Seit Beginn der Filmgeschichte, dem ausgehenden 19. Jahrhundert, erzählen so gut wie alle Filme eine Geschichte. Sehr viele dieser Geschichten haben ihren Ursprung in Literaturvorlagen. Sie bilden oft den Grundstoff für Filmideen oder geben weisende kreative Impulse. Nur wenige dieser Filme sind Literaturverfilmungen. Warum Literaturverfilmungen nur einen geringen Teil der Filmlandschaft ausmachen, liegt vermutlich an deren vorgegebene und enge Rahmen. Doch einige Regisseure stellten sich dieser schwierigen Aufgabe. Einer der wenigen Regisseure im deutschsprachigen Raum, der Literaturverfilmungen realisierte, war Rainer Werner Fassbinder. Nach der Verfilmung von Fontanes "Effi Briest" verfilmte er Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz". In Rainer Werner Fassbinders Film wirkt Döblins Erzählweise gut umgesetzt.
Entscheidend bei einem Film sind dessen Bilder. Diese Bilder lassen sich nach Deleuzes Kategorien benennen und analysieren. Interessant ist hierbei, wie und durch welche Bilder Fassbinder Döblins Verschriftlichung authentisch wiedergeben wurde. Ich werde Deleuzes Bilder anhand von ausgewählten Szenen aus Rainer Werner Fassbinders Film Berlin Alexanderplatz vorstellen. Diese Szenen werde ich mit denen im Roman vergleichen.
Wie lassen sich diese Bilder lesen? Können bestimmte Bilder Szenen der Buchvorlage wiedergeben oder werden diese sogar in deren Deutung verstärkt?Können Bilder Aussagen der Vorlagenliteratur überhaupt darstellen? Diesen Fragen werde ich in meiner Hausarbeit nachgehen. Grundlagen sind Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz und die gleichnamige Verfilmung von Rainer Werner Fassbinder. Der Film wurde mit dem VLC-Player abgespielt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Hauptteil
- Spielfilme und Literaturverfilmungen
- Deleuzes Bewegungs-Bild
- Das Wahrnehmungsbild
- Fazit
- Quellen und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Umsetzung von Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz in Rainer Werner Fassbinders gleichnamiger Filmverfilmung. Im Fokus steht die Analyse von Fassbinders filmischen Bildern unter Einbezug von Gilles Deleuzes Theorie des Bewegungs-Bildes. Die Arbeit analysiert, wie Fassbinder Döblins Schriftlichkeit filmisch umsetzt und inwiefern die Bilder des Films die Deutung des Romans erweitern oder verändern.
- Die Beziehung zwischen Literatur und Film, insbesondere bei Literaturverfilmungen
- Die Rolle von Bildern in Filmen und die Analyse filmischer Bilder nach Deleuzes Kategorien
- Die Darstellung von Wahrnehmung und subjektiven Erfahrungen durch filmische Bilder
- Der Vergleich der Darstellung von Franz Biberkopfs Angst in Döblins Roman und Fassbinders Film
- Die Analyse von ausgewählten Szenen aus Fassbinders Film in Bezug auf Deleuzes Theorie des Bewegungs-Bildes
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage nach der Rezeption von Döblins Berlin Alexanderplatz in Fassbinders Filmverfilmung und die Analyse von filmischen Bildern nach Deleuzes Theorie.
- Hauptteil: Der Hauptteil beleuchtet zunächst die besondere Beziehung zwischen Literatur und Film, insbesondere bei Literaturverfilmungen. Anschließend wird Deleuzes Theorie des Bewegungs-Bildes vorgestellt, die als analytisches Instrument für die Untersuchung von Fassbinders Berlin Alexanderplatz dient. Im Fokus steht dabei das Wahrnehmungsbild, das durch die Analyse ausgewählter Szenen aus dem Film und dem Roman veranschaulicht wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Literaturverfilmung, filmische Bilder, Gilles Deleuze, Bewegungs-Bild, Wahrnehmungsbild, Berlin Alexanderplatz, Alfred Döblin, Rainer Werner Fassbinder, subjektive Wahrnehmung, Analyse filmischer Szenen.
- Arbeit zitieren
- Oliver Schumann (Autor:in), 2015, Gilles Deleuzes Bewegungs-Bilder in Rainer Werner Fassbinders "Berlin Alexanderplatz", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338421