Kunst und andere Kulturgüter, wie Film oder Musik, sind in westlichkapitalistischen Gesellschaften heutzutage selbstverständlich. Sie gehören zu unserem Alltag und sind für jedermann zugänglich, meist gegen Bezahlung. Doch das war nicht immer so. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wuchs die Kulturindustrie zu dem heran, was sie heute ist. Philosoph und Soziologe Theodor W. Adorno erlebte die Entstehung und Entwicklung des kulturindustriellen Apparats und widmete ihm ein Kapitel im Buch „Dialektik der Aufklärung“, dass er zusammen mit Max Horkheimer schrieb.
Der Titel „Kulturindustrie - Aufklärung als Massenbetrug“ lässt erahnen, dass Adorno der Kulturindustrie eher skeptisch gegenüberstand. Für ihn ist Kunst nicht mehr das, was sie einmal war. Wieso und weshalb er eher pessimistisch auf die Entwicklung von Kunst und Kultur blickt, werde ich in meiner Hausarbeit erarbeiten. Hierfür werde ich zunächst auf Theodor W. Adorno persönlich eingehen. Eine knappe Darstellung seiner Biografie soll helfen, seine Ansichten nachvollziehen zu können. Anschließend werde ich die „Kulturindustrie“ nach Adorno genauer erläutern, welche aus dem Begriff der „Aufklärung“ herzuleiten ist.
Ich möchte dann darauf eingehen, wie sich Kunst in der Kulturindustrie verhält und was der Unterschied zwischen autonomer Kunst und kulturindustriellen Produkten ist. Im darauffolgenden Kapitel geht es um den „Warencharakter“ von Kunst und Kultur. Für ein besseres Verständnis gehe ich hierfür auf Gedanken von Karl Marx ein. Illustrieren möchte ich die bis hierhin angeführten Punkte am Beispiel des „Hollywood-Kinos“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theodor W. Adorno
- Die Kulturindustrie
- Herleitung der Kulturindustrie aus dem Begriff der „Aufklärung“
- Kunst in der Kulturindustrie
- Autonome Kunst als Gegenpol zur Kulturindustrie
- Der Warencharakter von Kunst und Kultur
- Das Marx'sche Erbe
- Hollywood als Beispiel für die Kulturindustrie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Kulturindustrie aus der Sicht von Theodor W. Adorno. Ziel ist es, Adornos Kritik an der Kulturindustrie zu analysieren und zu verstehen, wie er die Entwicklung von Kunst und Kultur im 20. Jahrhundert beurteilte. Die Arbeit beleuchtet Adornos Biografie und seine Ansichten zur Aufklärung und deren Einfluss auf die Entstehung der Kulturindustrie. Darüber hinaus werden die Merkmale der Kulturindustrie und ihre Auswirkungen auf Kunst und Kultur untersucht. Die Arbeit untersucht den Warencharakter von Kunst und Kultur im Kontext des Marx'schen Erbes und verwendet Hollywood als Beispiel für die Kulturindustrie.
- Die Entstehung der Kulturindustrie aus der Aufklärung
- Die Kritik an der Kulturindustrie als Massenbetrug
- Der Warencharakter von Kunst und Kultur
- Die Rolle von Hollywood in der Kulturindustrie
- Die Auswirkungen der Kulturindustrie auf Kunst und Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die These auf, dass Adorno der Kulturindustrie skeptisch gegenüberstand und Kunst in der Kulturindustrie als Massenware und Manipulationsinstrument sah. Die Arbeit soll Adornos Kritik an der Kulturindustrie und seine pessimistische Sicht auf die Entwicklung von Kunst und Kultur im 20. Jahrhundert analysieren.
1. Theodor W. Adorno
Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über Adornos Biografie und seine familiären Einflüsse. Es zeigt auf, wie Adornos politische, musikalische und künstlerische Interessen seine Ansichten prägten und ihn zu einem kritischen Beobachter der Kulturindustrie machten.
2. Die Kulturindustrie
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Kulturindustrie nach Adorno, der sie als eine planbare Industrie versteht, die den Menschen vorgibt, was ihnen zu gefallen hat. Es analysiert die Entstehung der Kulturindustrie aus dem Begriff der Aufklärung und zeigt auf, wie die Kulturindustrie die Bedürfnisse der Menschen manipuliert und sie zu Konsumenten reduziert.
3. Der Warencharakter von Kunst und Kultur
Dieses Kapitel untersucht den Warencharakter von Kunst und Kultur im Kontext des Marx'schen Erbes. Es zeigt auf, wie Kunst und Kultur in der Kulturindustrie zu standardisierten Massenprodukten werden und ihre ursprüngliche Funktion als Ausdruck von Individualität und Kreativität verlieren.
4. Das Marx'sche Erbe
Dieses Kapitel beleuchtet den Einfluss von Karl Marx auf Adornos Kritik an der Kulturindustrie. Es zeigt auf, wie Adorno die marxistische Analyse der kapitalistischen Produktionsweise auf die Kulturindustrie anwendet und die Ausbeutung von Künstlern und die Verwertung von Kunst und Kultur als Waren kritisiert.
5. Hollywood als Beispiel für die Kulturindustrie
Dieses Kapitel analysiert Hollywood als Beispiel für die Kulturindustrie. Es zeigt auf, wie Hollywood-Filme als Massenprodukte produziert werden, die auf Profitmaximierung und Manipulation der Zuschauer ausgerichtet sind.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen dieser Arbeit sind: Kulturindustrie, Theodor W. Adorno, Aufklärung, Massenbetrug, Kunst, Kultur, Warencharakter, Hollywood, Marx'sches Erbe, Manipulation, Konsumgesellschaft, Pseudobedürfnisse, Autonome Kunst, Standardisierung.
- Arbeit zitieren
- Agnes Gutt (Autor:in), 2015, Kunst und Kulturindustrie aus der Sicht von Theodor W. Adorno, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338914