- Monopolisierung
- Zentralwirtschaft
- Platons Idealstaat
- Überprüfung
- Ideologie
- Einparteiensystem
- Terror
- Monopolisierung
- Zentralwirtschaft
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob der von Platon in seinem Werk Politeia entworfene Idealstaat als totalitär bezeichnet werden kann. Dazu werden der Begriff des Totalitarismus und seine Geschichte näher erläutert sowie Platons Idealstaat dargestellt. Abschließend wird überprüft, ob Platons Staat anhand der etablierten Definition des Totalitarismus als totalitär eingestuft werden kann.
- Geschichte und Definition des Begriffs Totalitarismus
- Platons Idealstaat und seine Ontologie
- Überprüfung des Idealstaates anhand der Totalitarismusdefinition
- Kritik an Platons Idealstaat im Kontext des Totalitarismusbegriffs
- Relevanz des Themas im Kontext der aktuellen politischen Diskussion
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen Abriss der Geschichte des Begriffs Totalitarismus und definiert diesen anhand der Forschungsergebnisse von Carl J. Friedrich und Zbigniew Brzezinski. Das zweite Kapitel stellt Platons ideelle Vorstellung eines Staates dar, wobei die diesbezügliche Ontologie Platons erläutert wird. Im dritten Kapitel wird überprüft, ob Platons ideelle Verfassung gemäß der im ersten Kapitel erstellten Arbeitsdefinition als totalitär bezeichnet werden kann. Dabei werden Stellungnahmen Karl R. Poppers konsultiert und kritisch hinterfragt.
Schlüsselwörter
Totalitarismus, Platon, Idealstaat, Politeia, Geschichte des Begriffs, Begriffsdefinition, Ideologie, Einparteiensystem, Terror, Monopolisierung, Zentralwirtschaft, Karl R. Popper, politische Theorie.
- Arbeit zitieren
- Jesse Nies (Autor:in), 2002, Kann der von Platon entwickelte Idealstaat als totalitär bezeichnet werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33703