Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Bayerischen Konkordat vom 24. Oktober 1817. Anhand eines kursorischen Durchgangs durch die kirchenpolitische Situation zur Zeit Napoleons wird auf einige Voraussetzungen hingewiesen, die für den Abschluss des Konkordates erst nach dem Wiener Kongress bedeutsam waren.
Anhand des Bayerischen Konkordats von 1817 lässt sich besonders gut zeigen, wie sehr einzelne Persönlichkeiten und ihre politischen Interessen prägend waren für die Möglichkeiten eines Übereinkommens zwischen Kirche und Staat. Hier spielen einzelne Personen, der Mainzer Fürstbischofs Karl Theodor von Dalberg (1744-1817) auf der einen Seite und Kurfürst Maximilian Joseph IV.1 von Bayern auf der anderen Seite, eine besondere Rolle.
Die Notwendigkeit zum Abschluss einer solchen Vereinbarung ergab sich, wie zu zeigen sein wird, aus den sich verändernden politischen Verhältnissen insbesondere aus der Säkularisierung und Mediatisierung zur Zeit Napoleons wie aber auch – von kirchlicher Seite aus – aus dem Bestreben der Kirchen, die aufkommenden Wünsche nach einer Nationalkirche bei vielen Landesfürsten nach dem Vorbilde Österreichs (Josephinismus) zu verhindern, da auf diese Weise eine Unterordnung bzw. Eingliederung der Kirche in den Staatsapparat drohte, was den römischen Einfluss auf die Kirchen wie auch die kirchliche Unabhängigkeit verringert, wenn nicht gar unmöglich gemacht hätte. Zum Schluss der Arbeit werden kurz die Folgen des Bayernkonkordats genannt und eine Bewertung geliefert.
Die Hausarbeit verwendet viele relevante Quellen und bearbeitet die einzelnen Paragraphen des Bayernkonkordats systematisch, wenn auch nicht jeden einzelnen im Detail.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- Entwicklungen nach dem ersten Koalitionskrieg
- Säkularisation und Neuordnung
- Die Bemühungen Dalbergs um ein Reichskonkonkordat
- Das Bayernkonkordat von 1817
- Erste Verhandlungen und Abschluss des Konkordats
- Der Inhalt des Konkordats von 1817
- Folgen des Bayernkonkordats
- Bewertung des Bayernkonkordats
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Bayerischen Konkordat von 1817 und zeichnet die Vorgeschichte des Konkordats nach. Dabei wird die kirchenpolitische Situation zur Zeit Napoleons und die Rolle des Mainzer Fürstbischofs Karl Theodor von Dalberg im Kontext der Säkularisation und Mediatisierung beleuchtet. Der Fokus liegt auf den Bemühungen Dalbergs um ein Reichskonkonkordat und den Verhandlungen, die zum Abschluss des Konkordats führten.
- Die kirchenpolitische Situation in Deutschland vor und nach den Koalitionskriegen
- Säkularisation und Mediatisierung als prägende Faktoren für das Konkordat
- Die Rolle von Karl Theodor von Dalberg und seinen Bemühungen um ein Reichskonkonkordat
- Der Inhalt und die Bedeutung des Bayerischen Konkordats von 1817
- Die Folgen des Konkordats für die Kirche und den Staat
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die kirchenpolitische Situation in Deutschland vor dem Hintergrund der Koalitionskriege. Dabei wird die Rolle Dalbergs als prägender Faktor für die Entstehung des Konkordats hervorgehoben. Im zweiten Kapitel werden die Entwicklungen nach dem ersten Koalitionskrieg beschrieben, insbesondere die Säkularisation und Mediatisierung, die die kirchenpolitische Landschaft grundlegend veränderten. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Bemühungen Dalbergs um ein Reichskonkonkordat. Die Verhandlungen, die schließlich zum Abschluss des Konkordats von 1817 führten, werden in den Kapiteln 3.1 und 3.2 detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Bayernkonkordat, 1817, Karl Theodor von Dalberg, Reichskonkonkordat, Säkularisation, Mediatisierung, Koalitionskriege, Kirche, Staat, Kirchenrecht, Konfession.
- Arbeit zitieren
- cand. theol. Klaus Bruns (Autor:in), 2016, Das Bayerische Konkordat von 1817. Vorgeschichte um die Konkordatsbemühungen Dalbergs und die Beschlüsse des Konkordats, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337508