Einleitung
Seit dem Bestehen moderner Verfassungsstaaten sind diese wiederholt von den verschiedensten Fachdisziplinen reflektiert worden. Mit Jürgen Habermas hat sich ein Philosoph und Soziologe stets bemüht kritisch in die Diskussionen um das Verfassungsverständnis einzugreifen. Diese Bemühungen gipfelten schließlich in der
1992 publizierten Rechtstheorie, in der Habermas versucht, unter Rückgriff auf seinen zuvor elaborierten kommunikationstheoretischen Vernunftbegriff, den normativen Gehalt moderner Demokratien zu rekonstruieren. Dabei beansprucht er verschiedene politiktheoretische Paradigmen zu integrieren und das interne Spannungsverhältnis der Demokratie aufzulösen.
Im folgenden sollen daher zunächst die kommunikations- und
gesellschaftstheoretischen Grundlagen expliziert werden, um anschließend zu skizzieren inwieweit Habermas seinem Anspruch gerecht wird.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der kommunikationstheoretische Vernunftbegriff
- 2.1. Zur Kritik der Kritischen Theorie
- 2.2. Universalpragmatik und kommunikativen Handelns
- 2.2.1. Das handlungstheoretische Konzept der Lebenswelt
- 2.3. Diskursethik als praktische Vernunft
- 3. Gesellschaftstheorie
- 3.1. Das soziologische Konzept der Lebenswelt
- 3.2. Gesellschaft als System und die Kolonialisierungsthese
- 4. Das Spannungsverhältnis moderner Demokratien
- 4.1 Die Liberalismus-Kommunitarismus Debatte
- 4.2. Die Liberalismus-Republikanismus Debatte
- 5. Die Diskurstheorie des Rechts als ,,das aufgelöste Rätsel aller Verfassungen“?
- 6. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk von Raphael Beer beleuchtet das diskurstheoretische Verständnis des modernen Verfassungsstaates. Der Autor analysiert die theoretischen Grundlagen von Jürgen Habermas und untersucht, inwieweit Habermas' kommunikationstheoretischer Vernunftbegriff zur Rekonstruktion des normativen Gehalts moderner Demokratien beitragen kann. Dabei stehen die kritische Auseinandersetzung mit der Kritischen Theorie, die Entwicklung der Diskursethik und die Integration verschiedener politiktheoretischer Paradigmen im Zentrum der Betrachtung.
- Der kommunikationstheoretische Vernunftbegriff von Jürgen Habermas
- Die Kritik an der Kritischen Theorie und die Entwicklung der Diskursethik
- Das soziologische Konzept der Lebenswelt und die Gesellschaftstheorie
- Das Spannungsverhältnis moderner Demokratien im Kontext von Liberalismus, Kommunitarismus und Republikanismus
- Die Relevanz der Diskurstheorie für das Verständnis des modernen Verfassungsstaates
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des diskurstheoretischen Verständnisses des modernen Verfassungsstaates ein. Sie beleuchtet die Relevanz des Werkes von Jürgen Habermas und skizziert die Ziele der Untersuchung.
Kapitel 2 befasst sich mit dem kommunikationstheoretischen Vernunftbegriff von Jürgen Habermas. Es wird die Kritik der Kritischen Theorie, die Entwicklung der Universalpragmatik und die Diskursethik als praktische Vernunft analysiert. Das Kapitel beleuchtet auch das handlungstheoretische Konzept der Lebenswelt.
Kapitel 3 widmet sich der Gesellschaftstheorie, insbesondere dem soziologischen Konzept der Lebenswelt und dem Spannungsverhältnis zwischen Gesellschaft als System und der Kolonialisierungsthese.
Kapitel 4 untersucht das Spannungsverhältnis moderner Demokratien im Kontext von Liberalismus, Kommunitarismus und Republikanismus. Es wird die Bedeutung dieser Debatten für das Verständnis des modernen Verfassungsstaates erörtert.
Kapitel 5 erörtert die Relevanz der Diskurstheorie des Rechts für das Verständnis des modernen Verfassungsstaates.
Schlüsselwörter
Diskurstheorie, Verfassungsstaat, moderne Demokratie, Jürgen Habermas, Kommunikationstheorie, Kritische Theorie, Lebenswelt, Gesellschaftstheorie, Liberalismus, Kommunitarismus, Republikanismus, Rechtsphilosophie, Normativität.
- Quote paper
- Raphael Beer (Author), 2000, Das diskurstheoretische Verständnis des modernen Verfassungsstaates, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3387