Eine leicht verständliche Sprache und Verständlichkeit spielt bezüglich der Teilhabe an Informationen und am alltäglichen Leben eine immer größer werdende Rolle. Mittlerweile ist das sogenannte Konzept Leichte Sprache entwickelt worden, das einen wesentlichen Beitrag zum Abbau sprachlicher Barrieren leisten kann und sich im Besonderen den Belangen der Menschen mit Lernschwierigkeiten widmet. Was Leichte Sprache genau bedeutet, wie es zu der Forderung nach dem Gebrauch einer leicht verständlichen Sprache kam, welche Regeln es in Bezug auf das Konzept Leichte Sprache zu beachten gilt und inwiefern diese Regeln in die Praxis umgesetzt werden können, soll daher in den folgenden Kapiteln beleuchtet und anschließend kritisch reflektiert werden.
Unsere Welt birgt zahlreiche sprachliche Barrieren. Überall kann man auf Formulierungen treffen, die nur schwer verständlich und interpretierbar sind - in Bereichen wie der Politik, der Wirtschaft, Wissenschaft, Technik, Hygiene, Recht, dem Zusammenleben, der Presse und in vielen anderen mehr. Eine schwer zu verstehende Information lässt sich jedoch nicht inhaltlich begründen - „Der Inhalt ist meistens gar nicht so kompliziert. Er wird erst kompliziert gemacht.“ (Langer et al. 2006, 16). Die Verantwortung, ob Sachverhalte komplex und schwierig dargestellt sind, liegt demzufolge vorwiegend bei den Autoren von Texten, Berichten etc., dem Gesprächspartner oder meinem Gegenüber. Zudem betonen Schlenker-Schulte, dass Sachinformationen sprachlich unterschiedlich komplex, jedoch inhaltlich gleichwertig formuliert werden können. Eine einfache Darstellung bezüglich der Inhalte von Informationen, Texten, Berichten und Broschüren etc. ist demnach grundsätzlich möglich.
Der Gebrauch einer schwer verständlichen Sprache wirft die Frage auf, aus welchem Grund sich viele Menschen so schwer verständlich ausdrücken. In der Literatur finden sich häufig folgende Antworten und Gründe: Zunächst sind sich viele Menschen ihrer schwer verständlichen Sprache nicht bewusst und reflektieren ihren Sprachgebrauch folglich auch nicht. Der Einsatz einer leichteren Sprache und das Verfassen verständlicher Texte sind jedoch von großer Bedeutung: Für viele Menschen stellen sie die Voraussetzung dar, „sich im Alltagsleben orientieren zu können.“ (Kupke; Schlummer 2010, 68) Besonders Menschen mit Lernschwierigkeiten benötigen zur Alltagsbewältigung eine leichte Sprache und verständliche Texte.
Inhaltsverzeichnis
- Das Konzept Leichte Sprache
- Leichte Sprache in der Theorie
- Begriffsklärung „Leichte Sprache“
- Ursprung und Verbreitung
- Methoden und Regelungen
- Leserfaktor
- Inhalt
- Textgestaltung
- Leichte Sprache in der praktischen Umsetzung
- Schritte zur Erstellung eines leicht lesbaren Dokuments
- Zur Rolle der Verständniskontrolle durch Menschen mit Lernschwierigkeiten
- Praxisbeispiel zu Leichter Sprache anhand einer eigenen Übersetzung
- Reflexion der eigenen Übersetzung
- Grenzen und Probleme hinsichtlich Leichter Sprache
- Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das vorliegende Werk befasst sich mit dem Konzept der Leichten Sprache und untersucht dessen Bedeutung für die Überwindung sprachlicher Barrieren, insbesondere für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Grundlagen, die praktische Umsetzung und die Herausforderungen, die mit dem Einsatz Leichter Sprache verbunden sind.
- Definition und Entstehung des Konzepts Leichte Sprache
- Methoden und Kriterien für die Erstellung leicht verständlicher Texte
- Die Rolle von Leichter Sprache in der Kommunikation mit Menschen mit Lernschwierigkeiten
- Grenzen und Probleme bei der Anwendung Leichter Sprache
- Der Beitrag Leichter Sprache zur Inklusion und Teilhabe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Einführung des Konzepts Leichte Sprache und stellt dessen Bedeutung für die Überwindung sprachlicher Barrieren heraus. Es wird die Notwendigkeit einer leicht verständlichen Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten betont und die Entstehungsgeschichte des Konzepts beleuchtet. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen Leichter Sprache. Es werden verschiedene Definitionen und Ansätze zur Begriffsklärung diskutiert, sowie der Ursprung und die Verbreitung des Konzepts untersucht. Außerdem werden die wichtigsten Methoden und Regelungen für die Erstellung leicht verständlicher Texte vorgestellt. Das dritte Kapitel befasst sich mit der praktischen Umsetzung Leichter Sprache. Es werden Schritte zur Erstellung eines leicht lesbaren Dokuments beschrieben, die Rolle der Verständniskontrolle durch Menschen mit Lernschwierigkeiten erläutert und ein Praxisbeispiel für die Übersetzung eines Textes in Leichte Sprache präsentiert. Darüber hinaus wird eine Reflexion der eigenen Übersetzung vorgenommen. Das vierte Kapitel widmet sich den Grenzen und Problemen hinsichtlich Leichter Sprache. Es werden kritische Aspekte diskutiert, wie beispielsweise die Gefahr der Übersimplifizierung, die Schwierigkeiten bei der Übersetzung komplexer Sachverhalte und die Frage nach der Akzeptanz des Konzepts in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen.
Schlüsselwörter
Leichte Sprache, Verständlichkeit, Barrierefreiheit, Inklusion, Menschen mit Lernschwierigkeiten, Kommunikation, Textgestaltung, Übersetzung, Sprachbarrieren, Verständlichkeitsmodelle, Hamburger-Verständlichkeitsmodell
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Linda Winter (Autor:in), 2010, Das Konzept Leichte Sprache. Theorie und praktische Umsetzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337876