Männliche Fachkräfte sind in sozialen Berufsfeldern weit weniger anzutreffen als weibliche Fachkräfte. Diese Aussage trifft dabei nicht nur auf den aktuellen zeitlichen Kontext zu, sondern lässt sich auch anhand der vergangenen Jahrzehnte feststellen. Seit einigen Jahren gewinnt daher der Ruf nach Männern in Erziehungsberufen zunehmend an Popularität. Zugleich wurde ein umfassender staatlicher Maßnahmenkatalog integriert, der Männer stärker an der privat-familiären wie auch öffentlich-beruflichen Arbeit mit Kindern beteiligen soll. Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage, welchen Umgang erleben männliche Fachkräfte in der Praxis? Welche Erfahrungen machen männliche Fachkräfte in der Elternarbeit? Braucht die Sozialpädagogik überhaupt mehr männliche Fachkräfte und welche Wünsche und Bedürfnisse stehen hinter diesem Ruf nach mehr Männlichkeit?
Um Antworten auf diese Fragestellungen zu erhalten, wurden im 1. Schulpraktikum verschiedene qualitative Forschungsmethoden an einer Berufsbildenden Schule durchgeführt und ausgewertet. Dabei lautete die ursprüngliche Fragestellung: Inwieweit wird in der Ausbildung von Erzieher*innen die Konstruktion von Geschlechtern thematisiert? Während der Forschung im Praktikum und der Auswertung im nachfolgenden vierten Semester, hat sich diese Fragestellung jedoch verändert, sodass sich diese Ausarbeitung mit der Fragestellung beschäftigt: Welche persönlichen Erfahrungen machen Schüler der Fachschule Sozialpädagogik, in der Praxis der Kindertagesstätten, im Umgang mit ihrem eigenen Geschlecht? Es wird erforscht, welche Erfahrungen die Schüler innerhalb der Praktika in der Ausbildung gemacht haben und wie dies ihr Bild bezüglich des Umganges mit Männern in Kindertagesstätten geprägt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktueller Forschungsstand
- Historische Betrachtung und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart
- Aktuelle Daten
- Problemstellung
- Ein Einblick in bestehende Reformen und Initiativen
- Zur Bedeutung von männlichen Fachkräften in der Kita
- Forschung im Feld: Ablauf während des Praktikums
- Anpassung der Forschungsfrage
- Forschungsmethoden
- Feldforschungstagebuch
- Leitfadengestütztes Interview
- Gruppendiskussionen
- Auswertungsmethoden
- Auswertungstechnik für Leitfadeninterviews nach Christiane Schmidt
- Die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring
- Analyse und Ergebnisdiskussion
- Reflektion
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Wahrnehmung und dem Umgang mit männlichen Fachkräften in Kindertagesstätten. Die Forschungsarbeit analysiert die Erfahrungen von männlichen Erzieheranwärtern während ihres Praktikums, um zu verstehen, wie sie ihr eigenes Geschlecht im Kontext der Kita-Praxis erleben.
- Die historische Entwicklung der Sozialen Arbeit und die daraus resultierende Prägung des Berufsbildes als Frauenberuf
- Der aktuelle Stand der Diskussion um den Mangel an männlichen Fachkräften in der Kita und die damit verbundenen Herausforderungen
- Die Rolle der männlichen Erzieheranwärter in der Kita-Praxis und die Erfahrungen, die sie im Umgang mit ihrem eigenen Geschlecht machen
- Die Bedeutung von männlichen Fachkräften für die Entwicklung von Kindern und die Bedeutung von geschlechtergerechter Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des niedrigen Männeranteils in der Sozialen Arbeit und insbesondere in der Kita-Praxis vor. Sie beleuchtet die aktuelle Diskussion und die Forschungsfrage, die im Zentrum dieser Arbeit steht.
Das Kapitel "Aktueller Forschungsstand" beleuchtet die historische Entwicklung der Sozialen Arbeit und die Entstehung des Frauenbildes im Beruf. Es werden aktuelle Daten zum Männeranteil in der Sozialen Arbeit präsentiert und die Problematik des niedrigen Männeranteils in der Kita-Praxis diskutiert. Zudem werden verschiedene Reformen und Initiativen vorgestellt, die sich für mehr männliche Fachkräfte einsetzen.
Das Kapitel "Forschung im Feld: Ablauf während des Praktikums" beschreibt die im Praktikum durchgeführten Forschungsmethoden und die Auswertungsmethoden. Es werden die Ergebnisse der Analyse dargestellt und erste Thesen formuliert.
Die Reflektion des Forschungsvorhabens und ein Ausblick auf weitere Forschungsfragen werden im letzten Kapitel der Arbeit präsentiert.
Schlüsselwörter
Männliche Fachkräfte, Kindertagesstätten, Sozialpädagogik, Geschlechterrollen, Berufsbild, Kita-Praxis, Forschung, qualitative Methoden, Leitfadeninterview, Gruppendiskussion, Inhaltsanalyse, Reflektion, Ausblick
- Arbeit zitieren
- Nicoline Rohweder (Autor:in), 2014, Die Wahrnehmung und der Umgang mit männlichen Fachkräften in Kindertagesstätten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338268