Hitlers Ostkrieg war der blutigste Krieg der Weltgeschichte und wurde als „Vernichtungskrieg“ gekennzeichnet. Der Einmarsch deutscher Truppen in der Sowjetunion im Jahre 1941 ging mit erzwungener Nacktheit, sexueller Folter und Vergewaltigung einher. Die sexuellen Gewalttaten sollen im ersten Teil der Hausarbeit betrachtet und ein Überblick darüber verschafft werden.
Erzählungen von Augenzeuginnen und –zeugen aus verschiedenen Literaturen schildern, dass Angehörige von Wehrmacht, SS, Polizei und Zivilverwaltung zu jeder Zeit in unterschiedlichen Territorien sexuelle Gewalttaten verübten: an der Front, bei Eroberungen, im Zuge des Kampfes gegen Partisaninnen, direkt vor den Erschießungsaktionen, im militärischen Hinterland, in Lagern und Ghettos, im Zuge von Transportern und während des Besatzungsalltags. Einige Gewalttaten bleiben jedoch unerforscht. Dennoch wird erkennbar, dass Frauen hohe Risiken eingingen, wenn sie freiwillig ein intimes Verhältnis mit einem Deutschen eingingen oder Opfer sexueller Gewalttaten geworden sind. Anhand von verschiedenen Literaturen und deren Erfahrungsberichten sollen die verschiedenen sexuellen Gewalttaten an jüdischen und nicht jüdischen Frauen im Zweiten Weltkrieg erforscht werden. Um einen genaueren Überblick über die verschiedenen Frauensituationen der Jüdinnen und nicht Jüdinnen in der Sowjetunion zu erhalten wird genauer auf das Frauenbild und die Rassenideologie eingegangen.
Berichte, Erinnerungserzählungen und Interviews der Frauen sollen den Druck zeigen, welcher auf ihnen lastete, ihre sexuelle Schuldlosigkeit zu bewahrheiten. Sie versuchten zu belegen, dass sie die Soldaten nicht dazu verführt haben sich an ihnen sexuell zu begehen.
So wird auch hier über die Geschlechter- und Sexualitätsvorstellungen verfolgter Frauen Auskunft gegeben. Eine Anzahl von Erfahrungsberichten bleibt jedoch ungenau oder unerforscht, da einige sowjetische Frauen ihre Erlebnisse verschwiegen und versuchten zu verdrängen, um die Alltagsnormalität wiederherzustellen. Die Ausübung sexueller Gewalt gegen Frauen war keine vereinzelte Ordnungswidrigkeit oder Straftat, sondern wurde regelhaft ausgeübt, um das gegnerische Kollektiv zu schädigen. Viele Frauen haben sogar bis heute die Gewalttaten nicht verarbeitet.
Ein Vergleich zwischen dem Umgang der Wehrmacht mit jüdischen und nicht-jüdischen Frauen in der Sowjetunion soll zum Ende der Hausarbeit gezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Schicksal der Frauen in der Sowjetunion
- Sexualisierte Gewalt
- Das Frauenbild
- Der Umgang der Wehrmacht mit sowjetischen, nicht jüdischen Frauen
- Das Schicksal der jüdischen Frauen in der Sowjetunion
- Rassenideologie und die rassenhygienische Bewegung (1924-1933)
- Der Umgang der Wehrmacht mit jüdischen, sowjetischen Frauen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Umgang der Wehrmacht mit jüdischen und nicht jüdischen Frauen in der Sowjetunion während des Zweiten Weltkriegs. Sie analysiert die sexuellen Gewalttaten, die von deutschen Soldaten ausgeübt wurden, und beleuchtet das Frauenbild in der NS-Ideologie. Darüber hinaus untersucht die Arbeit die besonderen Herausforderungen, denen jüdische Frauen aufgrund der Rassenideologie ausgesetzt waren.
- Sexualisierte Gewalt im Krieg und ihre Auswirkungen auf Frauen in der Sowjetunion
- Das NS-Frauenbild und seine Rolle im Kontext der Kriegsführung
- Die Rassenideologie und ihre Auswirkungen auf den Umgang mit jüdischen Frauen
- Die unterschiedlichen Erfahrungen von jüdischen und nicht jüdischen Frauen in der Sowjetunion
- Die Folgen der sexuellen Gewalt für die Frauen und ihre Familien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Zweiten Weltkriegs und die besondere Bedeutung der sexuellen Gewalt in diesem Konflikt dar. Sie erläutert die Ziele der Hausarbeit und die methodischen Vorgehensweisen.
- Das Schicksal der Frauen in der Sowjetunion: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen der sexualisierten Gewalt, die gegen Frauen in der Sowjetunion ausgeübt wurden. Es beleuchtet die Definition von sexualisierter Gewalt und deren Auswirkungen auf die körperliche und psychische Integrität der Frauen. Darüber hinaus werden historische Perspektiven auf die gesellschaftliche Wahrnehmung sexueller Gewalt im Kontext des Krieges dargestellt.
- Der Umgang der Wehrmacht mit sowjetischen, nicht jüdischen Frauen: Dieses Kapitel untersucht, wie die Wehrmacht mit nicht jüdischen sowjetischen Frauen umging. Es analysiert die Rolle sexueller Gewalt als Kriegsstrategie und Machtdemonstration und beleuchtet die unterschiedlichen Beweggründe der Soldaten.
- Das Schicksal der jüdischen Frauen in der Sowjetunion: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die speziellen Herausforderungen, denen jüdische Frauen in der Sowjetunion während des Krieges ausgesetzt waren. Es beleuchtet die Rassenideologie und ihre Auswirkungen auf den Umgang mit jüdischen Frauen. Des Weiteren wird der Zusammenhang zwischen der Rassenideologie und der sexuellen Gewalt gegen jüdische Frauen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Sexualisierte Gewalt, Wehrmacht, Sowjetunion, Zweiter Weltkrieg, Frauenbild, Rassenideologie, Rassenhygiene, jüdische Frauen, nicht jüdische Frauen, Kriegsstrategie, Machtausübung, Opfer, Trauma, Erinnerungskultur.
- Arbeit zitieren
- Anna Rezmer (Autor:in), 2016, Der Umgang der Wehrmacht mit jüdischen und nicht jüdischen Frauen in der Sowjetunion im 2. Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338967