In der folgenden Arbeit wird nach der Differenzierung der unterschiedlichen Ansätze, Ausländerpädagogik, Interkulturalität und Transkulturalität, nach denen sich Migrantenarbeit in den letzten 60 Jahren in Deutschland ausrichtet, die Beziehung zwischen Eltern und Schule dargestellt. Nach der Vorstellung von Forschungsergebnissen zur Elternarbeit und der Betrachtung der Bedürfnisse von Migrantenfamilien werden Handlungsmöglichkeiten zur Förderung der Elternarbeit beschrieben und das Projekt Rucksack in der Grundschule vorgestellt.
Durch die nationalstaatliche Orientierung des Bildungswesens mit Deutsch als Unterrichtssprache, der Ausrichtung am demokratischen Leitbild und der sozialen Mitteleschicht, kommt es bei Schülern mit davon abweichenden Vorausset-zungen zu Schwierigkeiten. So zeigen aktuelle Studien wie Pisa immer wieder die Abhängigkeit des Schulerfolgs von der Herkunftsgeschichte der Schülerschaft. Kinder mit Migrationshintergrund oder auch aus sozial schlechter gestellten Familien (Arbeitslosigkeit, Sozialhilfeempfänger) belegen bei diesen Erhebungen die unteren Ränge. Gleichzeitig belegen diverse Studien auch eine geringere Bereitschaft zur Elternmitwirkung dieser Familien in der Schule. Dies hat unterschiedliche Ursachen, unter anderem mangelnde Deutschkenntnisse oder abweichende Vorstellungen zwischen Elternhaus und Schule über Elternaufgaben, die mit dem Schulbesuch ihres Kindes zusammenhängen.
Um diesen Ursachen entgegen zu steuern, gibt es diverse Konzepte im Bildungswesen, die bereits evaluiert sind und Erfolg versprechend wirken. Diese Konzepte erfordern eine Kooperation zwischen Eltern, Schülern, Schule und anderen lokalen Partnern, wie Institutionen und Verbänden. Es werden speziell die Mütter mit ins Boot genommen, da ihnen in traditioneller Sichtweise die Haupterziehungsarbeit zugesprochen wird und ihre Bedeutung für den Herkunftsspracherwerb ihrer Kinder immens ist und der Erwerb der Bilingualität eine wertvolle Ressource für die Gesellschaft darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 2. Von der Ausländerpädagogik über Interkulturalität zur Transkulturalität
- 2.1 Ausländerpädagogik
- 2.2 Interkulturalität
- 2.3 Transkulturalität
- 3. Eltern und Schule
- 3.1 Theoretische Grundlagen
- 3.1.1 Modellernen
- 3.1.2 Kulturtheoretischer Erklärungsansatz von Bourdieu
- 3.2 Elternarbeit
- 3.2.1 Zum Begriff Elternarbeit
- 3.2.2 Gesetzliche Grundlagen
- 3.2.3 Aufgabenbereiche der Elternarbeit
- 3.2.4 Wissenschaftliche Befunde zur Elternarbeit
- 3.2.5 Elternbildung
- 3.2.6 Erziehungs- und Bildungspartnerschaft
- 3.2.7 Besonderheiten der Elternarbeit bei Migrantenfamilien
- 3.2.7.1 Befundlage zur Elternarbeit mit Migranten
- 3.2.7.2 Handlungsmöglichkeiten
- 3.2.7.3 Bilingualität
- 3.1 Theoretische Grundlagen
- 4. Projekt „Rucksack in der Grundschule“
- 4.1 Entstehung des Projekts „Rucksack in der Grundschule“
- 4.2 Funktionsweise von Rucksack in der Grundschule
- 4.3 Bewertung des Projekts „Rucksack in der Grundschule“
- 4.3.1 Bewertung der Elternbildung im Bezug auf die Bedürfnisse der Migrantenfamilien
- 4.3.2 Bewertung der Elternbildung unter dem Aspekt der Transkulturalität
- 5. Internet
- 5.1 Voraussetzungen für die Internetnutzung
- 5.2 Verbreitung der Internetnutzung
- 5.2.1 Internetnutzung in Deutschland
- 5.2.2 Internetnutzung der Migranten
- 5.3 E-Learning
- 6. Konzeption einer webbasierten Lernumgebung für die Elternbildung im Projekt Rucksack in der Grundschule
- 6.1 Gestaltungsorientierte Mediendidaktik
- 6.2 Konzeption des „Online-Schulrucksacks“
- 6.2.1 Eckdaten
- 6.2.2 Marktanalyse
- 6.2.3 Akteure
- 6.2.4 Zielgruppe
- 6.2.5 Lehrinhalte und -ziele
- 6.2.6 Didaktische Methoden
- 6.2.7 Aufbau des Lernangebotes
- 6.2.8 Lernorganisation
- 7. Diskussion, Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Entwicklung einer webbasierten Lernumgebung für Elternbildung im Projekt „Rucksack in der Grundschule“. Ziel ist es, Eltern von Migrantenkindern in der Grundschule durch ein innovatives Online-Angebot zu unterstützen und ihre Bildungsbeteiligung zu fördern.
- Transkulturelle Bildung und Elternarbeit mit Migrantenfamilien
- Entwicklung eines webbasierten Lernangebots für Elternbildung
- Analyse der Bedürfnisse und Herausforderungen von Migrantenfamilien in der Grundschule
- Einsatz digitaler Medien zur Förderung der Bildungsbeteiligung von Migranteneltern
- Konzeption des „Online-Schulrucksacks“ als innovatives Instrument der Elternbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz der Thematik und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung der pädagogischen Konzepte von der Ausländerpädagogik über Interkulturalität zur Transkulturalität. Kapitel 3 analysiert die Rolle von Eltern und Schule, insbesondere im Kontext der Elternarbeit und Elternbildung mit Migrantenfamilien. Das Projekt „Rucksack in der Grundschule“ wird in Kapitel 4 vorgestellt und seine Funktionsweise sowie seine Bewertung im Hinblick auf die Bedürfnisse der Migrantenfamilien und die Transkulturalität beleuchtet. Kapitel 5 befasst sich mit der Nutzung des Internets und E-Learnings im Kontext der Elternbildung. In Kapitel 6 wird schließlich die Konzeption des „Online-Schulrucksacks“ als webbasierte Lernumgebung für die Elternbildung im Projekt „Rucksack in der Grundschule“ detailliert dargestellt. Die Arbeit schließt mit einer Diskussion, einem Fazit und einem Ausblick.
Schlüsselwörter
Elternbildung, Migrantenfamilien, Grundschule, Transkulturalität, Online-Lernumgebung, E-Learning, „Rucksack in der Grundschule“, Bildungsbeteiligung, digitale Medien, Kompetenzstärkung.
- Arbeit zitieren
- BA Ursula Klein (Autor:in), 2013, Neue Wege der Elternbildung bei Migrantenkindern in der Grundschule. Konzeption einer webbasierten Lernumgebung zum Projekt "Rucksack in der Grundschule", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337336