Über die Gründe für Ovids Verbannung nach Tomis im Jahre 8 n. Chr. wurde viel spekuliert, jedoch ist man bislang nicht über das hinausgekommen, was Ovid selbst angibt. Dass mit dem "carmen" die "Ars amatoria" gemeint ist, gilt als gesichert, worin genau sein "error" bestand, ist nach wie vor umstritten. Mit seinen im Exil verfassten Werken, den "Tristia" und den "Epistulae ex Ponto", beabsichtigte er die Aufhebung oder zumindest die Milderung seines Exils und wollte seine Situation einem unparteiischen Leser darstellen. Im achten Brief der Epistulae bedient Ovid sich dazu einer nostalgischen Erinnerung an seine Heimat. Durch geschickte intertextuelle Bezüge auf eben die Ars, macht er Kaiser Augustus darin indirekt dafür verantwortlich, zu der Ars inspiriert worden zu sein.
Wie Ovid dies macht, soll zunächst analysiert und dann für eine Unterrichtseinheit didaktisch aufgearbeitet werden, in der die Referenzstellen aus der Ars mit den Lernern in kusorischer Lektüre gelesen und im Hinblick auf den Auszug aus den Epistulae interpretiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Textbesprechung
- II.1 Philologische Textbesprechung
- II.2 Didaktische Umsetzung
- II.2.1 Ovids Exilpoesie im Lateinunterricht
- II.2.1 Umsetzung von Ov. Pont. 1,8,29–40
- III Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht Ovids Brief an den Dichter Cornelius Severus aus den Epistulae ex Ponto und analysiert, wie Ovid in diesem Brief seine Verbannung nach Tomis thematisiert und dabei subtil auf seine Ars Amatoria verweist. Ziel ist es, zu zeigen, wie Ovid in seiner Exildichtung mit seinem eigenen Schicksal und Werk spielt und gleichzeitig Kritik an Kaiser Augustus übt.
- Ovids nostalgische Erinnerung an Rom
- Intertextuelle Bezüge auf die Ars Amatoria
- Kritik an Augustus' Verbannungsentscheidung
- Poetologische Aspekte von Ovids Exildichtung
- Didaktische Möglichkeiten der Umsetzung im Lateinunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet Ovids Verbannung und stellt die Frage nach seinem error, der zu seiner Verbannung führte. Anschließend analysiert die philologische Textbesprechung den Textauszug aus den Epistulae ex Ponto und untersucht die intertextuellen Bezüge auf die Ars Amatoria.
Die didaktische Umsetzung skizziert mögliche Unterrichtskonzepte, die sich mit Ovids Exilpoesie auseinandersetzen und die Schüler in die Analyse der poetologischen Aspekte der Epistulae ex Ponto einbeziehen.
Schlüsselwörter
Ovid, Epistulae ex Ponto, Ars Amatoria, Exil, Nostalgia, Intertextualität, Augustus, Poetologie, Didaktik, Lateinunterricht, urbanae commoda vitae, pater patriae.
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- Anja Bülles (Author), 2015, Sehnsucht nach Rom (Ov. Pont. I, 8, 29-40). Ovid im Latein-Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337449