Deutschland, ein Land in dem Bildung zu einem der höchsten Güter gehört. Die deutsche Bevölkerung und auch die Wirtschaft leben nach dem Motto: Je höher die Bildung, desto besser die Zukunft. Doch in Deutschland leben viele verschiedene Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen Werten und Normen und so stellt sich natürlich die Frage, ob Bildung für jede ethnische Gruppe den gleichen Stellenwert hat.
Des Weiteren ist auch darüber nachzudenken, ob der Zugang zu Bildung für jeden Menschen, unabhängig seiner Herkunft, gleich ist oder ob es Minderheiten gibt, die von Bildungsbenachteiligung betroffen sind.
Die Autorin hat sich auf eine Minderheitengruppe in Deutschland spezialisiert. Die vorliegende Arbeit soll sich Sinti und Roma Jugendlichen, und ihrer Bildungssituation in Deutschland, widmen.
Laut Schätzungen des Bundesministeriums lebten 2011 rund 70.000 Sinti und Roma in Deutschland. Mittlerweile sollen es, laut der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, zwischen 80.000 und 120.000 Menschen sein.
Die Gruppe der Sinti und Roma sind häufig noch immer mit Vorurteilen belastet, weswegen sie sich teilweise bis heute von der Mehrheitsgesellschaft abschotten. Sie leben unter uns und sind dennoch für viele Menschen unantastbar, da sie es bevorzugen in ihrer eigenen Familienstruktur zu leben.
Vor vielen Jahren noch war institutionelle Bildung für die meisten Sinti und Roma Familien von geringer Bedeutung. Sie sicherten ihren Familienunterhalt durch selbstständige Tätigkeiten. Das Wissen hierüber wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Da diese Tätigkeiten jedoch heute nicht mehr existenzsichernd sind bekommt sowohl die schulische Ausbildung, als auch die Berufsausbildung eine neue Bedeutung für diese Familien.
Einzusteigen in ein Schulsystem, das bereits seit Jahrzehnten besteht und für die Bevölkerung in Deutschland als selbstverständlich gilt, kann sich für Angehörige der ethnischen Minderheit jedoch schwierig gestalten. Sie leben schon immer nach ihren eigenen Werten und Normen und diese unterscheiden sich auch durchaus von anderen.
Die Autorin widmete sich diesem Thema bereits in ihrer PTT-Arbeit. In dieser Arbeit ging es vor allem darum, den Hintergrund der Sinti und Roma Familien darzustellen und die Bildungswege zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Zigeuner
- Sinti und Roma
- Antiziganismus
- Ethnische Minderheit
- Bildungsbenachteiligung
- Bildungsweg
- Sinti und Roma in der Bundesrepublik: Rechtliche Rahmenbedingungen von Bildung
- Das Menschenrecht auf Bildung
- Der Minderheitenschutz
- Teilhabe durch Integration
- Das integrierte Maßnahmenpaket der Bundesrepublik
- Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem
- Die Gefahr von Bildungsbenachteiligung
- Herkunftsbezogene Bildungsbenachteiligung
- Stationen der Bildungsbenachteiligung
- Christine Baur: Verschiedene Faktoren von Bildungsbenachteiligung
- Sinti und Roma: Benachteiligung durch Hindernisse auf dem Bildungsweg
- Empirische Untersuchungen zu schulischen Bildungswegen, Benachteiligungen und Diskriminierungen von Sinti und Roma
- Oliver von Mengersen: „Sinti und Roma in der Schule-die Meinung von Lehrerinnen und Lehrern.“
- UNICEF: „Zur Lage von Kindern aus Roma-Familien in Deutschland.“
- Daniel Strauẞ: „Studie zur aktuellen Bildungssituation deutscher Sinti und Roma.“
- Zwischenfazit
- Förderung der Bildungswege : Vorschläge und Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung
- UNICEF - Vorschläge zur besseren Integration von Roma-Kindern
- Bildungspolitische Empfehlungen von Daniel Strauß
- Muttersprachlicher Unterricht
- ,,Sinti und Roma\" als Lehrpersonal
- Schulmediatoren / Schulmediatorinnen
- ,,Schule für Reisende\"\li>
- Mentoren-, Tutoren-, und Stipendien-Programme
- Methodologische Grundlagen und Ergebnisse der Untersuchung
- Forschungsfragen
- Methodische Umsetzung der Untersuchung
- Begründung der Methode
- Auswahl der Interviewpartner / Interviewpartnerinnen
- Beschreibung des Forschungsablaufs
- Erstellung der Forschungsfragen
- Entwicklung des Leitfadens
- Auswahl der Experten, Expertinnen und Kontaktaufnahme
- Pretest, Interviews und Transkription
- Auswertung der Ergebnisse
- Auswertung und Darstellung der Ergebnisse anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring
- Zusammenfassung
- Schlussfolgerungen für die soziale Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der schulischen Bildungswege jugendlicher Sinti und Roma. Sie untersucht, ob eine Bildungsbenachteiligung für diese ethnische Minderheit besteht und welche Gründe dafür verantwortlich sind. Des Weiteren werden Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung erörtert und die Perspektiven der Betroffenen anhand von Experteninterviews beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln, um ein umfassendes Bild der Herausforderungen und Möglichkeiten im Bildungsbereich zu gewinnen.
- Bildungsbenachteiligung von Sinti und Roma
- Einflussfaktoren auf die Bildungsbeteiligung
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Minderheitenschutz
- Empirische Untersuchungen und Expertenmeinungen
- Vorschläge und Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der schulischen Bildungswege von Jugendlichen Sinti und Roma ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit sowie die Forschungsfragen vor. Im zweiten Kapitel werden grundlegende Begriffe wie Zigeuner, Sinti und Roma, Antiziganismus, ethnische Minderheit, Bildungsbenachteiligung und Bildungsweg definiert. Kapitel 3 betrachtet die rechtlichen Rahmenbedingungen von Bildung, insbesondere das Menschenrecht auf Bildung, den Minderheitenschutz und die Integration. Kapitel 4 beleuchtet die Gefahr von Bildungsbenachteiligung, insbesondere die herkunftsbezogene Bildungsbenachteiligung und die Stationen der Bildungsbenachteiligung. Es werden zudem verschiedene Faktoren von Bildungsbenachteiligung, wie z. B. Diskriminierung und Vorurteile, thematisiert. Kapitel 5 analysiert empirische Untersuchungen, die sich mit den schulischen Bildungswegen, Benachteiligungen und Diskriminierungen von Sinti und Roma befassen. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen zusammengefasst. Das siebte Kapitel präsentiert Vorschläge und Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung, wie z. B. das integrierte Maßnahmenpaket der Bundesrepublik, muttersprachlichen Unterricht, Schulmediatoren und Mentorenprogramme. Kapitel 8 beschreibt die methodischen Grundlagen und Ergebnisse der Untersuchung, einschließlich der Forschungsfragen, der methodischen Umsetzung, der Begründung der Methode, der Auswahl der Interviewpartner und der Beschreibung des Forschungsablaufs. Kapitel 9 fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen. Kapitel 10 präsentiert Schlussfolgerungen für die soziale Arbeit, die sich aus den Ergebnissen der Arbeit ableiten lassen.
Schlüsselwörter
Bildungsbenachteiligung, Sinti und Roma, ethnische Minderheit, Integration, Antiziganismus, Bildungssystem, empirische Untersuchungen, Experteninterviews, Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung.
- Arbeit zitieren
- Julia Meyer-Rosenfeld (Autor:in), 2016, Schulische Bildungswege von jugendlichen Sinti und Roma, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337800