Im aktuellen weltpolitischen Geschehen bestimmt derzeit das Thema des internationalen Flüchtlingsschutzes die politische und mediale Tagesordnung. Der Schutz von Geflüchteten wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einer der höchsten Prioritäten der humanitären Agenda erklärt, zahlreiche Abkommen wurden geschlossen und Organisationen gründeten sich, um die Bedingungen für Asylsuchende zu verbessern. Als wichtigste Organisation hat sich das Hochkommissariat für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) etabliert.
UNHCR prognostiziert für das Jahr 2016, dass circa 55 Millionen Menschen besonderen Schutz benötigen werden. Davon seien ungefähr 13,5 Millionen Menschen, die unter die Bezeichnung „Flüchtling“ fallen, von denen knapp 11 Millionen Unterstützung von UNHCR erhalten können. Das Abkommen über die Rechtstellung der Flüchtlinge (besser bekannt als Genfer Flüchtlingskonvention) von 1951 sowie das Zusatzprotokoll von 1967 legen den rechtlichen Rahmen für den Schutz von Geflüchteten fest. Hier wird die Definition darüber, wer gemeinhin als Flüchtling gilt und anerkannt werden kann, festgelegt.
Die Genfer Konvention stellt das einzige international rechtlich bindende Dokument dar, welches sich mit der Frage von Flucht und Geflüchteten auseinandersetzt und kann als einzige rechtliche Stütze des internationalen Flüchtlingsregimes angesehen werden. Die Europäische Union, deren Mitgliedsstaaten alle die Genfer Konvention ratifiziert haben, greift angesichts der zunehmenden Flucht- und Migrationsbewegung in die EU zu restriktiveren Maßnahmen. Diese erschweren sowohl den Zugang für Asylsuchende in den Unionsraum, als auch in der Konsequenz die Möglichkeiten dort Asyl zu suchen. Der Schutz von geflüchteten Menschen scheint auf der Prioritätenliste dem Schutz der EU-Interessen zu weichen und lässt die Vermutung aufkommen, dass das Flüchtlingsregime zu scheitern droht.
Im Rahmen dieser Arbeit soll das internationale Flüchtlingsregime genauer betrachtet werden. Dazu wird zunächst das Konzept der Global Governance erläutert, um dann zur Regimetheorie überzugehen. Die herausgearbeiteten Komponenten werden anschließend auf den internationalen Flüchtlingsschutz angewendet und der Blick auf die Europäische Union gelenkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Überblick Global Governance Konzept
- 2.2 Überblick Regimetheorie
- 3. Der internationale Flüchtlingsschutz
- 3.1 Das Regime des internationalen Flüchtlingsschutzes
- 3.2 Das Flüchtlingsregime
- 4. Die Europäische Union und das internationale Flüchtlingsregime
- 4.1 EU-Maßnahmen zur Reduzierung von illegaler Einwanderung
- 4.2 Verstöße gegen den internationalen Flüchtlingsschutz
- 5. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem internationalen Flüchtlingsregime und seiner Umsetzung in der Europäischen Union. Sie analysiert die aktuellen Herausforderungen des Flüchtlingsschutzes im Kontext der Globalisierung und der verstärkten Migrationsbewegungen in die EU.
- Das Konzept der Global Governance und seine Bedeutung für den internationalen Flüchtlingsschutz
- Die Regimetheorie und ihre Anwendung auf das internationale Flüchtlingsregime
- Die Rolle der Europäischen Union im internationalen Flüchtlingsregime und ihre Maßnahmen zur Steuerung der Migrationsbewegungen
- Die Herausforderungen und Konflikte im internationalen Flüchtlingsschutz
- Die Auswirkungen des Flüchtlingsregimes auf die Rechte und den Schutz von Geflüchteten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und skizziert die aktuelle weltpolitische Situation im Bereich des internationalen Flüchtlingsschutzes. Sie erläutert die Bedeutung des Flüchtlingsschutzes und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben.
- Kapitel 2: Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Hausarbeit. Es beschreibt das Konzept der Global Governance und die Regimetheorie als wichtige analytische Werkzeuge, um das internationale Flüchtlingsregime zu verstehen.
- Kapitel 3: Der internationale Flüchtlingsschutz: In diesem Kapitel wird das internationale Flüchtlingsregime im Detail analysiert. Es werden die wichtigsten internationalen Abkommen und Organisationen im Bereich des Flüchtlingsschutzes vorgestellt, insbesondere die Genfer Flüchtlingskonvention und das UNHCR.
- Kapitel 4: Die Europäische Union und das internationale Flüchtlingsregime: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Europäischen Union im internationalen Flüchtlingsregime. Es analysiert die EU-Maßnahmen zur Steuerung der Migrationsbewegungen und die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf den Schutz von Geflüchteten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Global Governance, Regimetheorie, internationales Flüchtlingsregime, Genfer Flüchtlingskonvention, UNHCR, Europäische Union, Migrationspolitik, Flüchtlingsschutz, Asylrecht und Menschenrechte.
- Quote paper
- Mareike Peters (Author), 2016, Das internationale Flüchtlingsregime am Beispiel der EU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337966