Die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, gegen den Körper-Geist Zwiespalt zu argumentieren und zu zeigen, dass das Bewusstsein nicht mit dem carthesischen "cogito" zusammenfällt, sondern primär auf die Leiblichkeit zurückzuführen ist. Und zwar handelt es sich hierbei um eine Auffassung des Bewusstseins als System, das sich an der Schnittstelle zwischen Körper und Welt herausbildet.
Der Diskurs, der den Körper-Geist Zwiespalt auf Descartes zurückführt, hat Tradition in der Philosophie. Die Spannung „Innen-Aussen“ wird damit zwischen dem Ich, das als „denkende Substanz“ identifiziert und dem als ausgedehnte Materie definierten Objekt (bzw. die Welt) verlagert. Die Vorstellung eines körperlosen Subjekts, das sich die (materielle) Welt durch Rerpräsentation aneignet bzw. durch eine Art „Übersetzung“ des sinnlich Ausgedehnten in geistig Verständliches, liegt dieser zwiespaltigen Auffassung nahe und stößt auf verschiedenartige Probleme.
Die prägnanteste Frage, die eine lange Tradition in der Philosophie hat wäre, inwieweit der cartesische Dualismus zu überwinden ist bzw. in welchem Verhältnis Geist und Materie/Körper zueinander stehen, so dass ihr Zusammenhang möglich gemacht wird. Der Materialismus bzw. Positivismus einerseits, sowie der Idealismus andererseits wären in dieser Hinsicht in gleichem Maße Reduktionen der cartesischen Ansicht auf einen der entgegengesetzten Pole.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Leib als Konstitutionsort des Bewusstseins
- Körperschema als implizites Strukturmoment des Bewusstseins
- Körperschema und Körperbild
- Das Körperschema
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Verbindung zwischen Leiblichkeit und Bewusstsein, um zu zeigen, dass das Bewusstsein nicht mit dem Carthesischen cogito zusammenfällt, sondern primär auf die Leiblichkeit zurückzuführen ist. Das Bewusstsein wird hier als ein System verstanden, das sich an der Schnittstelle zwischen Körper und Welt herausbildet.
- Überwindung des Körper-Geist-Zwiespalts
- Rolle des Körperschemas bei der Gestaltung des Bewusstseins
- Bedeutung der Verkörperung für die subjektive Erfahrung
- Phänomenologische Analyse des Leibes
- Konstitution des Ichs durch das Körperschema
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor, die gegen den Körper-Geist-Zwiespalt argumentiert und das Bewusstsein als ein Produkt der Leiblichkeit begreift. Die Arbeit will zeigen, dass das Bewusstsein nicht von einem körperlosen Subjekt ausgeht, sondern in der Interaktion zwischen Körper und Welt entsteht.
Der Leib als Konstitutionsort des Bewusstseins
Dieses Kapitel analysiert den Leib als einen fundamentalen Aspekt des Bewusstseins, der nicht mit einem bloßen Ding vergleichbar ist. Die Arbeit stellt die unmittelbare phänomenologische Beschreibung des Leibes in den Vordergrund und zeigt, dass die Propriozeption eine zentrale Rolle bei der Unterscheidung zwischen dem Ich und der Welt spielt.
Körperschema als implizites Strukturmoment des Bewusstseins
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem Körperschema als einem impliziten Mechanismus, der die Strukturierung der weltlichen Erfahrung des Subjekts ermöglicht. Die Arbeit stellt die Unterscheidung zwischen Körperschema und Körperbild heraus und zeigt, dass das Körperschema eine entscheidende Rolle bei der Konstitution des Selbstbewusstseins spielt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Körper, Leib, Bewusstsein, Körperschema, Körperbild, Verkörperung, Phänomenologie, Husserl, Merleau-Ponty, Selbstbewusstsein und Dualismus.
- Arbeit zitieren
- Daniela Schneider (Autor:in), 2016, Leiblichkeit als Konstitutionsort des Ichs. Die Rolle des Körperschemas bei der Gestaltung des Bewusstseins, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338389