Die wirtschaftliche Entwicklung im 21. Jahrhundert ist geprägt von einem strukturellen Wandel der auf dem Markt agierenden Organisationen. Diese beobachtbare Reaktion der Unternehmen liegt begründet in der zunehmenden Globalisierung der Märkte.
Die mittlerweile marktnotwendigen Diversifikationen im Produktbereich und die Expansionsbemühungen der Organisationen, globale Absatzmärkte zu bestreiten, bringt die Notwendigkeit von Strukturveränderungen mit sich. Um den komplexeren Wettbewerbsbedingungen im internationalen Geschäft gerecht werden zu können, erhoffen sich die Unternehmen durch Dezentralisierungsbestrebungen in erster Linie die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt. Aus der damit einhergehenden Dezentralisierung der Organisationsstrukturen mit globaler Ausrichtung resultieren aus erster Konsequenz vielschichtige Hierarchiegefüge, deren Steuerung und Führung eine multikomplexe Aufgabe darstellt. Koordinations- und Informationsverteilung über die gesamte divisionierte Unternehmung hinweg werden durch zunehmende Dezentralisierung sukzessive komplexer. Infolgedessen ist eine Abnahme der Koordinationseffizienz bei Unternehmungen mit steigender Hierarchietiefe zu erkennen. Dieser Problematik steuern Unternehmen entgegen, indem einzelne Divisionen der Unternehmung weitestgehend autark organisiert werden: Statt die Kommunikationswege bis hin zur Geschäftszentrale beizubehalten, werden relevante Entscheidungskompetenzen an die Geschäftsbereiche abgegeben.
Die Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die stark gestreuten, dezentralen Strukturen nicht zum Auslöser eines ineffizienten Abstimmungsaufwands werden zu lassen. Infolge dessen werden Hierarchieebenen aufgebrochen und reduziert. Dadurch wird die Organisationsstruktur flacher, in der Breite jedoch ausgedehnter. Mittlere Managementebenen, beispielsweise ein Gruppenleiter als Bindeglied zwischen einem Abteilungsleiter und den Mitarbeitern der Abteilung, werden zunehmend rationalisiert. In der Literatur wird dieser Strukturwandel beispielsweise von Faust et al. als „durch Dezentralisierung induzierten Hierarchieabbau“ definiert. Die Konsequenz in der Realität ist, dass Entscheidungsträgern in Managementpositionen eine erhöhte Anzahl an Mitarbeitern direkt untersteht. Durch die Reduktion von Zwischengliedern in mittleren Managementebenen ergibt sich zwangsläufig die Notwendigkeit, anfallende Entscheidungen teilweise an Mitarbeiter auf unteren Hierarchieebenen zu delegieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Gang der Untersuchung
- Struktureller Wandel der Unternehmen
- Zentralität vs. Globalisierung
- Auswirkungen des Organisationswandels auf die unternehmerische Entscheidungsdelegation
- Vorteile der Delegation unternehmerischer Entscheidungen
- Psychologische Effekte
- Gewinnmaximierung auf Grundlage des Delegationswertes
- Weitere Vorteile
- Nachteile der Delegation unternehmerischer Entscheidungen
- Problematiken aus der Principal-Agent-Beziehung
- Kostengesichtspunkte der Delegation
- Weitere Nachteile
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Vor- und Nachteilen der Entscheidungsdelegation in Unternehmen. Sie analysiert den strukturellen Wandel von Unternehmen im Kontext der Globalisierung und untersucht die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Delegation von Entscheidungsbefugnissen. Die Arbeit beleuchtet die psychologischen, ökonomischen und strukturellen Aspekte der Entscheidungsdelegation und stellt die relevanten Argumente für und gegen diese Managementpraxis dar.
- Struktureller Wandel von Unternehmen durch Globalisierung
- Vorteile der Entscheidungsdelegation: Psychologische Effekte, Gewinnmaximierung, Effizienzsteigerung
- Nachteile der Entscheidungsdelegation: Principal-Agent-Problem, Kosten, Kontrollverlust
- Die Relevanz der Entscheidungsdelegation im Kontext der modernen Unternehmensführung
- Zukünftige Entwicklungen und Trends im Bereich der Entscheidungsdelegation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit vor und skizziert den Gang der Untersuchung. Kapitel 2 beleuchtet den strukturellen Wandel von Unternehmen, der durch die Globalisierung der Märkte ausgelöst wird. Dabei wird die Bedeutung der Dezentralisierung und die damit verbundene Verlagerung von Entscheidungsbefugnissen auf untere Hierarchieebenen hervorgehoben.
Kapitel 3 befasst sich mit den Vorteilen der Entscheidungsdelegation. Es werden sowohl psychologische Effekte wie Motivation und Eigeninitiative als auch ökonomische Vorteile wie die Gewinnmaximierung und die Steigerung der Effizienz untersucht. Das Kapitel beleuchtet auch die Relevanz des Delegationswertes für den Unternehmenserfolg.
Kapitel 4 analysiert die Nachteile der Entscheidungsdelegation. Es werden Problematiken aus der Principal-Agent-Beziehung, Kostenfaktoren und potentielle Kontrollverluste diskutiert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Entscheidungsdelegation in Unternehmen. Die zentralen Begriffe und Konzepte umfassen den strukturellen Wandel von Unternehmen, die Globalisierung, die Dezentralisierung, die Principal-Agent-Beziehung, die psychologischen Effekte der Entscheidungsdelegation, die Gewinnmaximierung durch Delegation, die Kosten der Delegation und die Relevanz der Entscheidungsdelegation für die moderne Unternehmensführung.
- Arbeit zitieren
- Christine Seilberger (Autor:in), 2016, Der strukturelle Wandel der Unternehmen. Vor- und Nachteile der Entscheidungsdelegation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338717